„In Architects of the West Kingdom: Age of Artisans sind die Gesellen als Meister in die Stadt zurückgekehrt, ausgestattet mit Wissen über neue Handwerkskünste und Werkzeuge. Das Zunfthaus war noch nie so bevölkert wie dieser Tage! Während einige Lehrlinge Zeit damit verbringen, neue Fertigkeiten zu erlernen, verzieren andere die Gebäude der Stadt, von goldenen Wandteppichen bis hin zu Glasmalereien. Aber lasst euch nicht vom Schimmer der Lichter und ausgefallenen Waren täuschen. Denn nicht alles, was glänzt, ist Gold…“
So wird die neue Erweiterung zu Architects of the West Kingdom (Architekten des Westfrankenreichs) thematisch eingebettet. Wenig überraschend nach dem Erfolg des ersten Teils, gibt es auch für dieses Spiel aus dem Hause Garphill Games eine erste Erweiterung. Damit schließt sich die zweite Trilogie an die erste an, denn auch bei Räuber der Nordsee erhielt der erste Teil Erweiterungen. Mal schauen, was hier so drinsteckt…
Was Architects of the West Kingdom: Age of Artisans bietet
Zunächst mal bleibt vieles beim Alten. Aber ein paar Dinge werden ergänzt und verändert. Sie stellen das Spielgeschehen zwar nicht komplett auf den Kopf, aber verändern es doch hinreichend bzw. erweitern die Möglichkeiten etwas. So wird zunächst mal alles aufgebaut wie gehabt. Allerdings wird die Zunfthalle des Grundspielplans durch ein neues Tableau überdeckt, der Schwarzmarkt bekommt eine Karte, die den mittleren Platz des Schwarzmarktes abdeckt und neue Gebäude- und Lehrlingskarten werden eingemischt. Neu dazu kommt ein Stapel Handwerkskunstkarten (Craft Cards), von denen oberhalb des Spielplans 4 Karten ausgelegt werden. Nun erhält jeder Spieler eine Spielerhilfe – ja, die ist auch neu – und ein Spielertableau sowie eine farblich passende der neuen Kunsthandwerkerfiguren und dann kann es losgehen. Ach so, ganz vergessen: Es gibt nun auch die Spielerfarbe orange. Damit wäre Architects of the West Kingdom nun auch zu sechst spielbar.
Die neue Zunfthalle bietet nun die Möglichkeit, neben Arbeit an der Kathedrale, Verzierungen und Werkzeuge herzustellen. Dazu wird nicht wie bisher einfach eine eigene Spielfigur auf dem Zunfthallentableau abgelegt, sondern die Figur muss auf eine bereits gelegte eigene Figur oben drauf gelegt werden. Das Herstellen einer Verzierung kostet 5 Münzen, wobei 2 davon als Steuer gezahlt werden. Die Handwerkskunstkarten sind dabei als sogenannte Multi-Use-Karten aufgebaut. Werden sie als Verzierung genutzt, werden sie so unter ein Gebäude geschoben, dass nur noch die gelbe Oberseite der Karte sichtbar ist. Werden sie als Werkzeug genutzt, werden sie so unter einen Gehilfen geschoben, dass nur die rote Unterseite sichtbar ist. Beides bringt Einmaleffekte, Verstärkungen oder zusätzliche Punkte am Spielende.
Die neue Spielfigur des Kunsthandwerkers ist eigentlich nichts anderes als ein normaler Arbeiter. Wird er jedoch zum ersten Mal auf einem Feld eingesetzt, zählt er als zwei Arbeiter. In später folgenden Aktionen dann allerdings wieder nur als einer. Zudem kann man durch das Nutzen des Kunsthandwerkers den Verlust eines Tugendpunktes bei Aktionen verhindern. Nimmt man sich beispielsweise mit dem Kunsthandwerker den Steuertopf, verliert man nur einen Tugendpunkt anstatt zwei.
Dazu gibt es noch einige neue Gebäude und Gehilfen, die noch etwas mehr Variabilität ins Spiel bringen und natürlich auch die neuen Aspekte der Erweiterung (Verzierungen und Werkzeuge) berücksichtigen.
