Ich lehne mich mal so weit aus dem Fenster, dass die Tiny Epic Serie eine der erfolgreichsten Kickstarter Serien ist, die es bisher gab. Über die Plattform Kicktraq und Kickstarter habe ich mal die gesamten erzielten Ergebnisse aller Kampagnen zusammengezählt und bin auf insgesamt 4,4 Mio. Dollar an eingenommen Unterstützerkapital gekommen. Das ist wirklich viel Geld. Erst Recht, wenn man sieht, dass der Verlag Gamelyn Games im Wesentlichen erst durch Serie überhaupt entstanden und groß geworden ist. Das erste Spiel der Reihe – Tiny Epic Kingdoms – war 2014 nur die Initialzündung für alles was dann noch folgte.
Mit den sogenannten ITEMeeples hat sich Gamelyn dazu noch ein System ausgedacht, das Meeple mit Gegenständen bestückbar macht. einfach zu putzig. Doch nun treiben sie das Ganze auf die Spitze!
Tiny Epic Tactics mit 3D Spielfeld
Ja, richtig. Tiny Epic Tactics wird neben den ITEMeeples auch ein 3D Spielbrett bieten! Dabei befinden sich in dem kleinen Spielkarton weitere kleine Kartons, ganz im Stil der russischen Matrjoschka Stapel-Puppen, die als Erhebungen, Gebäude oder andere Geländeteile dienen. So ergibt sich beim Aufbau eine Art 3D Spielfeld. Und erste Bilder zeigen, dass es wahnsinnig cool aussieht. Dazu noch die ITEMeeples und der kleine Bistrotisch wird zur Spielwelt. Ganz ehrlich, nach den Mechs dachte ich schon, es gäbe keine Steigerung mehr, aber hier ist nun echt noch mal ein bisschen Hirnschmalz und Ideenreichtum eingeflossen.
Kampforientiert mit verschiedenen Spielmodi
In Tiny Epic Tactics hat jeder Spieler ein Team von vier Helden: ein Kämpfer, ein Zauberer, ein Schurke und ein Monster. Jeder Heldentyp und jeder Charakter innerhalb dieses Typs bietet einzigartige Vorteile bei Bewegung, Angriffen und/oder der Unterstützung der anderen Helden. Die Synergie im eigenen Team zu finden, ist der Schlüssel zum Erfolg.
Im kompetitiven Spielmodus lassen die Spieler ihre Teams gegeneinander antreten. In jeder Runde haben die Spieler 3 Aktionen, die sie ihrem gesamten Team zuweisen können. Sie können sich mit ihren Helden bewegen und/oder angreifen. Siegpunkte werden für die Geländekontrolle, die Eroberung feindlicher Helden und das Überleben der eigenen Helden vergeben. Die vollständige Kontrolle über einen oder mehrere bestimmte Bereiche des Spielfelds liefert die meisten Siegpunkte. Um die Kontrolle über Spielfeld-Bereiche zu erlangen, müssen die Helden im Laufe weniger Runden die Mehrheit halten. Dies erfordert ein ausgewogenes Verhältnis von Offensive und Verteidigung. Die Kontrolle über diese Bereiche kann jedoch leicht von einem Spieler zum anderen wechseln, je nachdem, welcher Spieler die meisten Helden in den dafür entsprechenden Bereichen hat. Sobald eine bestimmte Anzahl von Gebieten erobert wurde oder einer der Spieler alle seine Helden verloren hat, wird das Spielende ausgelöst.
Eine ganz andere Erfahrung soll Tiny Epic Tactics im kooperativen bzw. Solo-Spiel bieten. In diesen Modi werden die Spieler Abenteuer erleben, Feinde bekämpfen und Höhlen erkunden (diese sind auf dem Inneren jeder der Kisten aufgedruckt). Das Ziel ist es, aus diesen Höhlen Schätze zu bergen, die dem Feind gehören, während die Helden am Leben bleiben. Sobald das Ende des Spiels ausgelöst wird, werden die Siegpunkte auf Basis der Schätze, die dem Feind abgeluchst wurden, und der Anzahl deiner Helden, die überlebt haben, berechnet.
Was ich von Tiny Epic Tactics halte
Wer meinen Blog verfolgt, weiß, dass ich die Serie Tiny Epic mag (hier ein kleiner Überblick über die Serie zum damaligen Zeitpunkt) und seit dem ersten Spiel verfolge und unterstütze. Durch die Kombination von Kampf und Kooperation sowie Solo-Spiel und natürlich durch das großartige Konzept mit der 3D Landschaft, erscheint mir auch Tiny Epic Tactics wieder sehr interessant. Auch wenn man noch nicht genau weiß, wie flüssig sich das ganze spielen wird, bekommt man glaube ich ein kleines innovatives Spiel. Ich befürchte, ich werde mich auch hier nicht zurückhalten kann…
Es gibt so Spiele, da denkt man erst Mal, es wäre nur als Witz gemeint. Das ist bei Born to Serve der Fall. Erst dachte ich es sei ein Comic, dann offenbarte das Spiel aber seine ganze lustige Sprengkraft. Thematisch so abgehoben, dass es eine Freude ist.
Die Spieler sind Superhelden. Tugendhaft, respektiert und geliebt von Millionen… Von ein paar Leuten in der kleinen Stadt wurde diese Superheldentruppe mit dem Schutz beauftragt. Blöd nur, dass die Regierung die Finanzierung der Gruppe gekürzt hat. Jetzt benötigen die Helden in Strumpfhosen und Lycra Jobs, um Ihren Superhelden-Lebensstil zu finanzieren. Leider gibt es im örtlichen Restaurant aber nur einen einzigen Job. Und der Restaurantbesitzer hat beschlossen, sie alle auf die Probe zu stellen. Und wer am Ende des Tages die meisten Trinkgelder kassiert hat, bekommt den Job.
