Nova Luna Ediution Spielwiese Rezension
Januar 6th, 2020 by Dirk
Lesezeit: 3 Minuten

Uwe Rosenberg macht ein Spiel mit dem Patchwork Mechanismus. Ich hätte uninteressierter nicht sein können. Zu oft wurde ich 2019 schon mit aufgewärmten Mechanismen konfrontiert, die ein Autor nutzt, um das Spielprinzip marginal zu verändern und dadurch ein angeblich „neues Spielgefühl“ zu erschaffen. So hatte ich von Nova Luna gelesen und es dann zunächst auch wieder vergessen. Auf dem Pegasus Spiele Pressetag hatte ich dann die Verlegenheit Gelegenheit es zu spielen und es hat mich überrascht…

Wie Nova Luna gespielt wird

Zu meiner Ehrenrettung muss ich allerdings sagen, dass ich auch erst auf dem Pressetag erfahren habe, dass Uwe Rosenberg den Habitat-Mechanismus von Corné von Morsel in das Spiel mit hineinkombiniert hat. Ein Fakt, der von wichtiger Bedeutung ist. Denn hier wird nicht nur gepuzzelt, sondern auch kombiniert und (abstrakte) Aufgaben erledigt.

Nova Luna Spielsituation

Ein großer Sichelmond markiert auf der in einer Kreisbahn ausgelegten Plättchenbahn den Startpunkt. Von diesem ausgehend kann man eines der drei im Uhrzeigersinn am nächsten zur Sichel liegenden Plättchen auswählen. Sind die Plättchen bis auf 1 oder 2 zwei aufgebracht, kann man aus dem Vorrat auffüllen und auf bessere Auswahl hoffen. Die so ausgewählten Plättchen legt man dann in seine Auslage vor sich. Für das Legen an sich gibt es auch keine Regeln und auch das Kombinieren wird den Spielern selbst überlassen. Ist man in der Zugreihenfolge hinten, ist man weiter an der Reihe mit dem Auswählen und Legen, zumindest so lange bis man eben nicht mehr Letzte/r ist.

Die Plättchen zeigen dabei mehrerlei Dinge. In der Mitte eine Art „Perle“, die die Farbe des Plättchens markiert. Dazu bis zu vier Kreise mit einer oder mehreren kleinen Perlen. Wozu diese ganzen kleinen Perlen nun? Durch das orthogonale Anlegen der Plättchen im eigenen Spielbereich versucht man die Farbe der Plättchen so zu kombinieren, dass man die aufgedruckte Aufgabe(n) erfüllt. Zeigt der kleine Kreis bspw. eine blaue Perle, reicht es ein einziges blaues Plättchen daran anzulegen, um die Aufgabe zu erfüllen. Zeigt er zwei blaue Perlen, benötigt es schon zwei blaue Teile. Der Kniff dabei ist, dass gleichfarbige Teile auch als angrenzend gelten, solange sie eine durchgehende farbige Kette bilden. Hat man eine Aufgabe erfüllt, legt man einen der kleinen Marker darauf ab. Hat man alle Marker als erster abgelegt, gewinnt man. Und mehr ist es eigentlich nicht.

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Was mir an Nova Luna gefällt

Ich mag das Spiel. Ich mag seine Einfachheit und ich mag seine Abstraktheit. Ja, irgendwas mit Mond steht auf der Schachtel, aber eigentlich ist es komplett abstrakt. Und das ist auch gut so. Warum muss man ein Thema auf so ein elegantes Spiel setzen? Abstrakt darf sein, was abstrakt ist. Und so führt meines Erachtens auch das Festhalten an der Abstraktheit dazu, dass das Spiel so einfach ist. Kein Geschwurbel in der Anleitung wegen eines aufgesetzten Themas, nein, einfach straight forward.

Besonders interessant finde ich, wie sich die Spielweise nach mehreren Partien verändert. Idealerweise sollte sich die Spielweise nach mehreren Partien natürlich stets zum Besseren verändern, bei manchen Spielen offenbart sich aber auch nach zwei, drei Partien noch mal eine andere Ebene. Gerade was die Interaktion angeht, bietet Nova Luna mehr, als man zunächst vermutet. Wann ich die Plättchen auffülle, wie weit oder kurz ich auf Plättchen zugreife, all das beeinflusst, welche Auswahl der Gegner hat. Und diesen im Blick zu haben, macht ja gerade bei einem Wettrennen durchaus Sinn. Zudem muss man immer im Blick behalten, welche Farben schon ausgelegt wurden, denn das bedingt ja, wie viele davon noch nachkommen können.

Nova Luna Spielanfang
Am Anfang war das Plättchen – Nova Luna (Edition Spielwiese)

Nova Luna war für mich eine der Überraschungen des Jahres, denn ich habe (fast) nichts erwartet und am Ende dann so viel mehr bekommen.

Materialseitig hat mir die Qualität der Plättchen gut gefallen und auch die grafische Gestaltung geht für mich in Ordnung, da ich ja bei Nova Luna kein hochthematisches Spiel, sondern ein abstraktes Spiel erwarte.

Ach ja, den Uwe-Rosenberg-typische Solo-Modus habe ich bisher noch nicht ausprobiert, er klingt aber vernünftig, wenn auch nicht umwerfend.

Was mir an Nova Luna nicht gefallen hat

Ein Spiel, das in erster Linie davon lebt, dass man Plättchen nimmt, kann in manchen Situationen manchmal frustig sein. Nämlich immer dann, wenn eine Übermacht an Plättchen der falschen Farbe gezogen werden. Wenn dann die Gegner mir die einzigen halbwegs passenden Plättchen wegnehmen, dann kommt man mit seinen Aufgaben nicht so recht voran. Da muss man dann eben die Gunst der Stunde ergreifen und taktisch auf andere Farben ausweichen, häufig steht und fällt damit aber der Sieg.

In Bezug auf das Material fand ich die kleinen Aufgabenmarker für meine großen Finger etwas fummelig. Diese hätten eine Nummer größer ausfallen können, dann würden sie auch die Aufgaben komplett abdecken. Gerade aber beim Rundenzähler hätten sie deutlich größer sein müssen, denn das ist mir gerade beim Aufeinandersetzen der Scheiben viel zu fummelig.

Nova Luna Plättchenauswahl
Das Stapeln der Zugmarker ist etwas fummelig – Nova Luna (Edition Spielwiese)

Fazit zu Nova Luna

Das sind doch die besten Situationen im Leben: Nichts erwartet, viel bekommen. Dazu noch von den Regeln her einfach gehalten und nicht unnötig viel Geschwurbel wegen des Themas veranstalten. Der eingängige Puzzle- und Kombinationsmechanismus wusste in mehreren Runden zu überzeugen und so werde ich das Spiel gerne öfter auf den Tisch packen – gerade im Familienkontext.

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Mai 29th, 2018 by Dirk

Lesezeit: 5 MinutenReykholt von Uwe Rosenberg hat alleine durch das Posten des schönen Covers im Herbst letzten Jahres bereits sehr viel Aufmerksamkeit bekommen. Vom Spiel selbst war nicht viel bekannt. Ich hatte jetzt Gelegenheit, einen ersten Blick auf den Prototyp von Reykholt zu werfen und eine erste Partie zu spielen. Die Eindrücke dazu möchte ich mit euch teilen.


Wie Reykholt gespielt wird

Typisch Uwe Rosenberg gliedert sich jede Runde in verschiedene Phasen Zeiten: Arbeitszeit, Erntezeit, Tourismuszeit und Heimkehrzeit. Ziel des Spiels ist es auf der Tourismusleiste am Ende des Spiels vorne zu stehen, indem man sein Gemüse am effizientesten an die Touristen vermarktet und verkauft. Dazu baut man Gemüse in seinen Gewächshäusern an, erntet es und sät wieder neues aus.

Aktionstableau von Reykholt

Wir stehen noch ganz am Anfang und planen unsere ersten Aktionen…

In der Arbeitszeit schickt man seine drei Arbeiter los, um unterschiedliche Aktionen zu auszuführen. Die Möglichkeiten gliedern sich in vier Kategorien: Aktionen im Gewächshaus, am Markt, in der Flur oder im Rathaus. Jede dieser Kategorien zielt  auf eine bestimmte Art von Aktion ab. Im Gewächshausbereich bekommt man beispielsweise neue Gewächshäuser, im Flurbereich sät man neue Gemüsesorten aus, im Marktbereich erhält man Gemüse und im Rathaus-Bereich kann man durch die Abgabe von Gewächshäusern Schritte auf der Tourismusleiste zurücklegen oder eine der sogenannten Servicekarten nutzen.
Erhält man neues Gemüse, kommt es zunächst in den persönlichen Vorrat. Möchte man Gemüse in einem Gewächshaus aussäen, benötigt man ein leeres Gewächshaus, in das man einen Gemüse-Chip legt. Dieser vermehrt sich auch magische Weise augenblicklich und man füllt das Gewächshaus mit gleichen Chips der selben Sorte auf. Die Gewächshäuser sind jedoch spezifisch für die verschiedenen Gemüsesorten und müssen daher mit Bedacht ausgewählt werden.
Die Arbeitszeit ist die wichtigste der vier Phasen, denn hier legt man den Grundstein für die folgenden Phasen. Hat man hier schlecht geplant oder gewirtschaftet, dann wird sich das in den folgenden Phasen rächen.

In der Erntezeit wird geerntet – wer hätte das gedacht. Man nimmt sich aus jedem Gewächshaus einen Gemüse-Chip. So einfach ist das mit dem Ernten…

Reykholt

Das Gästebuch dient als schmucker Rundenzähler, oben sieht man die unterschiedlichen Gewäschhäuser

Die Tourismuszeit steht für die Interaktion mit den Touristen. Diese fordern bestimmte Gemüsesorten, die man dann verkauft und dementsprechende Schritte auf der Tourismusleiste vorangeht. Jeder Schritt erfordert die Abgabe einer bestimmten Menge von genau einer Sorte Gemüse – also zum Beispiel zuerst drei Tomaten, dann drei Salatköpfe und so weiter. Dabei ist es Pflicht mindestens bei einem der Schritte nichts abzugeben, sondern die entsprechenden Gemüse-Chips als Prämie zu erhalten. Thematisch schwierig zu verargumentieren, verhindert es, dass man sich komplett in eine Sackgasse manövrieren kann. Betritt man ein Feld der Tourismusleiste als Erstes, setzt man sich ans Ende des jeweiligen Feldes. Alle nachfolgenden Spieler setzen sich anschließend davor.

Die schönste Zeit ist die Heimkehrzeit. Alle Arbeiter kehren zurück und freuen sich auf die nächste Saison. Das wunderschön gestaltete Gästebuch wird eine Seite weitergeblättert und es geht von vorne los.

Nach sieben Runden endet das Spiel und der Spieler, der auf der Tourismusleiste am weitesten vorne steht gewinnt das Spiel. Gleichstände gibt es durch die oben beschriebene Ankunfts-Regel nicht und somit auch keine Tie-Breaker-Regeln.

Unser Uwe bedient natürlich auch die wachsende Gemeinde der Solo-Spieler, wie bei fast all seinen Spielen. So wird auch Reykholt einen Solo-Modus haben. Dabei sind dann einige Aktionen für eine Runde nicht nutzbar, in der nächsten Runde aber wieder frei, dafür die gerade genutzten Felder gesperrt. Die Solo-Partie verläuft nur über 5 Runden. Ziel ist es eine bestimmte Position auf der Tourismusleiste (den ersten 5er Tisch) zu erreichen. Schafft man es darüber hinus, gibt es Extra-Punkte und auch überschüssige Gemüsesorten bringen dann noch mal Punkte. Klingt erst mal nach einer guten Solo-Variante, gespielt habe ich sie leider noch nicht.


Was an Reykholt gefallen hat

Einfach schön gemacht – die grafische Gestaltung

Reykholt hat einen ganz klaren Ablauf und weiß durch eine gute Struktur zu gefallen. Hier ist wenig Überschuss dran und die einzelnen Spielzüge gehen gut von der Hand. Hat man sich vorab überlegt, was man machen möchte – und diese Option ist auch noch vorhanden -, dann dauert ein Spielzug manchmal nur Sekunden.

Dem Planen der Züge kommt bei Reykholt besondere Bedeutung zu, muss man doch darauf achten, dass man für die nächste Tourismusphase die richtigen Gemüsesorten parat hat, um Schritte zu gehen. Zudem muss man sich überlegen, bei welchem Schritt auf der Tourismusleiste man die entsprechenden Gemüse-Chips als Prämie nimmt, um sie dann in der folgenden Runde möglichst optimal einzusetzen. Das Planen macht wirklich Spaß und ist aufgrund des sehr schlanken Designs auch von Gelegeheitsspielern gut zu überblicken.

Das Thema von Reykholt ist recht einzigartig und weiß in Verbindung mit der schönen grafischen Gestaltung von Lukas Siegmon zu gefallen. Grafisch gefällt mir das Spiel bereits in diesem fortgeschrittenen Prototypenstadium, da man die finale Grafik und die entsprechenden Illustration bereits gut erkennen kann. Das wird sicherlich viele Menschen ansprechen, da bin ich mir sicher. Reykholt fällt hier in eine Kategorie mit Spielen wie Indian Summer und Cottage Garden – es ist einfach schön anzusehen…

Der obligatorische Uwe-Solo-Modus ist eine tolle Dreingabe für alle, die entweder keine Mitspieler finden oder das Spiel vorab schon mal alleine ausprobieren wollen.


Was an Reykholt nicht gefallen hat

Das beschauliche Örtchen Reykholt hat auch seine Schattenseiten. Die oben beschriebene Schnelligkeit, mit der man manchmal seine Züge ausführt kann mitunter auch frustrieren. Grübeln die Gegner recht lange an ihrem Zug, ist es schon etwas komisch, wenn man selbst seinen Arbeiter platziert, einen Pilz nimmt und nach etwa einer Sekunde fertig ist mit seinem Spielzug, dann aber wieder warten muss, bis alle fertig gegrübelt haben. Mag sein, dass sich das bei der zweiten oder dritten Partie beschleunigt.

Die Interaktion zwischen den Mitspielern ist zudem nicht sonderlich hoch. Habe ich meinen Zug gemacht, kann ich mich eigentlich zurücklehnen und muss nur hoffen, dass meine Gegner mir meine geplanten Optionen beim Wählen der Aktionen nicht zunichte machen. Das ist – zumindest in der gespielten Grundvariante – alles an Interaktion. Da aber neben den Servicekarten, die wir genutzt haben, bei Reykholt noch eine große Menge weiterer Karten im Spiel sind, kann es sein, dass da später noch mehr Interaktion hinzukommt. Das bleibt jedoch abzuwarten, denn ich bezweifle, dass das Spiel allzu viele Take-That-Elemente aufweisen wird.

Ich hätte mir hier mehr Interaktion und ggf. noch ein paar verdeckte Elemente gewünscht. Sämtliche Informationen liegen offen und sind ein- und damit auch vorhersehbar. Somit weiß man auch recht gut, was die Gegner sich an Schritten noch leisten können und wie weit sie auf der Tourismusleiste noch kommen. Am Ende fehlt das Überraschungselement und der Turnaround, der noch mal richtig Emotionen weckt.


Erster Eindruck zu Reykholt

Reykholt ist ein solides Spiel, das durch einen einfachen und klaren Ablauf und klare Zielsetzung zu gefallen weiß. Die geringe Interaktion und die Offenheit der Informationen über des Gegners Vorrat machen es aber auch sehr plan- und vorhersehbar. Grundsätzlich würde ich es in den Bereich der Kennerspiele einsortieren, da es für ein Familienspiel zu viele Optionen bietet, dem Experten vielleicht aber auch ein wenig zu harmlos ist.

Frosted Games hat mit Reykholt ein solides Kennerspiel ins Programm aufgenommen, welches alleine durch den Namen des Autors und das hervorstechende grafische Design seine Abnehmer finden wird.

Wie immer der Hinweis, dass es sich um eine Momentaufnahme im Prototypenstadium handelt und sich aufgrund der redaktionellen Arbeit noch mal Änderungen ergeben können.

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Dezember 11th, 2017 by Dirk

Lesezeit: 2 MinutenNews Neuerscheinung Würfelmagier Brettspiel BlogKaum ist die Neuheitenflut des aktuellen Jahres etwas abgeebbt, geht es schon wieder los – Neuheiten 2018 werden bekannt. Nach den ersten Neuheiten von Portal Games, legt auch Frosted Games mal einen vor – Reykholt von Uwe Rosenberg. Letzterer hat dieses Jahr beim Stammverlag Lookout Spiele Nusfjord veröffentlicht und Indian Summer bei der Edition Spielwiese. Dazu dann noch die Erweiterung zu Arler Erde (Tee&Handel) beim Verlag Feuerland Spiele, bei dem er ja auch selber seine Finger im Spiel hat. Nun also ein Spiel bei Frosted Games.

Das Cover von Reykholt, das klingt irgendwie auch schon gleich wieder nordisch, sieht einfach atemberaubend aus. Lukas Siegmon hat hier ganze Arbeit geleistet. Es wirkt fast wie ein Gemälde und durch die minimalen Anteile störender anderer Grafiken auf dem Cover, wirkt das tolle Bild wirklich sehr stark für sich selbst. Man würde am liebsten direkt mal reinschauen in das Häuschen, das eine Art Gewächshaus zu sein scheint.

Thematisch ist das Spiel in Island angesiedelt – im Ort Reykholt vermutlich. Im Kern handelt es sich – man ist geneigt zu sagen “natürlich” – um ein Worker-Placement-Spiel, allerdings mit dem Kniff, dass es hier um ein Rennen (um Punkte?) geht. Wer am Ende die Nase auf der Rennleiste vorne hat, gewinnt das Spiel. So weit so mysteriös. Ich bin mal gespannt, was das am Ende sein wird und wie es funktioniert. Leider ist mehr noch nicht bekannt. Schlimm genug, dass man schon wieder nach Neuem dürstet. Deshalb am besten einfach erst mal zur Kenntnis nehmen, am Cover erfreuen und bis nächstes Jahr warten.

Das Line-Up bei Frosted Games wächst damit weiter an. Neben dem hier genannten Reykholt, erscheinen in 2018 mit The Cousins’ War, einem card-driven War Game, und einem Spiel von Andreas ode. Odendahl (Arbeitstitel Copper Island) weitere interessante Titel beim kleinen Berliner Verlag. Mal schauen, wie es da weitergeht und ob da noch mehr dazu kommt.

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November 7th, 2017 by Dirk

Lesezeit: < 1 MinuteArler Erde – ein zwei Personen-Euro-Workerplacement-Spiel in einem Karton von der Größe eines Ameritrash-Miniaturenspiels. Als Feuerland das Erscheinen dieses Titels bekannt gab, war ich sofort neugierig. Was wird das wohl für ein Spiel sein? Und was ist überhaupt Arle? Also zunächst mal schlau gemacht und gelernt, dass Arle ein Ort in der Heimat von Uwe Rosenberg ist, der uns mit dem Spiel auf eine Reise dorthin nimmt. Dabei bewegen wir uns jedoch Rosenberg-typisch nicht im Hier und Jetzt, sondern vielmehr in der “guten, alten Zeit”, als man noch mit Pferdekarren reiste oder sich in der Winterszeit mit der Herstellung langlebiger Waren beschäftigte, die dann auf den Märkten in den Städten in der Umgegend verkauft werden.

Im Kern ist Arler Erde ein reinrassiges Worker Placement Spiel, dass sich nahtlos ins Opus von Uwe Rosenberg einreiht. Im Rahmen meiner Solo-Spiele-Reihe ist dies mein erster Titel, den ich mir ansehen möchte. Der Vorteil: Das Solo-Spiel ist hier fast genauso zu spielen wie das Zwei-Personen-Spiel. Deshalb erkläre ich auch ein ganz bisschen Regeln. 😉

Noch ein Hinweis: Zur SPIEL’17 ist die Erweiterung Tee&Handel erschienen, mit der Arler Erde nun mit bis zu drei Spielern spielbar ist – weiterhin aber auch solo.

Ich wünsche euch viel Spaß bei der ersten Folge von Der Solist und Arler Erde

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August 28th, 2017 by Dirk

Lesezeit: < 1 Minute 

Spielertableau von Nusfjord von Lookout Spiele

Spielertableau in typischer Rosenberg Manier

Die letzte vor der Messe bekannt gegebene Neuheit von Lookout Spiele ist – man möchte fast sagen “mal wieder” – ein Spiel von Uwe Rosenberg. Nusfjord stellt dabei die nächste Iteration des Rosenbergschen Workerplacement Mechanismus dar.

 

Im malerischen Nusfjord wetteifern die Spieler um den Sieg indem sie mal wieder Arbeiter aussenden und Aktionen ausführen lassen. Thematisch passend geht es hierbei allerdings um den Aufbau eines kleinen Fischereibetriebs.

Packshot von Nusfjord von Lookout SpieleNeu” ist dabei, dass man auch Anteile seines Betriebs verkaufen kann um so die stets knappen Kassen wieder zu füllen. Kauft man die Anteile irgendwann selbst zurück, ist alles in Butter. Schlägt jedoch ein Mitspieler zu, muss man diesen dann auch am eigenen Erfolg beteiligen – ärgerlich. Weiterhin kann man die Ältesten des Dorfes um Unterstützung bitten, jedoch fordern auch diese einen Obolus in Form von Fisch. Schnell bleibt so am Ende vielleicht vom eigenen Fang nur wenig übrig.

Klingt nach einem typischen Uwe Rosenberg – Arbeiter einsetzen und mit mangelnder Ausstattung möglichst viel rausholen. Überraschenderweise wurde die Grafik diesmal nicht von Klemens Franz beigesteuert, sondern von Patrick Söder, der wunderschöne norwegische Landschaften entstehen lässt. Und eine Solo-Variante ist natürlich auch wieder dabei. Ansonsten können bis zu fünf Spieler um den Sieg ringen. Erscheinen soll es zur Spiel’17 in Essen.

Mehr Details und Infos zu den weiteren Neuheiten findet ihr bei Lookout…

 

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April 12th, 2017 by Dirk

Lesezeit: 4 MinutenDas war wirklich ein schweres Jahr für die Eberts. Sie konnten mit ihrem Bauernhof gerade genug erwirtschaften um über die Runde(n) zu kommen. Und wären sie nicht noch zum Betteln in der Stadt gewesen, dann hätte es sicher nicht gereicht. Aber jetzt beginnt ein neues Jahr und es sieht gar nicht schlecht aus: das Feld ist bestellt, die Schäfchen haben Nachwuchs und die Eberts selbst erwarten auch Nachwuchs – andererseits heißt das, dass es noch ein Maul mehr zu stopfen gibt.


So in etwa fühlt man sich auch bei der “kleinen ” Version von Agricola, der Familienversion, die Lookout seit letztem Jahr als eigenständiges Spiel anbietet. Dabei wurde deutlich gegenüber dem Kennerspiel abgespeckt und das Spiel ist so auch schon von deutlich jüngeren Spielern erlernbar.

 

Wie es gespielt wird

Wer Agricola kennt, wird sich schnell zurechtfinden. Jeder Spieler besitzt zu Beginn zwei Bewohner auf seiner kleinen Farm, die er für Aktionen auf dem Spielbrett einsetzen kann. Mit den Aktionen erhält man Rohstoffe (Holz, Lehm, Schilf), Getreide oder auch Vieh (Schafe, sowie in späteren

Sehen noch etwas verloren aus…

Runden auch Wildschweine und Rinder). Außerdem kann man Weiden für die Tierhaltung einzäunen (gegen Abgabe von Holz), ein Feld bestellen oder Getreide auf ein Feld aussäen. Zudem kann man ab der ersten Runde bereits eine kleine Anschaffung erlangen. Wichtig für Kenner des großen Agricola: Das Einzäunen und Bestellen der Felder ist in dieser Version übrigens insofern einfacher, als dass man bei Wiesen und Feldern nicht auf einen Hofplan angewiesen ist, sondern die Feld- und Wiesen-Plättchen einfach vor sich an das Bauernhaus anlegt. Weitere Aktionen werden dann im weiteren Verlauf mit dem fortschreitenden Rundenanzeiger freigeschaltet. Haben nämlich alle Spieler ihre Arbeiter mit Aktionen beschäftigt, schreitet der Rundenanzeiger ein Feld voran und gibt eine weitere Aktionsmöglichkeit frei – eine sehr schöne Vereinfachung des etwas schwieriger planbaren Kartenmechanismus von Agricola. Überschreitet der Rundenanzeiger dabei ein Füllhornsymbol, heißt es: Erntezeit! Dann werden die Feldfrüchte eingefahren, Bewohner ernährt (zwei Nährwerte je Bewohner) und das liebe Vieh bekommt Nachwuchs. Danach geht es in die nächste Runde.

Am Ende der 14. Runde wird noch eine Erntezeit durchgeführt, danach werden die Punkte gezählt. Dabei gibt es einen Punkt je gebautem Plättchen (außer Holzräume), Tier und Getreide auf dem Feld. Rohstoffe im Vorrat geben nur Punkte, wenn man eine entsprechende Anschaffung besitzt (bspw. einen Punkt je zwei Schilf im Vorrat bei Besitz der Korbflechterei). Jeder Bewohner ist zudem drei Punkte wert, jeder Stall auf einer Weide einen weiteren Punkt.

 

Was uns gefallen hat

Agricola – Das Familienspiel macht vieles einfacher als sein großer Bruder. Gerade die häufig als aufwändig und anstrengend wahrgenommene Ernährung

Ein stattlicher kleiner Hof…

der Bewohner wird erleichtert, indem man jederzeit Getreide oder Vieh in Nährwerte umwandeln kann – auch wenn man gerade Tiere von einem der Tierfelder des Spielplans genommen hat. Das reduziert das Frustpotenzial und erleichtert den Zugang für jüngere Spieler oder Wenigspieler. So stellt die Familienversion von Agricola eine Fusion aus der zwei-Spieler-Version, Die Bauern und das liebe Vieh, das voll und ganz auf das Züchten der Tiere fokussiert war, und dem Agricola Kennerspiel dar, dessen Getreidezucht und Ernährungsprobleme es übernahm – aber eben spürbar vereinfacht. Das Material ist in gewohnter Lookout Qualität und die Tier-Figuren und Rohstoffe kommen dem Kenner bekannt vor. Die Arbeiter sind nun echte Bauern-Figuren und schön groß, so dass auch kleine Hände sie gut greifen können.

Die Regel ist glasklar formuliert und lässt keine Fragen offen. Die bekannten “Uwe Hinweise” tun dazu ihr Übriges und lockern die Anleitung gut auf.

 

Was uns nicht gefallen hat

Agricola macht in der Familienversion vieles richtig, um das Spiel einer anderen Zielgruppe zugänglich zu machen. Der Gelegenheitsspieler und Vielspieler wünscht sich allerdings mehr Variabilität bei den Anschaffungen, aber

Spielplan mit Agricola-typischer Optik

dieses “Problem” wurde bei der zwei-Spieler-Version auch recht schnell durch zwei Erweiterungen gelöst. Wer allerdings erwartet, dass die Familienversion in Richtung des großen Bruders tendiert, der wird enttäuscht sein. Es richtet sich eher an Spieler, die Die Bauern und das liebe Vieh schon immer mal zu viert oder mit der ganzen Familie spielen wollten.

Möchte man auf hohem Niveau jammern, hätte man sich noch ein Lospielanleitung wünschen können, die anhand einiger Beispielzüge in das Spiel einführt. So hätten sich Neulinge in der Welt von Agricola sicherlich noch leichter zurechtgefunden und noch einfacher in das Spiel gefunden. Was aber auch hier wieder ein echtes “Problem” ist: Bei exzessiver Tierzucht geht der Nachschub an Tieren schnell zu Ende und man muss sich mit den Pappplättchen behelfen. Das geht zwar genauso gut, schadet aber der Übersicht und macht es etwas buchhalterischer als wenn man jede Runde ein neues Tierchen dazu bekommt. Sicherlich eine preisliche Entscheidung, trotzdem irgendwie schade, wenn die Schafherde zum Teil aus Plättchen bestehen muss. WEn es ernsthaft stört kann sich – sofern im Besitz der entsprechenden Titel – mit Tieren und Rohstoffen anderer Lookout Spiele behelfen.

 

Fazit

Agricola – Das Familienspiel ist eine tolle Fusion aus dem Zwei-Spieler-Spiel und seinem großen Bruder. Die aktuell noch geringe Variabilität löst der Verlag sicher noch durch die eine oder andere Erweiterung mit zusätzlichen Anschaffungen. Insgesamt aber wirklich ein tolles Spiel für die ganze Familie, die alle in die Agricola-Welt einführt und vielleicht den Grundstein legt für das komplexere Caverna oder den großen Agricola Bruder.

Uns hat sich jedoch wirklich nicht erschlossen, warum auf den Covern von Familien- und Kinderspielen neuerdings immer auf irgendwelchen Tieren geritten werden muss. War es bei Stone Age Junior ein Mammut, ist es hier ein Wildschwein. Vielleicht nur ein Augenzwinkern, dass hier die nächste Sau geritten wird?! Oder eine Anspielung auf den Mammut-reitenden Hans im Glück Verlag?! Wir wissen es nicht genau. Aber vielleicht kann mir das bei Gelegenheit ja mal jemand erklären. 😉

Hier geht es zur Verlagsseite von Agricola bei Lookout Spiele…

 

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März 6th, 2017 by Dirk

Lesezeit: < 1 MinuteWie Lookout heute mitteilte, wird das allseits vermisste Le Havre von Uwe Rosenberg schon bald wieder erhältlich sein. Die Neuauflage von Le Havre wird noch in 2017 erscheinen.

Der Klassiker aus dem Genre des “Worker Placement” besticht vor allem durch eine sehr eigene Mechanik zum Gebäudebau, da die gebauten Gebäude die eigenen Aktionsmöglichkeiten und die der Mitspieler im Spielverlauf kontinuierlich erweitern.

Dabei wurde einiges überarbeitet: Die Neuauflage weist eine überarbeitete Anleitung und leicht optimiertes Material auf. Der ehemals mehrteilige Spielplan wird künftig ein stabiler Faltplan sein. Zusätzlich handelt es sich sozusagen um ein Komplettpaket. Denn neben der Erweiterung Le Grand Hameau sind auch die Promokarten bereits enthalten.

Veröffentlicht wird die Neuauflage bereits im März/April 2017.

Weitere Infos zum Spiel auf der Seite des Lookout Verlags…

 

Bildnachweis: Homepage des Lookout Verlags

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