Der restliche Spielablauf ist eigentlich analog zu Archtiects of the West Kingdom / Architekten des Westfrankenreichs. Lediglich am Spielende kommen nun noch ein paar kleine Aspekte bei der Wertung hinzu. Die Verzierungen zeigen in der oberen rechten Ecke die entsprechenden Siegpunkte an. Für Werkzeuge erhält man Punkte in Abhängigkeit der Anzahl. Je mehr Werkzeuge, desto besser.
Ein Wort noch zur Solo-Variante. Hier ändert sich auch nichts bzw. wenig. Sollte der Solo-Gegner jedoch gemäß Karte einen Arbeiter in der Zunfthalle einsetzen, dann stellt er automatisch auch immer eine Verzierung her. Hierfür muss er keinen zweiten Arbeiter auf einen bestehenden Arbeiter legen. Der Solo-Gegner nimmt immer die Verzierung mit dem höchsten Wert. Gibt es mehrere, entscheidet der Zufall. Und am Ende werden die Verzierungspunkte noch zum Ergebnis des Solo-Gegners hinzugezählt.
Wenn ihr keine Ahnung habt, was ich mit Solo-Spiel meine oder ihr euch einfach dafür interessiert, schaut doch gerne mal bei meinem YouTube-Kanal vorbei. Dort habe ich ein Video zu Architekten des Westfrankenreichs veröffentlicht. Und über Abos, Likes und Kommentare freue ich mich natürlich auch. 😉 Außerdem gibt es bei Erreichen bzw. Überschreiten der 888 Abonnements wieder ein Gewinnspiel für alle Abonnenten…
Was ich von Architects of the West Kingdom: Age of Artisans erwarte
Das Spiel wird durch die Erweiterung nicht auf den Kopf gestellt. Vielmehr erweitert sie sanft die Möglichkeiten und erhöht die Variation. Neue taktische Möglichkeiten über die Kunsthandwerker kommen hinzu, die es vor allem ermöglichen schneller an bestimmte Rohstoffe zu kommen.
Alle Elemente klingen stimmig und erweitern das Spiel ohne seinen Charakter im Kern zu verändern. Das bedeutet aber auch, dass diese Erweiterung aus meiner Sicht kein Must have ist, da sie nicht etwas ausbügelt, das mich im Grundspiel gestört hat oder etwas hinzuaddiert, das ich vermisst hätte. Bei manchen Erweiterungen gewinnt das Spiel enorm an Tiefe. Ein Effekt, den ich hier nicht erwarte. Die zusätzlichen Möglichkeiten in der Zunfthalle sind vielmehr ein gute Möglichkeit, um dem Rennen in der Kathedrale auszuweichen und über andere Mechanismen und Karten Punkte zu erzielen. Dies könnte gerade in der Vollbesetzung interessant sein, kommt es doch hier häufig zu Situationen, in denen einer beim Kathedralenbau zurückbleibt.
Die Erweiterung Architects of the West Kingdom: Age of Artisans erscheint Anfang 2020 und wird sich preislich in etwa in der Region der anderen Erweiterungen aus dem Hause Garphill Games bewegen. Ich rechne mit etwa 30 Dollar. Inwiefern eine Kickstarter Kampagne gestartet wird, steht aktuell noch nicht fest. Ziemlich sicher ist aber, dass es auch wieder eine deutsche Version geben wird.
Was auch ziemlich sicher ist, dass es neben Architekten des Westfrankenreichs und Paladine des Westfrankenreichs auch noch einen dritten Teil geben wird. Kunststück! Sonst wäre es ja keine Trilogie. Diese soll, so hat mir Shem Philips im persönlichen Austausch verraten, Anfang 2020 auf Kickstarter gehen. Damit folgt er dem Muster, das er auch schon bei den beiden anderen Teilen der Westfranken-Trilogie verfolgt hat. Im Frühjahr der Kickstarter im Herbst die Auslieferung. Ich bin wirklich gespannt, wie es mit dem Programm des Verlages weitergeht. Neben der erfolgreichen Nordsee-Trilogie und der noch unvollständigen Westfranken-Trilogie warten einige ja auch noch auf das Weltraum-Spiel Circadians , welches auch bald ausgeliefert werden müsste.
