Es klappert die Schlange …

Lesezeit: 5 Minuten

Willkommen in der gefährlichsten Ecke New Yorks! Ihr schlüpft in die Rollen von Helden, die den Präsidenten, seine brisante Aktentasche und eine Brückenskizze suchen, um aus diesem Irrenhaus zu entkommen. Teamwork? Könnt ihr machen. Aber wer clever genug ist, kann sich auch alleine aus dem Staub machen.

Was macht man in Die Klapperschlange?

Ihr jagt durch Straßenschluchten, plündert, kämpft gegen Gefangene und versucht, den Gangs des Duke zu entkommen. Nebenbei läuft die Uhr gnadenlos runter. Das Ziel: Raus aus der Stadt, bevor alles hochgeht – oder euch die Feinde in die Finger kriegen! Ganz wie im 80er Jahre Kultfilm.

Ich versuche den Spielablauf zu skizzieren, es gibt aber noch ein paar Details darüber hinaus zu beachten. Ganz wichtig sind die möglichen Siegbedingungen. Entweder ihr gewinnt gemeinsam: Ihr findet den Präsidenten, die Aktentasche und eine Brückenskizze und flieht sicher über die Brücke. Oder ihr wagt den Alleingang, erreicht Level 3, erfüllt eure persönliche Ziele und haut ab. Somit läuft Die Klapperschlange unter dem Label semi-kooperativ. Alles ist also möglich … 😉

Orte entdecken, Gangs bekämpfen, Zeugs einsammeln…

Das Spiel läuft in Runden ab, die sich wiederum in zwei Phasen aufteilen, die immer abwechselnd gespielt werden: Heldenphase und New-York-Phase.

Heldenphase – Deine Zeit, zu glänzen (oder einfach überleben):

Hier dreht sich alles um deinen Helden. Du kannst dich bewegen, kämpfen, plündern und versuchen, die Stadt ein Stück weiter zu durchqueren. Der Ablauf sieht so aus:

1. Timer zurücksetzen (optional): Wenn dir die Aktionskarten ausgehen, kannst du ein Timerplättchen aufdecken, um alle abgeworfenen Karten zurück auf die Hand zu nehmen. Aber Vorsicht: Der Timer läuft ab, und jedes Plättchen bringt New York einem Sieg näher!

2. Zwei Karten ausspielen: Wähle aus deiner Hand zwei Aktionskarten und lege sie verdeckt ab. Diese Karten bestimmen, was dein Held in diesem Zug unternimmt.

Jeder Charakter hat ein eigenes Spieltableau.

3. Erste Karte ausführen: Deck die erste Karte auf und führe sie komplett aus. Ob das ein Angriff ist, eine Bewegung oder ein cleverer Trick – jede Karte zählt.

4. Zweite Karte ausführen: Jetzt ist die zweite Karte dran. Auch sie wird vollständig abgehandelt. Manche Aktionen können dir Vorteile verschaffen, während andere nur das Chaos in der Stadt verstärken (zum Beispiel Lärm!).

5. Zusätzliche Bewegung: Wenn du ein Auto hast, kannst du dich nach den Aktionen noch zusätzlich bewegen. Das Taxi oder andere fahrbare Untersätze sind echte Lebensretter!

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6. Lärm erzeugen: Deine Aktionen bleiben nicht unbemerkt – jede Karte kann Lärm verursachen. Je mehr Krach du machst, desto mehr zieht die Stadt die Aufmerksamkeit auf sich.

7. Feindlichen Schaden erleiden: Gegner in Reichweite teilen kräftig aus. Für jeden Treffer musst du eine Aktionskarte abwerfen – und ohne Karten bist du schneller erledigt, als dir lieb ist.

8. Aufleveln: Hast du die Bedingungen auf deinem aktuellen Level erfüllt (z. B. Gegner besiegt oder Gegenstände geopfert), kannst du aufsteigen. Jeder Level bringt dir mächtige neue Fähigkeiten – und die Chance auf einen Solo-Sieg!

9. Gebäude aktivieren: Befindest du dich auf einem Ort mit einem Gebäude (z. B. Bücherei), kannst du dessen speziellen Effekt nutzen. Gebäude sind deine Freunde, also überleg gut, wie du sie einsetzen willst!

Überblick über das Material des Grundspiels.

New-York-Phase – Die Stadt schlägt zurück:

Jetzt übernimmt die Stadt die Kontrolle. Die anderen Spieler agieren in dieser Phase im Namen von New York und versuchen, dir das Leben schwer zu machen:

1. Lärm verstärken: Die oberste Karte des “New York”-Decks wird abgeworfen, und der Lärmanzeiger rückt nach rechts. Je mehr Lärm, desto gefährlicher wird’s!

2. “New York”-Karte ausführen: Die nächste Karte gibt an, was die Stadt unternimmt – Feinde bewegen sich, Straßensperren tauchen auf, oder die Mission rückt ihrem Scheitern näher. Wenn du Glück hast, löst die Karte keinen Effekt aus – wenn doch, wird’s ungemütlich.

