The Lost Expedition ist ein tolles kooperatives Kartenspiel von Peer Sylvester. Ich habe mich schon mit dem Nachfolger, der in der Welt von Judge Dredd spielen wird, beschäftigt. Die Erweiterung für das tolle kooperative Kartenspiel The Lost Expedition ist kurz vor der Spiel‘18 verfügbar gewesen, also direkt gekauft und reingeschaut.
Was drin ist
Was erwartet man bei einer Erweiterung für ein Kartenspiel? Klar, Karten eben. Das Ganze verpackt in eine wunderschöne kleine Schachtel, die die Karten in einem senffarbenen Pappeinsatz fixiert. Nun denkt ihr, ich spinne, dass ich das hier so aufwändig beschreibe. Tue ich vielleicht, aber es hat mir einfach so gut gefallen diese Schachtel zu öffnen.
Die enthaltenen Karten sind unterschiedliche Module für das Basisspiel, mit denen sich das Spiel maßgeblich anpassen und verändern lässt.
Was sich ändert
Eigentlich gar nicht viel. Die Module werden analog zu den bereits vorhandenen Karten in das Basis-Kartendeck gemischt. Jedes Modul ist aber wirklich unterschiedlich und bringt andere Aspekte ins Spiel.
Neue Freunde
Die neuen Freunde sind Zusatzcharaktere, die die Abenteurergruppe verstärken. Sie funktionieren wie die Forscher selbst, haben Lebenspunkte und können auch sterben. Allerdings muss weiterhin mindestens einer der Forscher das Ziel erreichen. Ein Begleiter alleine reicht nicht. Sie sind vor allem notwendig, wenn man mit der Erweiterung spielt, um die Schwierigkeit etwas zu reduzieren. Ein Einsatz im reinen Basisspiel ist auch möglich, macht es aber meines Erachtens zu einfach.
Eine Quelle
Das namensgebende Modul The Fountain basiert auf einer Legende um Conquistadoren, die sich auf die Suche nach einer Quelle ewiger Jugend gemacht haben. Leider haben sie da wohl nicht verstanden, dass es eher um ewiges Leben ging. 🙂 Und so schleichen die Jungs immer noch durch den Urwald und versuchen ihre Quelle zu schützen. Das Spiel wird durch dieses Modul angeblich deutlich schwerer und es wird empfohlen, einen der neuen Freunde mitzunehmen.
Werbiester
Das zweite Zusatzmodul mit dem Titel The Mark (übersetzt etwa mit Das Kennzeichen) bringt einen ganz neuen Aspekt in das Spiel. Wird einer der Abenteurer gekennzeichnet, dann ist das quasi der Beginn einer Verwandlung. Er wird zu einer Art Werbiest und droht sich jederzeit zu verwandeln. Dazu wird unter seine Charakter die Werebeast Karte geschoben. Bei einer zweiten Karte mit der Eigenschaft Mark verwandelt er sich dann. Ist das schlimm? Na ja, so halb. Denn wir können nun auf die Spezialfähigkeit des Biests zurückgreifen. Anstatt Munition auszugeben, lassen wir einfach unser Werbiest angreifen und geben einen Lebenspunkt ab. Praktisch, aber auch schnell erschöpft. Also gut einteilen unseren Teen Wolf… 🙂
Ein Berg
Das dritte Story-Modul trägt den Titel The Mountain und verändert den Weg hin zum Ziel, indem man über einen Berg laufen muss. Dazu werden die ursprünglichen Wegkarten des Basisspiels durch die aus der Erweiterung ersetzt. Man startet im Basis-Camp und muss nun über verdeckt ausgelegte sogenannte „Slope“-Karten (übersetzt in etwa „Steigungskarten“) mit der Spielfigur laufen. Betritt man eine der Karten, wird sie aufgedeckt und liefert eine zusätzliche Hürde. Denn bevor man nun die eigentlichen Karten erledigt, muss man die auf der jeweiligen Slope-Karte genannte Bedingung abhandeln. Neu dazu kommt die Aktionsmöglichkeit Scout mit der man sich die obersten drei Karten des Nachziehstapels ansehen kann und entscheidet, ob man diese in beliebiger Riehenfolge zurücklegt oder alle drei aus dem Spiel entfernt.
Ich mag modulhafte Erweiterungen, erhöhen sie doch die Varianz und ermöglichen eine schrittweise Hinzunahme neuer Regeln. Und ich habe The Lost Expedition nun schon so oft gespielt, dass ich mich auf die erste Partie mit Erweiterung wirklich sehr freue.
Einen Einblick in das Spiel erhaltet ihr in meinem Video der Reihe „Der Solist“ auf YouTube.