Informationen zur neuen Erweiterung Architects of the West Kingdom: Age of Artisans findet ihr auch auf BOARDGAMEGEEK.
Bitte beachtet, dass alle Übersetzungen von mir selbst stammen und natürlich in der finalen Version anders sein können. Alle Abbildungen zeigen Vorabversionen.
Ist ein Brettspiel halbwegs erfolgreich, folgt dem Grundspiel in der Regel eine kleine oder größere Erweiterung. Insgesamt drei Erweiterungen möchte ich mir in diesem Artikel ansehen:
5-Minute-Dungeon – Der Fluch des Overlords
Die Quacksalber von Quedlinburg – Die Kräuterhexen
Wettlauf nach El Dorado – Helden & Dämonen
Alle drei Erweiterungen erwecken zunächst mal den Eindruck, dass sie nach dem Motto „More of the same“ agieren und das Grundspiel nicht wesentlich verändern. Ob das so ist? Wir werden sehen…
5-Minute-Dungeon – Der Fluch des Overlords
5-Minute-Dungeon ist der kooperative Echtzeit-Dungeon-Crawler, der zunächst über Kickstarter seinen Weg in die Herzen der Spieler fand und vom Kosmos Verlag in Deutschland veröffentlicht wird. Ich war etwas überrascht, dass der deutsche Traditionsverlag Kosmos ein solches Spiel herausbringt. Aber der Kosmos Verlag hat alles richtig gemacht und schlussendlich passt es dann doch besser zum Verlag als ich anfangs dachte. Die erste Erweiterung liefert nun ein bisschen „more of the same“ und ein bisschen was an neuen Elementen.
Was sich an 5-Minuten-Dungeon ändert
Eigentlich bleibt alles wie es ist. Es geht weiterhin kooperativ und in Echtzeit im Dungeon zu. Was neu ist, sind die zwei Charaktere Druidin und Schamane mit eigenen besonderen Eigenschaften, die natürlich sehr gut zum Grundthema der Erweiterung – Flüche – passen. Durch die neuen Tableaus kann man nun sogar zu sechst spielen. Ein echter Overlord Overkill also. Dazu gibt es die Flüche selber, die sogenannten Artefakte und neue Boss-Karten.
Die Artefakte kommen dann zum Tragen, wenn gewisse Charaktere nicht mitspielen. So kann man auch in kleineren Gruppen auf Fähigkeiten eines Zauberers zurückgreifen. Die Artefakte können einmal pro Dungeon-Level genutzt werden, sind anschließend aber für den Rest des aktuellen 5-Minuten-Levels deaktiviert. Im nächsten Level kommen sie dann wieder zum Tragen.
Die neuen Charaktere haben natürlich auch wieder interessante Eigenschaften. So kann der Schamane einem Mitspieler mit seiner Fähigkeit Transzendenz erlauben die drei obersten Karten des eigenen Ablagestapels auf die Hand zu nehmen. Die Druidin wiederum kann mit ihrer Eigenschaft Linderung dafür sorgen, dass ein aktiver Fluch unter den Dungeon-Stapel gelegt wird.
Zudem gibt es die neuen Karten Läuterung – mit ihnen kann man einen Fluch bannen und aus dem Spiel entfernen – und die Mythische Regeneration, die es erlaubt, dass alle Helden die beiden obersten Karten des eigenen Ablagestapels wieder auf die Hand nehmen können.
Die namensgebenden Flüche sind Teil des Dungeonstapels und funktionieren ähnlich wie die Ereignisse. Sie betreffen jedoch alle Spieler zugleich, ändern die Regeln oder den Spielablauf und bleiben solange aktiv, bis sie aus dem Spiel genommen wurden – beispielsweise durch die oben beschriebene Läuterung. Die aktiven Flüche gelten immer gleichzeitig, das heißt, man muss ggf. mehrere Regelanpassungen beachten. Macht man dabei einen Fehler muss man alle Handkarten ablegen und den Regelbruch rückgängig machen (sofern möglich). Beispiel gefällig? Der Fluch „Waffeln, Waffeln“ führt dazu, dass man nur noch Waffeln sagen darf. Klingt komisch? Ist es auch… 😀
Natürlich gibt es noch ein paar neue Ereignisse und die neuen Bosskarten, die eine bunte Mischung aus Mini-Bossen, Ereignissen und Flüchen enthalten.
