My Little Scythe Stonemaier Games
Mai 3rd, 2018 by Dirk
Lesezeit: 2 Minuten
My Little Scythe Stonemaier Games

Übersicht über Miniaturen und Spielplan

„My Little Scythe? OMG! Wie süß ist das denn?“ So könnten Kommentare in den sozialen Netzwerken zum neuen Spiel von Stonemaier Games lauten. Denn was Stonemaier Games nun tut basiert auf dem Fan-Content, den ein Scythe-Fan für seine kleine Tochter gebastelt hat und als Print&Play-Variante auf Boardgamegeek bereitgestellt hat. Auf Basis der Welt von My Little Pony erschuf er eine kinder- und familienfreundliche Version von Scythe mit dem Titel My Little Scythe. Das Echo in der Community war natürlich überbordend – die Print&Play-Variante wurde auch mit einem Boardgamegeek Award ausgezeichnet – und schnell wurden Forderungen nach einer Produktion dieser Version laut. Und Jamey Stegmaier wäre nicht Jamey Stegmaier (ein Interview mit ihm findet ihr hier…), wenn er nicht auf seine Community hören würde. Wie schon bei der Wind Gambit Erweiterung wird nun Fan-Content in eine Retail-Version überführt. Einfach klasse, dass sich Jamey Stegmaier diesen Schritt bei My Little Scythe wieder traut. Und Tom Vasel wünsche ich einen guten Appetit, denn er wollte einen Schuh essen, wenn My Little Scythe wirklich erscheint.

My Little Scythe Stonemaier Games

Überblick über die Komponenten von My Little Scythe

Einige der Mechanismen von My Little Scythe  sind natürlich von Scythe inspiriert. Die Spieler wählen in ihrem Spielzug eine der drei Aktionen Bewegen, Suchen oder Bauen. Diese Aktionen ermöglichen es Freundschaften und Kuchen – ja, Kuchen! – zu vermehren, ihre Aktionsmöglichkeiten zu verbessern, Aufträge zu erfüllen, Magie zu erlernen sowie Edelsteine und Äpfel an Schloss Everfree auszuliefern. Und vielleicht kann man ja auch noch eine Tortenschlacht auslösen. Wer als erstes vier von acht möglichen Trophäen gesammelt hat, gewinnt das Spiel.  Details könnt ihr in der bereits fertigen Spielregel nachlesen, die ihr hier findet.

Das Spiel enthält 14 Miniaturen in den Größen zwischen 48 und 70 mm, 5 Würfel, je 24 Apfel Meeple und Edelsteine sowie mehr als 140 andere Karten, Tableaus, Token und natürlich ein  Spielplan. Dazu kommt ein dreiteiliger Insert der Firma Game Trayz zur besseren Organisation der Materialen sowie eine Anleitung zum Bemalen und eine Blatt zum Festhalten erreichter Meilensteine (Achievements). Ein gutes und rundes Paket und aufgrund der großen Fangemeinde von Scythe ist – mir zumindest – jetzt schon klar, dass das Spiel ein Verkaufserfolg werden wird. Erscheinen soll es zur GenCon am 17. August 2018, der offizielle Verkaufspreis beträgt 50 US-Dollar. Ob es auch auf Deutsch erscheinen wird ist noch nicht bekannt. Es würde mich aber wundern, wenn es nicht zumindest eine deutsche Regel gäbe.

Ein kleines Video zur Einstimmung findet ihr hier:

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Januar 18th, 2018 by Dirk
Lesezeit: < 1 Minute

Würfelmagier Wuerfelmagier News Neuerscheinungen Nachrichten

Scythe Gameplay Encounter Begegnung asmodee digitalScythe ist ein großer Hype…immer noch. Der finale Teil wurde gerade angekündigt und damit ist das Paket zusammen mit der Legendary Box (hier mein Unboxing der Box) fertig geschnürt. Fehlt nur noch ein letzter Schritt – die Übertragung des Steampunk Abenteuers in die digitale Welt. Doch genau der wird jetzt auch für Scythe vollzogen.