3. Feinde bewegen: Gefangene, Bosse und andere Gegner rücken auf dich zu. Sie haben eigene Regeln für Bewegung und Reichweite, und oft ist es besser, ihnen aus dem Weg zu gehen.

4. Missionsmarker und Timer: Wenn New York zu laut wird oder die Zeit knapp ist, bewegen sich Missionsmarker weiter Richtung Niederlage. Ist der Timer leer, heißt es: Game Over.

Tipp: Nutze deine Aktionen clever, bleib flexibel und plane voraus. In New York lauert hinter jeder Ecke die Gefahr – sei es ein Gegner oder ein Mitspieler mit zweifelhaften Absichten.

Wie Die Klapperschlange gefällt

Die Klapperschlange steht im Erbe klassischer Ameritrash-Spiele. Es gibt viele kleine Elemente zu beachten, der Spiebalauf an sich ist allerdings klar. Dennoch hat es eine ganze Zeit gedauert, bis wir richtig drin waren im Spiel. Und je länger das Spiel läuft desto mehr Elemente aus dem Film kann man entdecken. Und auch den semikooperativen Ansatz transportiert das Spiel gut. Man darf sich nie zu sicher sein, dass alle zusammenarbeiten. Man hat immer die „Angst“, dass einer der Mitspielenden ausbricht aus dem gemeinsamen Ziel. Und man wird dann auch durchaus misstrauisch, ob das was er oder sie da gerade tut tatsächlich hilfreich ist für das gemeinsame Ziel. Also arbeitet man auch immer ein wenig an seinem eigenen Ziel. Und wenn zufällig alles klappt, dann nichts wie ab durch die Mitte und raus aus New York City.

Der Aktionswahlmechanismus über die Karten hat uns wirklich gut gefallen und fordert hier und da doch die ein oder andere spannende Entscheidung. Außerdem muss ich mir natürlich gut überlegen, ob ich wirklich wieder meine Aktionskarten aufnehmen möchte, denn das beschleunigt ja den Timer wiederum. Anfangs erscheint das recht gemächlich, aber je länger das Spiel dauert, umso eher braucht man die eine spezifische Karte zurück und merkt dann, wie schnell die Zeit vergeht. Und ist die Zeit um, dann ist deine Zeit um…

Gut fanden wir auch die Mechanik mit dem Lärm. Das kennt man ja auch aus anderen Spielen. Gewisse Aktionen verursachen Lärm und können irgendwann die Aufmerksamkeit auf euch lenken. Das will man nicht unbedingt und sollte daher immer im Blick behalten, wie es um den Lärmanzeiger bestellt ist.

Cool sind auch die Gebäude. Die sind so ja auch im Film zu finden und ermöglichen es dir, interessante Dinge auszuführen, die dich oder euch dem Ziel näherbringen – raus aus New York.

Natürlich muss bei Die Klapperschlange auch gekämpft werden gegen die Banden und die Bosse. Und es gibt einen Countdown, der einen immer auf Trab hält keine Zeit zu verlieren. Die Kämpfe laufen in der Regel recht easy ab und erfordern keine ewigen Würfel- und Tabellenschlachten. Um die Bosse auszuschalten sollte man schon ein wenig Anlauf nehmen und das in einer konstertierten Aktion machen. Dennoch brauchen gerade die ersten Auseinandersetzungen etwas mehr Zeit, das gibt sich aber schnell. Man sollte die Banden und die Gefangenen immer gut im Blick behalten. Ihre Wege kann man ganz gut erahnen und so ggf. eine taktische Position einnehmen. 

Der Spielablauf mit den zwei Phasen und den vielen Unteraktionen in den jeweiligen Phasen ist manchmal etwas schwerfällig und ohne die Spielhilfe geht es eigentlich nicht. Das ist aber auch wiederum irgendwie typisch für diese Art von Spiel. UNs war das insgesamt ein wenig zu viel Micromanagement und am Ende hat man dann manchmal auch gar nicht viel gemacht im eigenen Spielzug, musste dann aber viele kleine Buchhaltungsschritte machen.

Für wen ist nun Die Klapperschlange gemacht? Definitiv für alle Fans des Films. Denn alles im Spiel transportiert den Film wirklich gut. Auch alle Fans der sogenannten Ameritrash Spiele kommen auf ihre Kosten. Auch wenn das Spiel nicht kompliziert ist, sind die Abläufe der beiden Phasen und die damit verbundenen Regeln (vor allem die Details in manchen Situationen) doch eher etwas für spielerfahrene Menschen, die auch Lust darauf haben sich mit genau solchen Details auseinanderzusetzen. 

Autoren: Kevin Wilson
Illustration: Mathias Mazzetti
Verlag: HeidelBÄR Games
Spieldauer: ca. 40-90 Minuten
Anzahl: 1-4 Personen
Alter: ab 14 Jahren

Link zu Boardgamegeekhttps://boardgamegeek.com/boardgame/362723/escape-from-new-york

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August 19th, 2025 by