Was die Erweiterung von 5-Minute-Dungeon taugt
Vorab: Ich liebe 5-Minute-Dungeon für das, was es sein will. Ein nicht ganz ernst zu nehmender Echtzeit-Spaß mit zahlreichen Querverweisen und Nerd-Anspielungen. Die Erweiterung war daher für mich nur logisch und ist für alle 5-Minute-Dungeon-Fans eine sichere Bank. Denn nach ein paar Partien wird man auch das schwere Level des Grundspiels irgendwann mal schaffen und dann dürstet man nach neuen Herausforderungen. Und genau das liefert die kleine feine Erweiterung. Die neuen Charaktere sind stimmig und ermöglichen mal ein wenig Varianz im Spiel und die Flüche machen den Echtzeit-Helden das Leben schwerer. Genau das was der moderne Dungeonplünderer sucht.
Die Quacksalber von Quedlinburg – Die Kräuterhexen
Auch hier gilt: Auf Erfolg folgt Folgenschweres. Die Kräuterhexen fallen in Quedlinburg ein und bieten den Trankbrauern ihre Dienste an. Dass Wolfgang Warschs Kennerspiel des Jahres 2018 bei mir die richtigen Knöpfe gedrückt – ja, auch trotz des Glücksfaktors – ist bekannt. Dass eine Erweiterung kommen wird…war absehbar.
Was sich an Die Quacksalber von Quedlinburg ändert
Auch hier gibt es more of the same und wenig Neues. Im Wesentlichen gibt es neue Rezeptbücher und die namensgebenden Kräuterhexen. Dazu kommen Überlaufschalen, da die neuen Tränke viel mehr Punkte abliefern können und die neue Zutat Narrenkraut. Und natürlich das Unvermeidliche: Material für den 5. Spieler.
Es gibt drei Arten von Kräuterhexen: blaue, rote und gelbe – näher benannt wurden sie glaube ich nicht. Von jeder dieser Hexenarten gibt es vier unterschiedliche, wovon zu Beginn je eine zufällig ausgewählt wird. Im Verlauf des Spiels kann ein Spieler nun eine dieser Hexen mit dem farblich passenden Hexenpfennig aktivieren. Davon erhält jeder Spieler zu Beginn einen je Farbe. Die Hexen ermöglichen unterschiedlichste Dinge wie das Aufwerten von Zutaten, die im Kessel sind, zusätzliches Kapital zum Einkaufen und derlei mehr.
Die beiden neuen Bücher für jede Zutat liefern noch mal mehr Varianz als das Spiel ohnehin schon hat. Da verschafft ihr euch am besten selbst einen Überblick durch einen Blick in die Anleitung.
Was die Erweiterung für Die Quacksalber von Quedlinburg taugt
Ich finde das Spiel bei allem Glücksfaktor immer noch klasse. Vielleicht finde ich es am Ende sogar besser als Die Tavernen im Tief Thal, da hier der Spielablauf deutlich zugänglicher ist und weniger Rechnerei erfordert. Wie auch immer, liefert die Erweiterung schlussendlich nur wenige wirklich neue Elemente hinzu und erweitert lediglich die Möglichkeiten richtig üble Pechzügen durch die Kräuterhexen auszubügeln. Die neuen Bücher sind klasse und bringen viel Varianz ins Spiel. Den fünften Spieler hätte ich nicht gebraucht, aber so sind natürlich auch größere Runden mal möglich. Alles in allem eine solide Erweiterung für Fans, aber kein Pflichtkauf, da das Spiel sich nur wenig verändert. Wer es vorher nicht mochte, wird es auch dann nicht mögen. Wer es vorher liebte, wird es weiterhin und vielleicht noch mehr ein bisschen mehr lieben.
