Category: OffTopic

März 26th, 2023 by Dirk
Lesezeit: 3 Minuten

Ein Brettspielverlag, zwei Typen und drei spannende Jahre. So könnte man meine vergangenen drei Jahre zusammenfassen. Doch nun ändert sich alles – mal wieder …


Drei Jahre war ich wie Bilbo auf Wanderschaft. Ich habe zwar keine Zwerge getroffen und auch keinen Drachen bekämpft, doch ähnlich aufregend war die Reise schon auch. Drei Jahre habe ich tiefe Einblicke in die Brettspielwelt genommen, die mir ansonsten wohl nicht möglich gewesen wären. Drei Jahre lang durfte ich mit Menschen zusammenarbeiten, die nicht nur Kollegen, Kunden und Geschäftspartner waren, sondern auch Freunde geworden sind. Und dennoch schließt sich dieses Kapitel nun.

Um allen Gerüchten oder Vermutungen vorzubeugen: Daniel und ich verstehen uns nach wie vor gut und werden auch immer durch diese Zeit verbunden bleiben. Dennoch gibt es im Leben manchmal Zeiten, in denen man an einer Kreuzung steht und sich entscheiden muss, in welche Richtung es weitergeht und wie viel man sich und allen anderen anderen im Umfeld zumuten möchte. Und so musste ich die schmerzvolle Entscheidung treffen, mich aus dem Verlag weitgehend zurückzuziehen. Was bedeutet das jetzt genau?, fragt ihr euch… Nun, im Wesentlichen heißt das erstmal, dass ich kein fester Mitarbeiter bei Board Game Circus mehr bin. Aber ich werde dem Verlag und vor allem auch Daniel in tiefer Freundschaft verbunden bleiben. Und gegebenenfalls werde ich auch die ein oder andere Tätigkeit übernehmen, genaue Pläne dafür gibt es allerdings aktuell nicht.

Aber ganz ohne die Brettspielszene scheint es nicht mehr zu gehen. Zu sehr sind mir Menschen und Themen ans Herz gewachsen und zu viel habe ich in den vergangenen drei Jahren gelernt, um es für mich zu behalten. Ich möchte die Erfahrungen und Erkenntnisse gerne in meinen Beiträgen verarbeiten und euch als Community so auch daran teilhaben lassen. Mit anderen Worten, ich werde meinen Blog wieder reaktivieren und auch weitere Dinge wohl wieder aufnehmen. Dabei werde ich allerdings auch einige Anpassungen vornehmen im Vergleich zur Zeit vor der Verlagstätigkeit.

Der geschriebene Blog wird genau das sein – ein Blog. Hier werde ich über gespielte Spiele berichten wie in einem Tagebuch. Damit möchte ich ein wenig zurückkehren zu den Wurzeln des Bloggens. Es geht mir darum euch an meinen Gedanken, Entdeckungen, Erkenntnissen und natürlich auch an den Spielen, die ich gespielt habe, teilhaben zu lassen. Es wird also weniger klassische Rezensionen geben, sondern mehr Erfahrungsberichte oder kurze Gedanken aus meinem Spielealltag. Aber auch da gilt: Alles mit Augenmaß. Denn es ist ein Hobby für mich und soll auch nicht zur Belastung werden. Das heißt auch, dass ich vermehrt auf Rezensionsexemplare verzichten werde bzw. allenfalls vergünstigte Spiele kaufen werde. Ich schließe Rezensionsexemplare nicht grundsätzlich aus, aber diese sind dann explizit ausgewählt und auch immer als solche gekennzeichnet. Auch werdet ihr bei mir nicht immer den neuesten Shit finden – FOMO ist uncool und fördert die Schnelllebigkeit in meinen Augen zu sehr. Also werde ich auch mal ein Spiel besprechen, das sechs oder drei Jahre alt ist.

Und sonst so? Ja, in den letzten drei Jahren ist viel passiert. Einige Plattformen sind unwichtiger geworden – Facebook. Andere Plattformen haben extrem gewonnen – Instagram. Manche scheinen sich gerade selbst abzuschaffen – Twitter. Und dann gibt es noch ganz neue – TikTok. Sich da neu einzufinden ist gar nicht so leicht und daher habe ich auch zunächst den Blog gewählt, denn den betreibe ich selbst und der gehört mir. Hier kann ich steuern, was ich steuern möchte und bin nicht von Dritten abhängig. Alles andere lasse ich auf mich zukommen. Ich habe zudem ein kleines Video erstellt, in dem ich noch mal meine Beweggründe darlege. Damit verbunden ist auch die Frage an euch – die Community – welche Inhalte interessieren und welche Kanäle ihr euch denn wünschen würdet. Gibt es Inhalte aus meinem alten Kanälen, die ihr gerne wiedersehen würdet? Schreibt das gerne hier oder unter dem Video in die Kommentare. Ich gehe wie immer ganz unverblümt an alles ran und schaue was da am Ende des Meeplebogens auf mich wartet…

Und jetzt: Let the games begin!

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News Catan EXIT Escape Room Wuerfelmagier Würfelmagier
Mai 6th, 2019 by Dirk
Lesezeit: < 1 Minute
Überfall der Barbaren – Logo des CATAN Escape Rooms in Frankfurt

CATAN ist ja sowas wie die Blaupause für die moderne Brettspielwelt. Der Nukleus um den sich alles rankt und aus dem alles entstand. Okay, etwas übertrieben, aber ein großer Funken Wahrheit ist dran.

Nun hat Kosmos angekündigt, dass es in Kooperation mit dem Escape Room Anbieter Escape Events einen CATAN Escape Room initiieren wird. Und so eröffnet in Frankfurt der erste CATAN Escape Room. Ab dem 22. Mai 2019 können CATAN Fans den Raum buchen und einen Fluchtversuch unternehmen.

Der Raum ist grundsätzlich für jeden spielbar, d.h. Grundkenntnisse des Brettspiels oder der Regeln sind nicht erforderlich. Wie CATAN eignet sich auch der Raum für die ganze Familie. Zwischen 2 bis 8 Spielern finden dabei Platz. 

Laut Angaben des Verlages werden passionierte CATAN Spieler merken, dass der Händler eine zentrale Rolle spielt und auch die CATAN Erweiterung „Städte und Ritter“ zitiert wird. Und natürlich dürfen die verschiedenen Landschaften und die bekannten Rohstoffe Holz, Erz, Lehm, Getreide und Wolle nicht fehlen.

Klaus Teuber inmitten seiner CATAN Spiele
Klaus Teuber mit seinen (Brettspiel)Kindern aus CATAN

Ich bin ehrlich gesagt gespannt, was uns dort erwartet. Denn so richtig viel Informationen hat man dazu ja nicht. Aber da ich ja in der Nähe von Frankfurt wohne, werde ich mit ein paar Brettspielern aus meinem inneren Kreis mal eine Exkursion dorthin unternehmen. Und ob man dort auch ein Holz gegen ein Schaf tauschen kann, erfahrt ihr dann…

Weitergehende Informationen zu den Escape Räumen von Escape Events findet ihr auch hier beim Anbieter.

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Offtopic Rezension Dr Watson Splitter Verlag Wuerfelmagier Würfelmagier
März 8th, 2019 by Dirk
Lesezeit: 3 Minuten

Sherlock Holmes und seinen kongenialen Begleiter Dr. Watson kennt wohl jeder und die Kriminalgeschichten sind mittlerweile echte Klassiker. Aber ehrlich gesagt geht es mir bei den meisten Auflagen der Sherlock Holmes Geschichten ein wenig wie mit den Cthulhu bzw. H.P. Lovercraft Geschichten – so langsam kennt man die meisten Aspekte und nur selten kommt etwas neues hinzu. Die Sherlock Holmes Verfilmungen und die BBC Serie haben noch mal mehr dafür gesorgt, dass alles neu aufgewärmt wird und so war der englische Detektiv wieder omnipräsent. Umso schöner, dass es auch mal Ansätze gibt, die mit der Tradition brechen. Und dazu zählt auch der Comic aus dem Splitter Verlag mit dem Titel Dr. Watson.

Worum geht es in Dr. Watson?

1891 stürzt Sherlock Holmes am Reichenbachfall in der Schweiz zu Tode, von seinem Erzfeind Moriarty in den Abgrund gestoßen. Seine Leiche bleibt jedoch verschollen. In London weigert sich darum Dr. John Watson, treuer Begleiter und Biograph bei all seinen Ermittlungen, das mysteriöse Verschwinden seines Freundes einfach so zu akzeptieren. Nicht lange, und er wittert dahinter eine besonders infame Intrige Moriartys. Zwar hat er weder Spur noch Beweis oder den geringsten Ansatzpunkt für seine Vermutung, dennoch macht er sich auf die Suche. Doch ist das, was er dort entdeckt, Realität oder die Frucht seiner Einbildung?

(Quelle: Splitter Verlag)

Wie mir Dr. Watson gefallen hat.

Mit Dr. Watson wird die Figur des Watson in eine ganz Ebene geführt. Die emotionale Bindung zwischen Watson und Sherlock Holmes, die einem vielleicht so nie in den Sinn gekommen wäre, wird hierbei ganz neu gestrickt. Der Verlust seines Partners und Freundes löst eine tiefe Krise bei Watson aus und führt ihn zunächst auf Abwege. Gerade diese neue Ebene und diese Tiefe im Charakter von Watson hat mir sehr gut gefallen. So bricht Dr. Watson aus dem Einheitsbrei der immer gleichen Adaptionen von Sir Arthur Conan Doyles Kriminalgeschichten aus und beleuchtet eine ganz andere Seite dieses Universums. Eine Seite, die wir bisher so vielleicht noch gar nicht in Erwägung gezogen haben. Die sich aus dem Tod des Meisterdetektivs entspinnende Geschichte ist zudem stimmig und spannend erzählt. Ich will nicht zu viel verraten aber das bereits auf der Seite des Splitter Verlages genannte Wort des Vexierspiels trifft hier zu wie selten zuvor. Man ist stets drauf und dran zu zweifeln am Tod oder Nicht-Tod von Holmes.

Für mich war es ein großes Vergnügen diesem Vexierspiel (ja, ich mag das Wort) zu folgen und mich in die Geschichte aus der Feder von Stéphane Betbeder zu vertiefen. Der grafische Stil von Darko Perovic hat mir außerordentlich gut gefallen und der klassische Stil mit leichter Überzeichnung brachte die Charaktere gut zur Geltung.

Produktionsseitig brauche ich glaube ich hier nicht viel zu sagen. Die Hardcover Ausgaben vom Splitter Verlag sind blitzsauber gefertigt und ihr Geld allemal wert. So macht Comic lesen auch haptisch Spaß und nachfolgende Generationen dürften noch lange Freude an dem Comic haben.

Wer Dr. Watson mag, spielt gerne…

Watson & Holmes von Dr. Jésus Torres Castro erschienen bei Asmodee.

Auch bei dem Deduktionsspiel im viktorianischen London steht Watson mal ein wenig mehr im Mittelpunkt. Sein Tagebuch gewährt nämlich Zugang zu einigen bisher unbekannten Fällen, die die Spieler zu lösen haben. Das ganze geschieht jedoch kompetitiv – also im Wettbewerb zueinander – und nicht etwa gemeinsam.

Watson & Holmes ist ein einfach zugängliches Spiel mit opulenter Ausstattung. Jeder Fall steckt in einem eigenen Umschlag und enthüllt seine Geheimnisse erst nach und nach. Die Fallakten sind toll gestaltet und mit dem richtigen Soundtrack dazu entfaltet sich eine echt tolle Atmosphäre.

2-7 Spieler ringen in 45 bis 60 Minuten je Fall um die schnellste Auflösung. Aber nur wer schnell und clever kombiniert und die richtigen Schlüsse zieht wird als legitimer Nachfolger von Sherlock gehandelt werden.

Zwar punktet das Spiel mit toller Atmosphäre, bleibt jedoch etwas hinter meinen Erwartungen. Zu einfach gehalten ist das mechanische System und zu wenig kommt man sich gegenseitig in die Quere. So hängt am Ende viel daran, wer das Glück hatte, die richtigen Hinweise in der richtigen Reihenfolge zu finden. Schade, hier hätte man vielleicht doch lieber eine kooperative Variante ersinnen sollen, bei der man gemeinsam rätselt. Hätte mir dann wahrscheinlich noch besser gefallen.

Mehr Infos zum Comic Dr. Watson gibt es beim Splitter Verlag.

Infos zum Brettspiel Watson & Holmes bei Asmodee oder auf BGG.

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Vielen Dank an den Splitter Verlag und Asmodee Deutschland für die Bereitstellung der Rezensionsexmplare

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Schatten der Shinobi Off Topic Splitter Verlag
März 21st, 2018 by Dirk

Lesezeit: 2 MinutenAsien hat auf uns Westeuropäer eine überwiegend große Anziehungskraft. Die Andersartigkeit der Kultur mit ihren vielen Ritualen und Regeln fasziniert uns einfach. Und so faszinieren auch Comics mit asiatischem Anstrich. Umso schöner, dass ich Gelegenheit hatte mir einen solchen mal wieder genauer anzusehen.


Worum geht es in Schatten der Shinobi?

Im mittelalterlichen Japan bahnt sich ein Bürgerkrieg an. Die verhasste Kaiserin Hiroyo sieht sich vom Shogun Ashikaga herausgefordert, dem einzigen, der es mit ihren Truppen aufnehmen kann. Für die anderen Fürsten heißt das, sorgfältig abzuwägen, auf wessen Seite sie sich schlagen werden. Und für die Shinobi, gefürchtete Ninja, Spione und Mörder, bedeutet dies, dass ihre Talente gefragt sind wie nie, um in diesem erbitterten Ringen um Macht und Einfluss die Oberhand zu gewinnen. Erst recht gilt dies für den berüchtigten Shinobi-Clan von Hideyoshi, der ansonsten abgeschieden in den Bergen lebt – denn ihn umgibt ein ganz besonderes Geheimnis…
Quelle: Splitter Verlag

Was mir an Schatten der Shinobi gefallen hat

Schatten der Shinobi ist beste epische Comic-Kunst im mittelalterlichen Japan. Alles was man damit verbinden mag, findet man hier. Intrigen bei Hofe, heroische Kämpfer, unterdrückte Schicksale und eine Prise Mystik. Letztere ist und muss auch mit an Bord sein. Denn nur so entfaltet sich eine absolut faszinierende Geschichte. Die Story von Sylvain Runberg entwickelt sich sich Stück für Stück und enthüllt immer mehr Details rund um den mysteriösen Hideyoshi-Clan. Dass bei wilden Kämpfen natürlich auch eine gehörige Portion Gewalt mit an Bord ist, gehört zum Genre dazu – genau wie die ein oder andere „Erwachsenen-Szene“. Wer also Kinder hat, sollte den Comic im „Giftschrank“ aufbewahren.

Die Story ist nach den 112 Seiten abgeschlossen, also keine ewig laufende Serie. Das mag ich eigentlich immer gern. Aber am Ende ist es wie bei einer Fernsehserie die zu Ende geht: Am liebsten würde man dann doch weiterschauen.

Optisch ist der Comic in einem eher klassischen Stil gehalten, der an japanische Zeichnungen und Illustrationen angelehnt ist, ohne jedoch allzu künstlich zu wirken. Hier hat Xu Zhifeng ganze Arbeit geleistet.

Das dicke 112 Seiten starke und hochwertige Hardcover-Buch gefällt und die Druckqualität ist über alle Zweifel erhaben. So macht Comics lesen wirklich Spaß!

 

Wer Schatten der Shinobi mag, spielt gerne…

Samurai Spirit von Antoine Bauza
Samurai Spirit Antoine Bauza

Das kooperative Spiel besticht durch ein interessantes Setting und die typischen unterschiedlichen asiatischen Kampfcharaktere. Mit diesen gilt es ein kleines Bauerndorf gegen einen schier unendlichen Strom von Angreifern zu beschützen. Dabei können sich die Verteidiger in ihr tierisches Ich verwandeln und als starker Tiger oder im Affen-Stil gegen die Eindringlinge kämpfen. Inspiriert durch den Klassiker Seven Samurai von Akira Kurosawa ist Samurai Spirit der perfekte Begleiter nach der Lektüre von Schatten der Shinobi. Die Optik ist recht nah an einem Comic und weiß daher vor allem Comic-Fans zu gefallen.

Samurai Spirit

Das eher technische Spiel eignet sich für 1-7 Personen und lässt sich auch im Schwierigkeitsgrad entsprechend variieren. Aber Vorsicht: Gerade am Anfang der Partie werden bei Samurai Spirit wichtige Weichen gestellt, die Triumph und Niederlage sehr maßgeblich beeinflussen. Eine detaillierte Beschreibung und Rezension findet ihr u.a. bei Spielfreu(n)de von Tim Koch.

Hier könnt ihr Samurai Spirit kaufen…

Vielen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von Schatten der Shionobi.

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