Die Spieler bedienen Tische, indem sie ihre Zeitmarken darauf setzen, und letztendlich erhält der Spieler das Trinkgeld eines Tisches, der die meiste Zeit dort verbracht hat. Spieler können ihr Zeitbudget aber auch für das Restaurantpersonal einsetzen, das es ihnen erlaubt, zusätzliche Fähigkeiten zu erhalten, um zusätzliches Geld zu verdienen oder die Chancen an einem Tisch zu verbessern. Als Superheld verfügt jeder Spieler über zwei Superkräfte, mit denen er bestimmte Regeln zu seinen Gunsten verändern kann. Der Spieler, der am meisten Geld mit Trinkgeld verdient, gewinnt den Job und das Spiel
Klingt komisch, klingt spaßig und ist einfach mal was anderes. Ob es funktioniert?! Schwer zu sagen. Ist ein typischer Fall von Risikoinvestment. Dennoch juckt es mir in den Fingern, denn das Spiel ist als Gesamtpaket einfach stimmig und die spaßige Illustrationen sehen einfach gut aus.
Die Kampagne läuft noch bis Ende Januar und für 29 US Dollar seid ihr beim Superheldenkampf dabei. Auslieferung soll im August 2019 erfolgen. Leider haut das Porto mit 17 US Dollar heftig rein und damit bleibe ich definitiv an der Seitenlinie. Vielleicht finden ja ein paar Exemplare den Weg auf die Spiel’19 und man kann es dort antesten und/oder erwerben…
Garphill Games ist vor allem durch die Räuber der Nordsee Trilogie (hier mein Überblick-Video zur Nordsee-Trilogie) und auch durch Architekten des Westfrankenreichs (Überblick über das Spiel hier) bekannt geworden. Beide Spiele sind auf deutsch beim Lokalisierungsspezialisten Schwerkraft-Verlag erschienen. Mit Circadians: First Light kommt ein weiteres Spiel aus Neuseeland auf den internationalen Spielemarkt. Das Spiel erscheint im Verlauf des Jahres 2019 und ich konnte bereits einen ersten Blick auf das Spiel werfen, bevor die Kickstarter-Kampagne am 8. Januar startet.
Wie Circadians: First Light gespielt wird
Ziel von Circadians: First Light ist es, ein Forscherteam auf dem kürzlich entdeckten Planeten Ryh zu leiten. Die Spieler müssen ihre Crew (Würfel) verwalten, um verschiedene Teile der Erde für Handel, Landwirtschaft, Bau und Forschung zu besuchen. Punkte erhält man, wenn man mit den Einheimischen verhandelt, Ressourcen für das Lagerhaus sammelt, seine Forschungsgrundlagen verbessert, den Planeten erkundet und Edelsteine sammelt. Das Spiel wird über 8 Runden gespielt. Am Ende der letzten Runde gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Circadians: First Light ist ein Dice-Placement Spiel, bei dem Würfel eingesetzt werden, um Aktionen auszulösen. Dabei ist es aber mehr Roll for the Galaxy als Alien Frontiers – um mal im Genre zu bleiben.
Schon beim Aufbau des Spiels merkt man, dass es hier etwas mehr zu tun gibt. Es gibt ein zentrales Planeten-Spielbrett, ein Spielbrett für Verhandlungen, unterschiedliche Clans, mit denen verhandelt werden kann, und kleine Spielbretter für die unterschiedlichen Aktionsorte. Erstmal muss man also etwas Zeit in den Aufbau investieren, bevor man in Beziehungen zu fremden Völkern investiert.
Hat man alles arrangiert, kann es losgehen. Die Runden von Circadians: First Light gliedern sich jeweils in vier Phasen.
Vier Phasen Weltraumwettkampf
Planung
In dieser Phase wird zunächst die oberste Karte vom Ereigniskartenstapel aufgedeckt. Anschließend würfeln alle Spieler zeitgleich und ordnen die Würfel hinter dem Sichtschirm den unterschiedlichen Aktionen in der eigenen Forschungsstation zu.
Ausführung
Nun werden die Sichtschirme entfernt und die Würfel im Hauptquartier aktiviert. Die Spieler aktivieren in Spielerreihenfolge die platzierten Würfel in den Garagen (ja, es sind wirklich Garagen, in denen unsere Raumgleiter parken, mit denen wir zum Punkten auf andere Planeten fliegen).
Ernte
In dieser gleichzeitig ausgeführten Phase erhalten die Spieler Ressourcen von ihrer Erntemaschine auf dem Planeten und von ihren aktivierten Farmen auf dem Spielertableau.
Aufräumen
Die Spieler holen die Würfel von den unterschiedlichen Orten in ihre Forschungsstation zurück.
Soweit klar strukturiert der Ablauf. Was tut man nun aber genau mit den Würfeln? Zunächst mal hat man diese ja auf dem eigenen Tableau eingesetzt.
Von Farmen und Garagen
Die Farmen dienen einfach dazu, für kommende Runden ausreichend Ressourcen zu haben. Dabei gibt die Augenzahl des Würfels vor, wie viele Ressourcen produziert werden. Der linke Platz produziert gar nichts, sondern erhöht den Wert aller eingesetzten Würfel um 3 (auf maximal 6). Die jeweilige Menge geht aus der kleinen Tabelle unten links auf dem Board hervor.
Die Garagen des eigenen Tableaus dienen dazu, Aktionen an anderen Orten auszuführen. Von hier aus fliegen wir mit unseren Raumschiffen quasi zu den unterschiedlichen Orten und treiben Handel. Der erste Platz hat zudem die Besonderheit, dass man den Würfel in der Ausführungsphase um den Wert 1 nach oben oder unten verändern kann. Alle anderen Plätze haben Kosten, die bei Aktivierung dann zu zahlen sind. Die Aktivierung verläuft von links nach rechts. Kann/will man die Kosten mal nicht bezahlen, dann werden alle Würfel die rechts vom letzten Würfel liegen abgeräumt und wandern in die Cantina. Dort bringen sie wenigstens noch etwas Wasser ein. Aktivierte Würfel werden nun folgendermaßen eingesetzt (dies ist nur ein erster grober Überblick):
Verhandlungstableau
Dies ist der Hauptweg, um Punkte zu erzielen. Man kann auf dem Tableau einen Würfel beliebigen Werts einsetzen. Die Würfel verbleiben dort für den Rest des Spiels. Dafür erhält man aber gleich mehrere Dinge: Zunächst kann man die individuelle Clan-Fähigkeit der entsprechenden Spalte nutzen. Zusätzlich kann man Vorteile erhalten, wenn man als erster einen bestimmten Würfelwert auf dem Board eingesetzt hat. Allerdings muss man auch aufpassen, keinen Rückschlag zu erhalten. Denn übersteigt der Wert der Würfel einer Spalte einen gewissen Wert, verliert man ggf. auch Dinge. Sind die Weiterentwicklungen (erster eingesetzter Würfel eines bestimmten Wertes) und Rückschläge (bestimmter Augenwert der Würfel einer Spalte) einmal ausgelöst, können sie nicht erneut ausgelöst werden. Die Punkte am Spielende kann man den auf dem Tableau aufgedruckten Siegeln entnehmen.
Lagergebäude
Ein weiterer Weg an Punkte zu kommen ist es, Würfel im Lagergebäude einzusetzen. Hier kann man an Gegenstände und Geräte kommen, die am Spielende Punkte bringen und während des Spiels laufende Vorteile. Um einen Gegenstand zu erhalten, muss ein Würfel auf einen freien Platz eingesetzt werden und die entsprechenden Ressourcen abgegeben werden. Die entsprechende Karte wird nach Abgabe der Ressourcen vor dem Spieler ausgelegt.
Hauptquartier
Diese Gebäude dient dazu, Würfel aufzusparen und in der kommenden Runde vor allen anderen Würfeln einsetzen zu dürfen. Kein schlechter Deal, wenn man einen Würfel hat, den man (noch) nicht sinnvoll verwenden kann. Und da man noch 5 Einheiten Wasser oder zwei Gegenstandskarten erhält, wird es ggf. auch als Ausweichaktion attraktiv.
Edelsteinmine
Hier kann man die begehrten Edelsteine schürfen. Durch Abgabe von Wasser kann man sie erhalten und seinem Vorrat zuführen. Hier gibt es keine Reihenfolge zum Einsetzen der Würfel.
Labor
Im Labor kann man neue Farmen für seine eigene Forschungsstation erstehen oder vielleicht besser: züchten. Durch den Einsatz von zwei Würfeln mit exakt gleichem Wert erhält man gegen zusätzliche Zahlung von 3 Algen (das ist so eine Art Alien-Währung in der Zukunft) oder 10 Wasser eine der offen liegenden Farmen.
Fertigung
In der Fertigungsanlage kann man Verbesserungen für seine Garagen des Forschungstableaus erhalten. Welche man bekommen kann hängt von der Augenzahl des eingesetzten Würfels ab. Die gewonnenen Upgrades werden dann auf den ersten freien Platz von links gelegt und gelten ab sofort. Also auch für Würfel, die vielleicht erst im Lauf der aktuellen Runde noch genutzt werden.
Kontrollraum
Der Kontrollraum steuert im wesentlichen die Erntemaschine auf dem Planeten. Die Kosten betragen entweder 2 Energie- oder 10 Wassereinheiten. Der Augenwert des eingesetzten Würfels gibt dann vor, in welche Richtung sich die Erntemaschine bewegt. Dazu gibt es auch noch die Möglichkeit den Planeten zu umrunden. Ganz Pacman-esque verlässt der Ernter den Rand an einer Seite und taucht auf der anderen Seite einfach so wieder auf.
Markt
Am Markt werden Waren getauscht – was sonst… Der Würfelwert gibt vor, wie viele Handel man durchführen kann, der Platz an dem man einsetzt gibt die Art des Handels vor.
Akademie
Man kann es sich schon fast denken. Der Würfeleinsatz hier fördert neue Würfel zutage. Je nach Wert des eingesetzten Würfel erhält man gegen Abgabe unterschiedlicher Waren einen oder sogar zwei neue Würfel für die nächste Runde.
Solo Modus inklusive
Das Spiel kommt – wie auch schon Architekten des West-Frankenreichs direkt mit einem Solo-Modus. Das freut mich besonders, da ich sowohl den Solo-Modus von Räuber der Nordsee als auch den von Architekten des Westfrankenreichs für recht gelungen halte. Ein Video zum Solo-Modus von Räuber der Nordsee findet ihr übrigens in meinem YouTube-Kanal (und ja, ich freue mich auch über Abos).
Bei Circadians: First Light funktioniert das ganze aber etwas anders, mittels eines eigenen KI-Boards. Der Grundsatz mit einem Automa-Kartendeck ist aber auch hier ähnlich wie bei Räuber der Nordsee oder Architekten des Westfrankenreichs. Da die beiden gut funktionieren, bin ich auch hier zuversichtlich…
Was ich von Circadians: First Light auf den ersten Blick halte
Mit Circadians: First Light verlassen Sam McDonald und Shem Phillips das Genre der Workerplacement-Spiele ein wenig und wenden sich den Würfeln zu.
Das Spiel klingt nach einem sehr variablen Spiel mit zahlreichen verschiedenen Strategien. Würfeln, einsetzen, ausführen, aufräumen – auch der Ablauf ist klar und einfach strukturiert. Die Musik kommt bei Circadians: First Light durch die Mitspieler und die Würfelergebnisse rein. Denn bei aller Strategie können einem die Würfel sicherlich einen gehörigen Streich spielen. Und so erwarte ich eine spannende Mischung aus Strategie und Taktik, bei der man seine Pläne immer wieder flexibel an die neue Situation adjustieren muss, ohne jedoch die langfristige Strategie permanent zu ändern.
Etwas kritisch könnte man das Schummelrisiko sehen. Denn hinter dem Sichtschirm wird aus einer 2 mal schnell eine 5 oder umgekehrt. Das sehe ich bei Roll for the Galaxy oder Blueprints schon immer etwas kritisch. Hier muss man seinen Mitspielern einfach vertrauen und im Zweifel gilt: Mit Petzen Schummlern spielt man nicht. 😉
Für mich als großem Freund des Würfeleinsatzspiels ist Circadians: First Light eine echtes Must-have.
Sicher, die Illustration ist etwas speziell, erinnern ein wenig an Captain Future. Aber haben sich nicht gerade alle möglichen Menschen in unserer Filterblase darüber beschwert, dass sie die Illustrationen von Klemens Franz, The Mico & Co nicht mehr sehen könnten? Hier wurde nun der Bruder von Shem Phillips aktiv und hat das Spiel mit einer sehr speziellen Optik versehen. Ich muss mich zwar auch noch an den etwas abgehackten Comic-Stil gewöhnen, aber je länger ich mich mit dem Spiel beschäftigt habe, desto interessanter ud passender fand ich die Optik schlussendlich.