Wettlauf nach El Dorado Helden & Dämonen
Reiner Knizia hat mittlerweile mehrere hundert Spiele in seinem Opus und bringt beständig neue Sachen dazu. Manchmal eher „meh“, oftmals aber überraschend einfach und spaßig, wie zum Beispiel L.A.M.A. Mit Wettlauf nach El Dorado hat Reiner Knizia das Deckbuilding in Form eines Laufspiels familientauglich gemacht (Rezension zum Grundspiel findet ihr hier). Wettlauf nach El Dorado hätte gut und gerne auch Spiel des Jahres oder besser Kennerspiel des Jahres werden können, vielleicht war in dem Jahrgang aber die Konkurrenz einfach zu stark. Nun erschien mit Helden & Dämonen die erste Erweiterung für Wettlauf nach El Dorado. Und wie die beiden zuvor besprochenen Erweiterungen liefert auch Wettlauf nach El Dorado – Helden & Dämonen solide Erweiterungskost ab.
Was sich an Wettlauf nach El Dorado ändert
Im Kern bleibt auch hier alles wie es war. Es wird weiterhin gedeckbuildet und gerannt. Und auch hier wird nur sanft erweitert statt revolutionär disrupiert. Im Wesentlichen gibt es bei Wettlauf nach El Dorado ein paar neue Landschaftsteile, neue Marker und 60 neue Karten.
Wesentlichste Änderung sind wohl die Flüche. Ja, richtig gelesen! Auch hier geht es um Flüche. Betritt man ein Fluchfeld muss man keine Karte ausspielen, eine veritable Abkürzung also. Aber der Preis kann hoch sein, man zieht nämlich eine Fluchkarte, die sich sofort aktiviert oder gewisse Zeit vor dem Spieler ausliegt.
Die neuen Expeditionskarten sind beispielsweise der Schamane (auch schon wieder…), der Geologe und die Höhlenforscherin. Letztere ermöglicht es bspw. ein Höhlenplättchen aus dem Vorrat zu nehmen. So ergeben sich insgesamt 16 statt 12 Karten, die vom Markt gekauft werden können.
Komplettiert wird das Ganze dann mit den neuen Helden wie Christopher Dundee oder Isabella Jones.
Was die Erweiterung für Wettlauf nach el Dorado taugt
Auch hier gilt: Wenig Überraschung aber viel Varianz. Alle Fans und Häufigspieler von Wettlauf nach El Dorado werden sich freuen, alle anderen brauchen die Erweiterung nicht unbedingt. Sicherlich tut dem Spiel mehr Varianz gut, aber ehrlich gesagt bietet schon das Grundspiel so viele Möglichkeiten, dass ich eine Erweiterung bisher nicht vermisst habe. Dennoch freue ich mich über die neuen lustigen Anspielungen auf den Heldenkarten und die neuen Herausforderungen im Dschungel auf dem Weg nach El Dorado. Auch diese Erweiterung ist vor allem für die Langstreckenläufer unter den Spielern gedacht, die dann endlich wieder neue Elemente nutzen können.
Fazit zu den drei Erweiterungen
More of the same statt neue Mechanismen ist das Motto aller drei hier besprochenen Erweiterungen. Wer alle drei Grundspiele sein eigen nennt und nun entscheiden soll, welche der drei Erweiterungen er kaufen will, dem wird es schwer fallen. Denn alle drei Erweiterungen liefern mehr Varianz und neue Herausforderungen für ein bereits gutes bis sehr gutes Grundspiel. Es wird nichts kaputt gemacht, sondern nur sanft erweitert und alle drei Spiele bleiben ihrem Charakter treu. Eigentlich sollte eine Erweiterung ja genau das tun, das Spiel erweitern und nicht verändern. Von daher hängt euer Fähnchen nach dem Wind und erweitert das Spiel auf das ihr aktuell am meisten Lust habt. Ich habe mich bspw. besonders über die 5-Minute-Dungeon Erweiterung gefreut, da ich das Grundspiel mit meinen Kollegen nach dem Mittagessen häufiger gespielt habe und es nun mal wieder auf den Tisch bringen kann.
Das kleine Draw&Write Spiel Welcome To eroberte trotz schlechter Anleitung die Herzen der Spieler und war ruckzuck nicht mehr zu kriegen. Die nächste Auflage kommt dann auch mit überabreiteter Regel und nun folgen in Kürze 6 (!!!) neue Erweiterungen. Das ganze wurde auf der Internationalen Spielemesse (FIJ) in Cannes vorgestellt.
Ziel all dieser Erweiterungen ist es, den Spielern, die das Spiel schon sehr oft gespielt haben, mehr Variabilität und neue Optionen zu bieten. Dabei steht auch ein wenig der Spaß im Vordergrund.
Die Oster-Erweiterung bringt einen komplett neuen Spielplan und fordert die Spieler durch geschicktes Setzen von Ziffern mit Kreisen – als 8,9,6,0 Ostereier auf dem Plan einzusammeln. Dabei kann eine 8 zwei Ostereier „sammeln“ (eines im oberen Kreis der 8, eines im unteren), eine 6 jedoch nur eines. Die Karte „Kalter Krieg“ zeigt ein Wohngebiet, in dem es einige Bunker gibt, um Leute vor dem drohenden Nuklearkrieg zu sichern. Schreibt man eine Zahl auf einen Bauplatz mit Bunker im Garten, kann man diese Anzahl Personen retten. Wer in einer Straße am meisten retten kann, bekommt für diese Straße 10 Punkte. Entscheidet man sich allerdings für die Flower Power Seite, erhält man 10 Punkte, wenn man am wenigsten Personen retten kann – man glaubt quasi an das Gute in der Welt. Diese beiden neuen Spielpläne kommen in einem Doppelpack und bilden Erweiterung Nummer 1. Dazu kommen aber in dieser ersten Erweiterung für Welcome to… noch neue Aufgabenkarten für die beiden neuen Spielpläne und ein echter KI-Modus für das Solo-Spiel, bei dem man gegen unterschiedliche Achritekten „spielen“ muss. Diese künstlichen Gegner punkten in Abhängigkeit der gewählten Karten. So erhält der Architekt Alan am Ende bspw. 3 Punkte je Parkkarte, die man gewählt hat.
Erweiterung Nummer zwei kommt im Sommer und bringt einen Spielplan, bei dem man das Wohngebiet mit Eiscremeversorgen muss. Der Eiscreme-Truck fährt dabei immer direkt zu der Nummer man gerade einträgt, zwischenzeitlich erreichte Häuser werden übersprungen. Wer den Wagen aber zuerst durch eine Straße schleust, erhält dafür Bonuspunkte. Als zweiten Spielplan erhält man den unvermeidlichen Zombie-Spielplan. Hier muss man Barriakaden platzieren, um sich nicht anzustecken. Mit Zombiekarten bewegen sich diese bis zur ersten Lücke in den Barrikaden. Häuser, die den Zombies zum Opfer fallen, werden mit einem „Z“ gekennzeichnet und können keine Zahl mehr enthalten. Dazu gibt es jeweils passende Aufgabenkarten für Eiscreme- und Zombie-Spielplan.
Erweiterung Nummer drei bringt für den Herbst eine Halloween-Erweiterung, bei der man entscheiden muss, ob es Süßes oder Saures gibt. Mit den „gessamelten“ Geistern und Süßigkeiten kann man dann Erweiterungen bauen oder Bonuspunkte sammeln. Diese Vorteile kann man jeodch nur ein Spieler nutzen. Und natürlich gibt es dann noch eine Weihnachts-Erweiterung, bei der man Zahlenreihen bilden muss. Wer die längste Zahlenreihe in einer Straße hat, erhält Sonderpunkte in Höhe der Häuseranzahl in einer Zahlenreihe.
Und wem das nicht reicht, der kann sich noch auf eine Reise-Edition des Basisspiels freuen. Diese enthält das Spiel mit kleinen Karten und abwischbare Spielpläne mit passenden Stiften.
Die erste Erweiterung wird schon ab April in Europa verfügbar sein, die zweite ab Juni und die dritte ab September. Wann die Reise-Edition in 2019 erscheint steht noch nicht fest. Fehlt nur noch die Big Box Edition. 🙂
Im Bewegtbild seht ihr es bei den Kollegen von Boardgamegeek. Da seht ihr auch die passend gestalteten Spielpläne, die mit entsprechenden Illustrationen daherkommen. Ein rundes Paket. Preise sind noch nicht bekannt.