Asmodee digital erweckt Scythe nun digital zum Leben und mausert sich langsam auch zum größten Umsetzer digitaler Brettspiele. So soll das Spiel gemäß der Ankündigung auf der Plattform Steam auch auf iOS und Android erscheinen – zumindest sind die entsprechenden Logos der beiden Software-Stores eingebunden. Dabei wird das Gameplay scheinbar sehr realitätsnah abgebildet, um das Scythe Gameplay asmodee digitalSpielgefühl bestmöglich zu erhalten. Das Spiel soll gegen Computergegner ebenso möglich sein wie online gegen menschliche Gegner. Der verfügbare Trailer gibt erste Einblicke. Sieht auf jeden Fall spannend aus und wenn der Preis stimmt, wird es bestimmt ein großer Erfolg. Erscheinen soll es noch im ersten Quartal 2018. Also, erst noch mal Abwarten und Tee trinken…und Trailer schauen…



Übrigens, mit Iron Harvest soll es bald auch ein Computerspiel in der Scythe Welt 1920+ geben. Auch hierzu gibt es erste Impressionen. Erinnert mich irgendwie an die guten alten Zeiten rund um Command&Conquer

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Januar 1st, 2018 by Dirk
Lesezeit: 2 Minuten

News Neuerscheinung Würfelmagier Brettspiel BlogVor Kurzem kündigte Jamey Stegmaier die dritte und letzte große Erweiterung für seinen weltweiten Brettspiel-Hit Scythe an. Nun stehen Story und Details wie versprochen fest.

Der Titel der Erweiterung ist Scythe: The Rise of Fenris ist laut Jamey’s Aussage die dritte und letzte Erweiterung. Ich denke man kann sich auf sein Wort verlassen.

 

Die Story:

Imperien sind nach dem Großen Krieg entstanden und zerfallen. Europa steht vor einer neuen Ära. Die Wirtschaft ist robust, die Moral hoch und die Verteidigung stark. Es gibt Berichte von den Grenzen über merkwürdige Soldaten mit leuchtenden Augen, die scheinbar jedoch keine Bedrohung darstellen. Was mag da auf uns zukommen?

 

Der Inhalt

Mit der dritten Erweiterung gibt es zwei verschiedene Optionen, um Scythe zu erweitern.

Vorläufiges Box-Design von Scythe: The Rise of Fenris

Vorläufiges Box-Design von Scythe: The Rise of Fenris

Erstens ein Kampagnenmodus über acht Spiele, der die Story von Scythe fortführen und vollenden soll. Dabei gibt es überraschende Wendungen, freizuschaltende Inhalte und Elemente, die bestehen bleiben. Die Kampagne ist wiederspielbar und kann komplett zurückgesetzt werden.

Zusätzlich gibt es elf Module, die in verschiedensten Kombinationen genutzt werden können und die voll kompatibel mit den bestehenden Erweiterungen von Scythe sein sollen.

Die exakte Ausgestaltung bleibt zunächst noch geheim, da einige Elemente in kleinen Kästchen geheim verpackt sind. Ein Element, das man ja aus Charterstone kennt. Die Erweiterung beinhaltet ein Episodenbuch, 13 Miniaturen, 62 Holz-Teile, 2 individuell gestaltete Würfel und mehr als 100 Pappteile.

Ich habe mir nach Charterstone fast schon gedacht, dass auch für Scythe ein storybasierter Modus eingeführt wird. Bin mal gespannt, wie sich das dann anfühlt und ob es sich nahtlos integriert. Legacy würde ich es nun nicht nennen wollen, aber es geht ein wenig in die Richtung.

Die Veröffentlichung erfolgt erst im dritten Quartal 2018, genug Zeit also, sich mit den ersten beiden Erweiterungen auszutoben.

 

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Dezember 6th, 2017 by Dirk
Lesezeit: 2 Minuten

News Neuerscheinung Würfelmagier Brettspiel Blog

Scythe gehört sicherlich zu einem der weltweit am meisten beachteten Spiele der letzten Jahre. So ist es kein Wunder, dass auch Erweiterungen zu solch einem erfolgreichen Spiel veröffentlicht werden.
Ich persönlich mag Scythe sehr. Einerseits wegen des eigentlich recht eingängigen Mechanismus, andererseits wegen der toll ausgearbeiteten Welt.

Die erste Erweiterung Invaders from afar war bereits bei Erscheinen des Grundspiels absehbar, da die beiden neuen Fraktionen bereits auf dem Spielplan mit entsprechenden Heimatregionen angelegt waren.

Die zweite Erweiterung The Wind Gambit fügte dem Spiel nun tatsächlich etwas neues hinzu. Eine Besonderheit der zweiten Erweiterung war, dass sie nicht von Jamey Stegmaier, sondern von einem Community Mitglied designt wurde. Kai Starck habe ich im Sommer dazu interviewt. Jede Fraktion erhält in der zweiten Erweiterung ein Luftschiff, mit dem sich Arbeiter über den Spielplan transportieren lassen. Dazu kommen dann noch ein paar kleinere Elemente, die das Spielende noch mal etwas beeinflussen.

Nun also die dritte Erweiterung – Titel noch offen. Bereits im Interview deutete Jamey Stegmaier an, dass da noch mal was kommt. Seit gestern haben wir Gewissheit. In 2018 erscheint die dritte und letzte Erweiterung für Scythe. In einer E-Mail an alle Backer der ersten Edition von Scythe schreibt Jamey:

„That’s why we’ve decided that the third expansion to Scythe will be the final expansion. It likely won’t be the final product, as we have a few other things in the works and some possible games set in the Scythe world. But we’ll be concluding the Scythe story in the third expansion.
The only details I’ve released about the third expansion are (a) that the box is the size of the first two expansion boxes put together and (b) we’ll be announcing the name and box art in our January 1 e-newsletter.“

In Kürze wissen wir also mehr. Sicher ist nur, dass die Erweiterung etwas größer ausfallen wird, denn wenn die Box so groß ist, wie die beiden ersten zusammen, dann muss schon ordentlich Inhalt drin sein. Definitiv ist jedoch, dass es die letzte Erweiterung für Scythe sein wird. Gleichzeitig scheinen aber auch noch ein paar andere Ideen zu existieren, die sich um neue Spiele in der Welt von Scythe drehen. Das klingt auf jeden Fall interessant. Scythe als Karten- oder Würfelspiel? Ersteres wäre zumindest mal eine spannende Idee. Die Fraktionen von Scythe bieten dafür ausreichend Möglichkeiten…

Damit wir schon heute neugierig auf Anfang Januar schielen, hat Jamey einen Teaser auf die dritte Erweiterung angefügt. Ein Bild, das schon einen Hinweis auf den Inhalt der Erweiterung geben soll (Das Bild stammt übrigens aus The Wind Gambit).

Teaser zur dritten Erweiterung von Scythe von Stonemaier Games / Feuerland Spiele

Teaser zur dritten Erweiterung von Scythe

So, nun bitte ich um Ideen…was erwartet uns?! Meine Vermutung: Es hat mit den im Hintergrund befindlichen dampfenden Exo-Skeletten zu tun…

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August 2nd, 2017 by Dirk
Lesezeit: < 1 Minute

Lange hatten die Fans sie herbeigesehnt, nun wird sie tatsächlich zum Leben erweckt – die Legendary Box für Scythe. Sie ist jedoch auch nur das – eine Box.

IMG_0324Die Box hat die selbe Grundfläche wie die Originalbox ist aber deutlich höher. Dadurch fasst sie alle zusätzlichen Komponenten und Spielmaterialien des Grundspiels und der bestehenden und kommenden Erweiterungen, ist aber auch noch für bestehende Inlays und Einsätze geeignet – bspw. für den von Feldherr. Zusätzlich kann man auch seinen alten Deckel auf die neue Box setzen, wenn man ab und an mal eine neue Optik möchte. Aufgebaut ist die Box ähnlich wie die von Lords of Waterdeep aus einem Unterteil einem Mittelteil und dem Deckel, der sich dann darauf setzt. Die Legendary Box ist somit fast 20 Zentimeter hoch und hat ein fast würfelförmiges Format. Darüber hinaus enthält die Box drei große Sortierboxen, in die Marker, Karten oder andere lose Teile sortiert werden können, so dass die Komponenten nicht zu sehr herumschliddern.

IMG_0325Im Shop von The Broken Token ist die Legendary Box für Scythe bereits vorbestellbar. 25 Dollar für eine (fast) leere Box ist nicht ganz günstig, aber ich bin mir sicher, dass viele Fans den Preis gerne zahlen werden. Zudem wird The Broken Token einen passenden zweiten Einsatz herausbringen, der sich nahtlos in den bestehenden einfügt. Ich bin gespannt, ob Feuerland die Box auch im Angebot haben wird.

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Mai 16th, 2017 by Dirk
Lesezeit: < 1 Minute

Etwas überraschend gab Feuerland Anfang des Jahres bekannt, Scythe von Stonemaier Games auf dem deutschen Markt veröffentlichen zu wollen – und das gleich inklusive der ersten Erweiterung Invaders from Afar (in zwei getrennten Boxen). Mittlerweile ist die deutsche Ausgabe und die Erweiterung von Scythe erhältlich und erste Spieler halten sie bereits in ihren Händen.

Schlag auf Schlag geht es aber weiter und Feuerland hat auf den Spieletagen in Herne bekannt gegeben, dass die zweite Erweiterung The Wind Gambit auch noch im Herbst dieses Jahres erscheinen soll. Wenig gelungen ist meines Erachtens allerdings die etwas sperrige Übersetzung des Titels Kolosse der Lüfte. Hier hätte man sich besser dem Original angenähert. Ich verstehe sowieso nicht, warum man für das Grundspiel, das bekanntermaßen einen englischen Titel besitzt, unbedingt eine Erwerterung mit eingedeutschtem Titel veröffentlichen muss. Und die Zielgruppe würde sicherlich auch einen englischen Titel akzeptieren. Aber vielleicht besinnt sich Feuerland ja noch und passt den Titel bis zur Veröffentlichung nochmal an. Nichtsdestotrotz freue ich mich darüber, dass Feuerland hier so am Ball bleibt. Bin gespannt, wann Stonemaier Games die Big Box von Scythe herausbringt, denn das wäre aus meiner Sicht der konsequente Schritt, wenn alle Module veröffentlicht sind.

Näheres zur Erweiterung findet ihr im Blog hier und zur Feuerland Veröffentlichung hier. Meine ersten Eindrücke hatte ich damals hier zusammengefasst.

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März 30th, 2017 by Dirk
Lesezeit: 2 Minuten

Scythe war – neben Terraforming Mars – ohne Frage das “Hype Spiel” des letzten Jahres. Noch im Verlauf dieses Jahres wird es bei Feuerland als deutsche Version erscheinen und die erste englischsprachige Erweiterung ist mit “Invaders from Afar” bereits erschienen. Nun hat Stonemaier Games die nächste Erweiterung angekündigt.

“The Wind Gambit” (frei übersetzt: Der Luft-Schachzug) wird zwei modulare Erweiterungen enthalten. Das Luftschiff Modul ist natürlich das Kernstück und fügt eine neue Luftschiff-Figur für jeden Spieler hinzu. Zu Beginn des Spiels werden zudem zufällig zwei Eigenschaften für die Luftschiffe aller Spieler festgelegt – eine davon eher aggressiv, die andere passiv – die dann zusammen mit der Grundeigenschaft des Luftschiffs genutzt werden. Im Gegensatz zu allen anderen Figuren kann sich ein Luftschiff nämlich auf bzw. über jeder Art von Geländetyp aufhalten und die Spieler können sofort mit der Eroberung andere Gebiete loslegen. Klingt logisch und dürfte das Spiel noch mal deutlich verändern. Das Modul wurde gemeinsam mit einem Fan des Spiels auf Basis seiner Ideen und Entwürfe, die er in der Scythe Facebook Gruppe geteilt hat, entwickelt. Daran sieht man auch, wie ernst Jamey Stegmaier die Community wirklich nimmt und deren Ideen aufgreift und berücksichtigt. Und nicht zu vergessen: Jakubs Artwork tut natürlich sein übriges und fügt dem ganzen wieder eine ganz besondere Optik hinzu.

Das zweite Modul ist deutlich kleiner, verändert aber ein wenig die Art wie das Spiel endet. Zu Beginn des Spiels wird eines der acht “resolution tiles” (frei übersetzt: Endwertungsplättchen) blind gewählt und am Ende des Spiels gewertet. Dadurch kann ein für alle Spieler interessantes strategisches Ziel hinzugefügt werden, das die Entscheidungen im Spiel deutlich beeinflussen soll.

Mittlerweile haben über 700 Testspieler in mehr als 450 Partien die Erweiterung getestet. In dieser Hinsicht kann man Jamey wirklich keinen Vorwurf machen, ausgiebiges Playtesting ist für ihn besonders wichtig.

Wie bereits bei Invaders from Afar wird es keine Kickstarter Kampagne geben, sondern den “normalen” Distributionsweg über den Handel. Auch das finde ich sehr konsequent, da da Spiel ohnehin eine große Verbreitung gefunden hat, erscheint ein Kickstarter hier nicht wirklich notwendig. Hier differenziert sich Stonemaier Games von anderen Verlagen, die jede kleine Erweiterung nutzen, um auch das Basisspiel in Paketen in einer Kickstarter Kampagne erneut feilzubieten.

Erscheinen soll die Erweiterung noch in diesem Jahr und soll in Essen verfügbar sein. Parallel wird auch eine “Big Empty Box”-Option erwogen, so dass alle Inhalte und Erweiterungen in einer einzigen Box Platz hätten. Auch hier baut Jamey auf Feedback seiner Community und hat sehr transparent seine Gedanken dazu offen gelegt. Der angestrebte Verkaufspreis für die Erweiterung wird sich wieder um 30$ und damit wohl auch um 30€ bewegen.

Hier findet ihr die Meldung auf der Seite von Stonemaier Games (engl.)…

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September 14th, 2016 by Dirk
Lesezeit: 4 Minuten

Scythe löste auf Kickstarter einen für ein Brettspiel bisher ungeahnten Hype aus und sammelte am Ende auf der Plattform weit über eine Million Dollar ein. Schuld daran war unter anderem das Artwork des Spiels von Jakub Rozalski und die von ihm geschaffene Welt in den 1920er Jahren mit Steampunk-Elementen. Wir haben das Spiel nun endlich auf den Tisch bekommen und möchten die ersten Eindrücke festhalten.

Wie es gespielt wird

Scythe wirkt zunächst sehr groß und kompliziert. Das hängt unter anderem an dem riesigen Spielplan (der sich in seiner extragroßen Varianten noch mal um über 30% vergrößert!) und der Tatsache, dass jeder Spieler einen Spielerplan und zusätzlich einen Fraktionsplan hat. Ersterer dient dazu Aktionen auszuführen und imageWeiterentwicklungen festzuhalten, letzterer beheimatet die Kampfroboter der Fraktion (in schönen Miniaturfiguren) sowie die Geldvorräte. Die Auswahl der Aktionen erfolgt mit einem klassischen Pöppel den man von einem Aktionsfeld zum nächsten bewegt und auf jedem bis zu zwei Aktionen auslösen kann. Dabei wird zunächst die obere Aktion ausgeführt und anschließend die untere Aktion. Die Aktionen müssen in dieser Reihenfolge ausgeführt werden, allerdings kann man auch nur die erste, nur die zweite, beide nacheinander oder auch keine der beiden Aktionen machen. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Aktionen wie bspw. Einheiten zu bewegen, Gebäude zu bauen, Fähigkeiten zu verbessern, militärische Stärke zu steigern, Rohstoffe zu produzieren, Rohstoffe zu handeln, Mechs (a.k.a. Kampfroboter) bauen, Popularität in der Bevölkerung zu erlangen etc. Es gibt also viel zu tun in der Welt Scythe.

Jeder Spieler startet mit zwei Arbeitern und seiner Charakterfigur, die fraktionsabhängig unterschiedlich ist und jeweils durch eine toll gestaltete Miniaturfigur dargestellt wird. Zu Beginn sind die Handlungsmöglichkeiten recht eingeschränkt, da man zunächst mal Rohstoffe produzieren muss und eine erste Basis für seine Expansion schaffen muss. An dieser Stelle gleich ein kleiner Tipp: “Produziert” neue Arbeiter! Der Produktionsmechanismus ist dabei recht simpel gehalten, denn man produziert in  zwei (bzw. drei) Regionen, in denen man Arbeiter hat, die entsprechenden Rohstoffe der Region. Die Regionen produzieren somit Holz, Erz, Nahrung oder eben neue Arbeiter. Das besondere bei Scythe im Gegensatz zu vielen anderen Spielen ist, dass die produzierten Rohstoffe zunächst auf dem entsprechenden Feld auf dem Spielplan platziert werden und nicht in einem virtuellen Lager. