Lesezeit: 2 MinutenLetztens hatte ich Gelegenheit ein Spiel zu spielen, dessen verpasster Kickstarter Kampagne ich wirklich mal hintertrauere. Das liegt einerseits an der Art des Spiels und andererseits an seiner Optik. Sagrada ist ein buntes Würfelspiel, bei dem man als Glaskünstler versucht eines der Fenster der Sagrada Familia zu errichten. Die einzelnen Glasfarben werden dabei durch verschiedenfarbige Würfel symbolisiert. Diese muss man clever in sein Fenster einpuzzeln. So weit, so einfach.
Das Spielertableau von Sagrada mit variablem Einschub
Zu Beginn eines Zuges wird die doppelte Anzahl Würfel geworfen wie Spieler mitspielen zuzüglich eines weiteren Würfels (mathematisch ausgedrückt: Spieleranzahl x 2 + 1). Die Würfel werden blind aus einem Beutel gezogen und in einen Gemeinschaftsvorrat gewürfelt (die Benutzung eines Würfeltabletts ist sehr zu empfehlen). Mit diesen Würfeln müssen nun alle reihum arbeiten. Der Startspieler wählt einen Würfel aus, dann der Spieler links von ihm und so weiter. Der letzte Spieler in der Reihe ist dann ein zweites Mal dran und dann geht es in umgekehrter Reihenfolge zurück zum Startspieler. Nun wäre es ein langweiliges Spiel, wenn man sich nicht vorher für eine Tafel hätte entscheiden müssen, die man im Verlauf des Spiels möglichst vollpuzzeln muss. Die Legeregeln machen das Ganze knifflig und sind das Salz in der Suppe. Es dürfen nämlich nie dieselbe Farbe oder dieselbe Ziffer direkt nebeneinander platziert werden (diagonal geht). Zudem hat jeder Spieler unterschiedliche Aufgaben auf seinem Tableau. Mal sind es bestimmte Farben, mal bestimmte Ziffern, die man auf ein Feld legen muss. Sind zehn Runden gespielt, wird abgerechnet. Punkte gibt es für öffentlich bekannte Aufgaben wie zum Beispiel das Puzzeln in diagonalen Reihen einer Farbe oder senkrechten Reihen unterschiedlicher Ziffern. Minuspunkte gibt es für nicht geschlossene Lücken im eigenen Tableau.
Viele bunte Würfel…
Würfelspiele – man kann es fast erahnen – mag ich. So ist es kein Wunder, dass ich Sagrada genauso sehr mag wie das mechanisch ähnlich gelagerte Blueprints. Allerdings sieht Sagrada dazu noch fantastisch bunt aus und man denkt tatsächlich an einem der bunten Fenster mitzuarbeiten. Das Material mit den dicken Spielertableaus, in die die kleinen Fensterkärtchen geschoben werden, ist toll und die Würfel leuchten wie im spanischen Sonnenlicht gebadet. Der Glücksfaktor ist erstaunlich gering und die meisten “wertlosen” Würfel gingen auf meine eigenen Fehler zurück und nicht auf Würfelpech. Nichtsdestotrotz ist es ein Würfelspiel und das kann schon mal gegen einen laufen. Die kurze Spieldauer von etwa 20 Minuten erlaubt es aber, dass man schnell eine Revanche spielen kann.
Schade, dass es das Spiel (noch?) nicht offiziell in Deutschland gibt, denn das Porto für eine Übersee-Bestellung ist horrend hoch und hat mich letzendlich damals davon abgehalten es zu unterstützen. Ein Fehler, wie ich nach dem ersten Spiel feststellen musste. Ich hoffe aber inständig auf baldiges Erscheinen…
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