Hier noch ein paar Fakten zum Spiel, die ich Shem Phillips entlocken konnte:
Die Spieldauer soll bei gerade mal um die 60 Minuten liegen. Also eher ein schnelleres Spiel. Passt aber auch gut zum Mechanismus aus meiner Sicht.
Der Preis wird wohl ungefähr auf dem Niveau liegen wie Architects of the West Kingdom. Also bei etwa 50 US Dollar.
Die Auslieferung ist für Oktober 2019 geplant.
Eine deutsche Version wird es direkt in der Kampagne bereits geben. Natürlich über den allseits bekannten Schwerkraft-Verlag.
Es wird bei Circadians: First Light keine Stretch Goals geben. Alles wird von Anfang an komplett aufgewertet sein. Es wird sicherlich aber ein kleines Special für die Unterstützer geben – ähnlich wie auch schon bei Architects of the West Kingdom.
Auch wenn es schon nach Fortsetzung riecht, wollte Shem hier nicht so richtig konkret werden. Nur so viel: Er möchte einen etwas anderen Weg als bisher einschlagen und das Line-up über unterschiedliche Spielekategorien ausdehnen. Ich bin gespannt…
Und ein Tipp für alle Freunde von Architekten des Westfrankenreichs: Im März wird es hier den zweiten Teil geben und die Trilogie damit auf zwei Drittel komplettieren. Der Titel ist Paladins of the West Kingdom (Paladine des Westfrankenreichs). Auch dazu werde ich sicherlich noch ein wenig Infos erhalten und hier veröffentlichen.
Fazit zu Circadians: First Light
Bei mir hat Circadians: First Light direkt einige Knöpfe gedrückt: Würfeleinsatz, kurze Spieldauer und Solo-Modus. Ein erster Blick in die gut zugänglichen Regeln machte mich dann immer heißer auf das Spiel. Ich weiß auch nicht warum, aber Shem Phillips und Sam McDonald schaffen es irgendwie mit ihren Spielen immer wieder, bekannte Mechanismen und Themen so zu kombinieren, dass ein stimmiges Konzept rauskommt. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf die kommenden Projekte und dieses hier im speziellen.
Bittebeachtet: Sämtliches Bildmaterial stammt aus dem aktuellen Arbeitsstand. Die Übersetzungen der Aktionsorte etc. habe ich selbst vorgenommen. Vieles kann sich im Verlauf bis zur Veröffentlichung noch verändern und Begriffe können sich im Rahmen der Lokalisierung noch ändern.
Lesezeit: 3Minuten
Roll&Write liegt im Trend. Kann man einfach nicht leugnen! Und seit Noch Mal! sind buchstäblich zig neue Konzepte aus den Würfelbechern der Autoren gerollt. Erstaunlich ist dabei, dass es doch immer wieder neue Konzepte gibt, die das Genre neu beleben können. Inmeiner Folge Würfel & Schreiben habe ich mir bereits eine ganze Menge Vertreter dieses Genres angesehen und deren Solo-Tauglichkeit bewertet. Mit Welcome to Dino World bringt Alley Cat Games (u.a. Ruthless und Dice Hospital) einen weiteren Vertreter der Roll&Writte-Spiele auf Kickstarter – in diesem Fall wohl eher ROARRRRR & Write. 😀
Roll dir deinen eigenen Dino Park
Na ja, nicht in echt, sondern nur auf dem Papier natürlich. Aber wie geht das nun? Schon beim Betrachten der Spielerblätter merkt man, dass das nicht ganz so einfach wird, wie bei klassischen Roll&Wrtie Titeln. Welcome to Dino World fällt somit eher auch in die Kategorie „Kennerwürfelspiel“.
Aber wie mache ich nun so einen schönen Dino Park? Ganz einfach: Man malt ihn mit den Würfelergebnissen. Mit einem Würfelwurf kann man dabei unterschiedliche Dinge tun:
Wege: Dazu nutzt man die Punkte eines Würfels. Eine gerade Linie kostet einen Würfelpunkt, eine T-Kreuzung zwei Punkte und so weiter.
Spezialgebäude: Diese geben nach speziellen Regeln Punkte – daher der Name.
Dinosaurier Käfige: Die liefern den Hauptteil der Punkte, wollen aber auch mit Strom versorgt werden. Zusätzlich müssen die Käfige am Ende der Runde mit Wegen verbunden sein.
So sieht das Scorepad (a.k.a. Roar-Pad) aus bei Welcome to Dino Park
Am Ende der Runde überprüft man dann noch, ob man eine der Besucherkarten erfüllt hat, die rechts und links von jedem Spieler liegen – ein Wettkampf ums Erfüllen also. Und nach 9 Runden muss man den besten Park erwürfelt haben.
Neben der oben kurz beschrieben einfachen Variante gibt es auch noch eine schwerere Variante mit Gefahrenmodus. Hierbei kann es zum Ausbruch der Dinos durch Beschädigungen an den Gehegen kommen. In der Deluxe-Variante kommen noch zwei kleine Ereiterungen und ein Automa-Modus für das Solo-Spiel hinzu.
Der Dinautoma ist nur ind er Deluxe-Variante dabei.
Für mich sieht es nach einem weiteren interessanten Roll&Write Titel aus, bei dem man nicht nur Zahlen abkreuzt, sondern durch geschicktes Puzzeln das Maximum aus den Würfen herausholen muss. Da auch hier wieder alle die Würfel gleichzeitig nutzen, kann sich zumindest niemand alleine über schlechte Würfe beschweren. Allerdings ist das Ganze auch relativ solitär – ähnlich wie auch bei Railroad Ink. Letzteres macht mir trotzdem Spaß. Könnte also auch hier funktionieren. Mit dem erweiterten Spiel gibt es dann noch mehr Entscheidungen zu treffen und das Spiel wird komplexer.
Die Idee mit den Dinos, den Käfigen und den Stromversorgungen und dazu noch die Wege, die alles verbinden müssen, klingt schon nach einer netten Knobelei, wie lange das trägt bleibt abzuwarten.
Angeboten werden eine Standard-Variante und eine Deluxe-Variante. Letztere bringt wie schon gesagt neben zwei Erweiterungen auch einen Automa-Modus für das Solo-Spiel mit. Standard kostet (ohne Versand) etwa 24 Euro, Deluxe schlägt mit 29 Euro zu Buche. Dazu kommen nach Deutschland noch mal 7 Euro Versand. Damit spielt Welcome to Dino World preislich in der oberen Liga der Würfelspiele mit. Aus meienr Sicht könnte das auch das Hauptproblem bei dem Spiel werden. Bei einem solchen Preispunkt und der Kategorie Roll&Write kommen viele ins Nachdenken. Und auch ich – normalerweise nicht sondelrich preissensibel, wenn mich ein Spiel interessiert – muss sagen, dass 31 bzw. 36 Euro ein wirklich stolzer Preis sind. Ich bleibe zunächst an der Seitenlinie und beobachte das Projekt noch ein wenig.
Man hat es schon öfter gehört: Plagiate sind ein komfortabler Weg sich schnell und einfach auf Basis der Arbeit anderer ein Thema anzueignen. In der Politik sind bereits Minister über Plagiatsaffären gestolpert. Nun also auch in der Brettspielszene? Dass man sich von Mechanismen und Ideen anderer Autoren inspirieren lässt ist bei Spielen genauso gängige Praxis wie bei anderen Kulturgütern wie Büchern, Musik, Malerei etc. auch. Aber ein echtes Plagiat, das ist mir bisher bei Brettspielen in dieser Form noch nicht untergekommen.
Fälschungen von Brettspielen sind bereits schon mal aufgetaucht. Spiele, die einfach bestehende Spiele kopiert haben – also quasi Raubkopien. Ich meine, dass bspw. Pandemic Legacy als Raubkopie verkauft wurde und auch andere gefälschte Spiele tauchen immer mal wieder auf. Ein Podcast von Nerd meets You hatte das bereits mal thematisiert. Aber Plagiate, also Spiele, die vorgeben ein eigenständiges Spiel zu sein, im Kern aber nur ein anderes dreist kopieren, das ist mir bisher noch nicht untergekommen. Zumindest nicht in diesem Ausmaß. Das Spiel Crypto Cartel kopiert in weiten Teilen nahezu alle Elemente des Spiels Bohnanza. Die Art und Weise, wie Karten ausgespielt werden (Reihenfolge der Handkarten darf nicht verändert werden), der Tausch mit den Mitspielern und auch die “Ernteregeln” sind quasi identisch mit den Bohnanza-Regeln.
Ich finde das Vorgehen schon sehr dreist. Die Ähnlichkeit zu Bohnanza ist nicht zu leugnen und der “Autor” tut dies auch nicht. Im Gegenteil, er sagt in den Kommentaren, dass Bohnanza auf jeden Fall eine “Inspiration” gewesen sei, er aber noch ein paar Elemente hinzugefügt hätte.
Der Amigo Verlag hat sich soeben in einer ausführlichen Presseerklärung dazu geäußert, die ich einfach gerne wiedergeben möchte, da ich das darin geschriebene nur zu 100% unterstützen kann.
Mittlerweile sieht man auch, dass einige scheinbar bereits ihre Finanzierung des Projektes zurückgezogen haben. Einen guten (grafischen) Überblick über die laufende Finanzierung liefert u.a. Kicktraq.
Dietzenbach, 05. November 2018.
Seit einigen Tagen ist auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter eine Kampagne für das Kartenspiel Crypto Cartel zu finden. Auch wenn der Autor und Kampagnen-Verantwortliche mittlerweile eingeräumt hat, dass er sich von Bohnanza hat „inspirieren“ lassen, zeigt das dort beschriebene Spiel nicht nur eine Verwandtschaft oder Inspiration, sondern 1:1 den Spielmechanismus von Bohnanza.
Wann kann man bei einem Spiel von einer reinen Inspiration und wann von einem Plagiat sprechen? Einen bestehenden Mechanismus aufgreifen, neu interpretieren, abwandeln und weiterentwickeln, das findet man in der Spielebranche immer wieder. Und sofern sich ausreichende Unterschiede zwischen Original und Adaption finden lassen, ist dies kein Grund für einen Autor oder Verlag aktiv zu werden. Wenn jedoch wie im Fall von Crypto Cartel der komplette Spielablauf, inklusive Regeln für Handkarten, Kartenablage und Punkteberechnung (um nur einige zu nennen) ohne signifikante Änderungen übernommen werden, müssen wir als Verlag, der Bohnanza 1997 herausgebracht hat und seitdem vertreibt, unsere Stimme erheben:
Für das Gedankengut von Autoren wie Uwe Rosenberg, der wie viele andere seiner Zunft seit über 20 Jahren Spiele entwickelt.
Für alle kreativen Köpfe, die davon und dafür leben, mit außergewöhnlichen Ideen neue Spielewelten zu erschaffen und die auch bereits existierende Spielmechanismen in ein komplett neues Spiel verwandeln können.
All das ist bei Crypto Cartel nicht zu finden. Es ist keine Abwandlung, kein Neuerschaffen, sondern die komplette Übernahme eines bereits etablierten und erfolgreichen Spiels, das lediglich durch Aktionskarten erweitert wurde. Das ist für uns keine Inspiration, sondern ein Plagiat.
Daher appelliert AMIGO an alle Kampagnen-Unterstützer und Spielefans da draußen, sich einmal selbst zu fragen, ob sie solche dreisten Aneignungen von Ideen anderer wirklich unterstützen oder auch nur dulden wollen. Wir sind der Meinung, dass am Ende Spieleautoren wie Uwe Rosenberg, die jahrelang an ihren Spielen arbeiten und von ihren Ideen leben, den Schaden davon tragen.
Abgesehen davon finden wir es einem Autor und seinem Werk gegenüber im höchsten Grade respektlos, sich ohne vorherige Kontaktaufnahme und Einverständnis, sogar ohne einen öffentlichen Hinweis auf den Ursprungsautor, seiner Ideen zu bedienen.
Lesezeit: 3MinutenDas erste Mal schreibt jemand anderes etwas auf meinem Blog. Daniel hat sich die Mühe gemacht und 331.000 (!!!) Kickstarter-Projekte ausgewertet und dabei festgestellt, wie erfolgreich Brettspiele auf Kickstarter tatsächlich sind. Teilweise schon erstaunlich wie stark sich dieser Bereich dort entwickelt hat und wie hoch der Umsatz für Kickstarter aus den Brettspiel Projekten ist.
Ich wünsche euch viel Spaß und spannende Einblicke beim Lesen.
Was muss man als Brettspiel-Gründer bei einem Projektstart auf Kickstarter beachten, welche Herangehensweisen bisher erfolgreicher Brettspiel-Kampagnen kann man für sein eigenes Projekt verwenden, und welche beachtenswerte Regeln gibt es hinsichtlich erfolgreicher Einstell- und Laufzeiten von Projekten?
Finantio, ein Finanz-und Verbraucherblog, hat insgesamt 331.000 Kickstarter-Projekte untersucht und interessante Erkenntnisse zutage gefördert.
„Tabletop“-Kampagnen überaus erfolgreich
40,4 Prozent, und damit nur etwas weniger als die Hälfte aller 331.000 Projekte, werden erfolgreich beendet. Knapp 67 Prozent aller „Tabletop“-Projekte werden erfolgreich finanziert und nehmen somit einen Spitzenwert unter den insgesamt 170 Unterkategorien ein. Zum Vergleich dazu werden Projekte in der Unterkategorie „Videospiele“ nur zu 26 Prozent erfolgreich beendet.
Brettspiele schaffen überdurchschnittlich oft die Finanzierungshürde
Erfolgreiche Brettspiel-Kampagnen
Zu den erfolgreichsten 25 Projekten gehören gleich sechs Projekte zur Unterkategorie „Tabletop“. In Deutschland hingen konnte es nur „Clans of Candelonia“ mit fast 6.500 verkauften Einheiten in die Top 25 schaffen.
Zudem lohnt es sich ein Blick auf erfolgreiche Brettspiel-Kampagnen zu werfen und sich das ein oder andere abzuschauen.
Es zeigt sich auch, dass viele Tabletop-Gründer sicherlich von Ihrem Erfolg überrascht waren. Dies ist sichtbar, wenn man die ausgewiesenen Finanzierungsziele mit den am Ende erzielten Finanzierungsbeiträgen vergleicht. (Anm. d. Red.: Natürlich geht es bei dem Finanzierungsziel einer Kampagne nicht darum festzulegen, welche Summe ich erreichen möchte, sondern darum, was ich zur Realisierung benötige. Darüber hinaus werden die Finanzierungsziele häufig nur noch als Marketinginstrument eingesetzt, um mit hohen Quoten (bspw.: “256% finanziert”) mehr Investoren zu gewinnen. Nichtsdestotrotz sind Ziele und Ergebnis teilweise sehr deutlich auseinander.)
Top 25 Kickstarter Projekte
Finanzierungsziele
Brettspiel-Projekte sind den Zahlen nach zu urteilen relativ günstig in der Umsetzung. Das gesetzte Finanzierungsziel von 7866 erfolgreichen Kickstarter-Projekten in Segment „Tabletop“-Spiele war $ 5,000 im Median (Durchschnitt: $9,926). (Median ist der Zentralwert: Die eine Hälfte der Projekte hat höhere, die andere niedrigere Finanzierungsziele.)
Projekte in den Unterkategorien Kameraausrüstung, Wearables (beide $ 25.000), 3D-Druck ($ 19.368), Hardware ($ 16.204) und Klang($ 15.000) waren da ungleich teurer.
Eine hilfreiche Ressource ist zudem der Crowdfunding Calculator. Dieser berechnet den erwarteten Gewinn oder Verlust einer Crowdfunding-Kampagne.
Investoren besonders aktiv im Brettspiel-Segment
Zudem ist es noch wichtig zu betrachten, wie viele Investoren sich überhaupt für Tabletop-Spiele interessieren. „Tabletop“-Spiele ist die Kategorie mit den zweit meisten Investoren – fast 5.900.000! Nur Produktdesign hat mit über 5.900.000 mehr Investoren. Entsprechend wurde wurde am meisten in den Unterkategorien Produktdesign ($ 612 Millionen) und Tabletop-Spiele ($ 451 Millionen) investiert. Deutlich abgeschlagen folgen Videospiele mit $ 206 Millionen.
Doch der Wettbewerb um die Gunst der Investoren ist hoch. Nach Produktdesign (5,6 Prozent; 18680 Projekte), Dokumentarfilme (4,4 Prozent; 14523), Musik (3,8 Prozent; 12633 Projekte) gehören Tabletop-Spiele (3,5 Prozent; 11744 Projekte) zu den Top vier der beliebtesten Unterkategorien.
Brettspiele sind die viert wichtigste Kategorie
Weitere Ergebnisse zeigen, dass erfolgreiche Brettspiel-Projekte 240 Unterstützer im Median haben (Durchschnitt: 724). Bei erfolgreichen Finanzierungen trägt jeder Investor durchschnittlich $ 134 bei. Gescheiterte Brettspiel-Kampagnen erhalten dagegen nur $ 62 pro Investor.
Finanzierungszeitraum und Zeitpunkt
Aus der Studie lassen sich weitere Erkenntnisse für interessierte Kickstarter-Gründer herauslesen. Beispielsweise was den Finanzierungszeitraum (<30 Tage) oder einfach den optimalen Erstellungszeitpunkt (März, dienstags, 21 – 22 Uhr). Oder aber, welche Zeitpunkte man meiden sollte. Fazit – Hohe Erfolgswahrscheinlichkeit für Brettspiel-Gründer auf Kickstarter
Eine aktive und große Investoren-Community sowie überdurchschnittliche hohe Erfolgsraten im Vergleich zu anderen Unterkategorien schaffen exzellente Start-Voraussetzungen für Brettspiel-Gründer auf Kickstarter.
Wer vorhat ein eigenes Kickstarter-Projekt zu starten, sollte jedoch einige wichtige Dinge bei der Erstellung berücksichtigen. Denn ohne eine gute Umsetzung kommt auch die beste Brettspiel-Idee nicht zum Erfolg.
Aus Interesse an Finanzthemen und über das Gefühl, dass neutrale Angebote fehlen und die Informationen sehr trocken daherkamen, habe ich im Jahr 2017 den Finanz- und Verbraucherblog Finantio gegründet. Ich habe Volkswirtschaft studiert (definitiv keine Studienempfehlung) und für die OECD in Paris gearbeitet (aktuell freiberuflich).
Lesezeit: 2MinutenArtipia Games hat mit Fields of Green eine kleine Perle geschaffen, die das Genre der Farm-Spiele mal auf eine ganz andere Art und Weise umgesetzt hat. Klar, es basierte auf Among the Stars, jedoch mit einem ganz neuen Twist. Einen Twist hatte auch Kitchen Rush mit seinen Eieruhren, konnte mich dann aber im Anspielen nicht überzeugen. Pursuit of Happiness, das man auch als Spiel des Lebens bezeichnen könnte, ist unbenommen das Highlight des kleinen griechischen Verlages und ich frage mich wirklich, warum das Spiel nie auf deutsch erschienen ist. Selten habe ich ein thematisch und mechanisch so überzeugendes Spiel gespielt – übrigens auch mit Eieruhren. Nun kommt mit A Thief‘s Fortune ein neues Spiel über die Crowdfunding Plattform Kickstarter und auch hier gibt es wieder einen interessanten Twist und eine Eieruhr…
Worum es bei A Thief‘s Fortune geht
Bei A Thief‘s Fortune repräsentieren wir einen listigen Dieb, der stets auf der Suche nach dem nächsten Ziel ist. Warum nicht einfach in die Schatzkammer des königlichen Palasts einbrechen und nach dem angeblich dort verborgenen mystischen Schatz suchen? Ja genau! Warum nicht? Neben einer Menge an Schätzen aus Gold und Juwelen findet unser Protagonist ein mysteriöses Stundenglas (a.k.a. Eieruhr), das es ihm von nun an ermöglicht, Teile seiner Zukunft zu sehen. Das ist toll! Aber leider sind alle im Palast nun hinter ihm her…
Das Card Drafting Spiel für 1-4 Spieler dauert etwa 45 – 90 Minuten und jeder Spieler repräsentiert einen möglichen Verlauf der Zukunft unseres diebischen Freundes. Vor jedem Spieler gibt es drei Bereiche: Die Zukunft, die Gegenwart und die Vergangenheit. In jeder Runde ziehen die Spieler Orte, Personen und Ereignisse vom Kartenstapel und fügen sie „ihrer“ Zukunft hinzu. Dazu kommen natürlich auch noch diverse Ressourcen, die die Beute repräsentieren. Nachdem die Beute eingesammelt wurde, werden alle Karten ohne jegliche Ressourcen in die jeweilige Vergangenheit des Spielers bewegt. In der folgenden Aktionsphase können die Spieler diese dann verwenden, um die unterschiedlichen Aktionen zu ihrem Vorteil einzusetzen und ihr Schicksal zu lenken. Natürlich geht es am Ende um die beliebten Siegpunkte, die sich mittlerweile in so vielen Spielen wiederfinden 😉
Was ich von A Thief‘s Fortune halte
Interessant finde ich den Ansatz, dass man gemeinsam das Schicksal eines zentralen Charakters lenkt allemal. Thematisch muss ich irgendwie an Prince of Persia Computerspiele denken. Oder Disneys Aladdin.
Card Drafting als Mechanik des Spiels erscheint mir sehr passend, schließlich ist die Zukunft ungewiss und Planung erscheint schwierig.
Das Artwork von A Thief’s Fortune lässt die Spieler in die Welt von 1001 Nacht entgleiten. Zusammen mit der richtigen musikalischen Untermalung könnte das dann ein toller orientalischer Abend werden.
Die Rahmendaten zu A Thief‘s Fortune
Das Projekt startet am 18. Juni 2018 auf Kickstarter. Preis und Liefertermine sind noch nicht bekannt. Da Fields of Green und Wooosh bereits über die Spieleschmiede realisiert wurden, könnte es sein, dass die beiden Firmen ihre Zusammenarbeit auch bei A Thief‘s Fortune fortsetzen. Sollten sich weitere Informationen ergeben, werde ich an dieser Stelle natürlich informieren.
Lesezeit: 2MinutenDice Placement? Kleines Format? I am all in! Als ich über Fantastic Factories gelesen habe, war ich direkt Feuer und Flamme, weil ich die Kombination einfach reizvoll finde. Ich mag Machi Koro und liebe Würfeleinsetzspiele. Dazu kommt hier noch ein Artwork, das aufgrund seiner schlichten Modernität überzeugt und eine gute Orientierung erhoffen lässt.
Wie wird Fantastic Factories gespielt?
Das Spiel gliedert sich in zwei wesentliche Phasen.
Würfel einsetzen, Waren produzieren – Fantastic Factories
In der Marktphase wählen die Spieler reihum aus der Auslage entweder eine Blaupause (kostenfrei) oder bemühen sich um einen Auftragnehmer. Im letzteren Fall muss man eine Blaupause von der Hand abgeben, die das korrespondierende Werkzeug Symbol zeigt. Hat jeder Spieler einen Zug gemacht, beginnt die Arbeitsphase.
Die Arbeitsphase verläuft simultan, das heißt, alle Spielern agieren zeitgleich. Jeder Spieler wirft seine Würfel und baut anschließend Gebäude, platziert Arbeiter oder aktiviert Gebäude. Grundsätzlich gibt es nurdrei Basisaktionen: Karten ziehen mit einem beliebigen Würfel, Metall erhalten mit einer 4,5, oder 6 sowie Ressourcen entsprechend der Augenzahl – nur 1,2 oder 3 erlaubt, erhalten.
Gebaute Gebäude können sofort nach dem Bauen aktiviert werden, auch in derselben Runde noch. Um eines zu bauen, muss man eine Blaupause mit entsprechendem Werkzeugsymbol ablegen und die angegebenen Ressourcen abgeben.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler 12 oder mehr Waren hergestellt hat bzw. 10 oder mehr Gebäude hergestellt hat. Dann werden Warenpunkte und Prestigepunkte der Gebäude zusammengezählt und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Das Spiel kommt standardmäßig mit Solo-Regeln, die mittels eines Würfel-Algorithmus funktioniert. Klingt nicht allzu schwer und der eigene Spielzug entspricht dem des Standardspiels. Schön, dass sich die Solo-Varianten mittlerweile als Standard etablieren.
Was bietet Fantastic Factories?
karten und Würfel und Würfeöl und Karten – daraus besteht das Spielmaterial im Wesentlichen
Das Material ist nichts übermäßig besonderes, Stretch Goals gibt es auch, aber aktuell enthält die Box das folgende Material:
28 Würfel (16mm) (4 rote, 4 blaue, 4 grüne, 4 gelbe, 4 lila, and 8 weiße)
50 Energie Plättchen
30 Metall Plättchen (nicht aus Metall)
85 Waren Plättchen tokens
4 Werkzeug Plättchen
78 Blaupausen
18 Vertragskarten
1 Startspielermarker
5 Spielertableaus und Spielhilfen
Für faire 29 Dollar ist man dabei. Eine deutsche Veröffentlichung ist meines Wissens aktuell nicht in Sicht. Die Lieferung soll im April 2019 erfolgen.
Auf der Kickstarter-Seite findet ihr zahlreiche englischsprachige Videos mit Meinungen und Playthroughs.
Wenn ein Spiel von den Kollegen des Dice Tower in die Top 10 der “Most anticipated Games 2018” aufgenommen wird, ist das für einen kleineren Verlag eine große Sache. Wie auch immer diese Spiele ausgesucht werden, Western Legends von Kolossal Games hat es natürlich prompt geholfen, um international deutlich stärker wahrgenommen zu werden. Allgemein scheint das Thema Wilder Westen bzw. Besiedelung des Westens der USA eine kleine Renaissance zu erleben, sind doch in Essen bereits ein paar thematisch in eine ähnliche Richtung zielende Spiele erschienen.
In Western Legends durchqueren Spieler die Landschaften des Wilden Westens als eine der ikonischen und legendären Westernhelden der damaligen Zeit (Billy the Kid, Doc Holliday, Calamity Jane, etc.) und tun dort, was man von ihnen erwartet: Sie spielen Poker, berauben Banken und versuchen dem dem Sheriff aus dem Weg zu gehen. Und alles nur, um sogenannte “Legend Points” zu erzielen.
Spielplan von Western Legends
Das besondere des Spiels soll die Open-World-Sandbox-Umgebung sein, die es ermöglichen soll, das Spiel nach den Vorstellungen der Spieler und durch deren Entscheidungen zu verändern. So sollen die Spieler vollständig in die Geschichte des amerikanischen Westens eintauchen können. Ein hehres Ziel, dass sich da vorgenommen wurde.
Im Laufe des Spiels müssen die Spieler auf zufällige Ereignisse reagieren, Jobs erledigen und Ziele erreichen sowie sich selbst zum Überleben ausrüsten. Sie können ein Reittier kaufen sowie Waffen und andere Gegenstände, die man benötigt, um die schwierigen Zeiten unbeschadet zu bewältigen.
Die Spieler können im Rahmen dieser Entscheidungsfreiheit auch entscheiden, den dunklen Pfad einzuschlagen und ein Desperado zu werden. Sobald ein Spieler für seine begangenen Taten gesucht wird, tritt der Sheriff auf den Plan, um ihn ins Kittchen zu bringen. Die Spieler können sich aber auch als Kopfgeldjäger versuchen und Desperados fangen, um das Kopfgeld zu kassieren.
Und natürlich gibt es Miniaturen. die von Pure Arts Studios gefertigt wurden. Obwohl es in Western Legends viele Inhalt gibt, sollen die Spieler Regeln und Gameplay als einfach und unkompliziert empfinden.
Egal, ob Sie den Weg eines wandernden Revolverhelden, eines Kleinstadt-Sheriffs oder eines erfolgreichen Gesetzeshüters wählen, nur ein Spieler wird als legendär erscheinen!
Für mich klingt das alles sehr nach einem weiteren Ameritrash-artigen Spiel, bei dem man sich Ausrüstung zusammensucht und sich hier und versucht über den Haufen zu ballern. Immerhin kommt es hier tatsächlich mal zu einer Schießerei. Ein sehr thematisches Spiel also, bei dem ich aber noch nicht einschätzen kann, inwiefern es an die Spannungsbögen anderer frei gestaltbarer Spiele heranreicht. Ich bin leider noch nicht vollends überzeugt, dass mich das Spiel in eine westernheld zu häufig endeten solche Spiele in endlosen Rumlaufereien und Würfelgefechten, die dann langfristig für mich einfach nicht spannend genug waren. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren, zumal mir Optik und Aufmachung gut gefallen. Ich muss direkt an den guten alten Clint Eastwood denken…
Lesezeit: < 1Minute“Wer will das überhaupt sehen?”
“Was haben wir getan?”
Fragen wie diese stellt man sich als selbstreflektierender Mensch, wenn man sich das erste selbstgedrehte Video ansieht.
“Und das sollen sich dann andere ansehen und sich davon unterhalten fühlen…?!”
Außerdem merkt man, wie verdammt viel Arbeit es ist sich so etwas auszudenken, zu filmen und dann auch noch zu schneiden (letzteres hat der Leif zum Glück größtenteils übernommen, ersteres haben wir schlichtweg einfach ignoriert).
Zusammen mit dem Leif von Leif & in Farbe habe ich mir nämlich Massive Darkness angesehen (…mit massiv vielen massiv unbemalten Miniaturen) und dann auch noch meinen Senf dazu gegeben. Dummerweise standen gaaaanz zufällig ein oder zwei Kameras rum und haben das dann auch noch aufgenommen. Und wenn das Filmmaterial schon mal da ist…
Ach so, und falls ihr das Gefühl habt, dass das alles etwas planlos ist…dann habt ihr absolut Recht! Denn wir haben uns ganz unvoreingenommen und ohne Plan hingesetzt und losgequatscht.
Beim nächsten Mal wird es wohl besser…oder noch schlimmer…zumindest mit Konzept…wahrscheinlich.
Und damit ihr auch ja dranbleibt gibt es am Ende auch noch Outtakes…und vielleicht unterhält es euch ja doch ein wenig. Und über Abos freuen sich sowohl Leif (der hat schon ein paar) als auch ich (habe nur eins…Danke, Herr Wagner 🙂 ). Bei mir im Kanal werden aber noch ein paar Sachen hinzukommen…bald…lasst euch überraschen und unterhalten…von Massive Darkness und unserer Pilotfolge (nur deshalb die Null, das hat nichts mit dem Unterhaltungswert zu tun…)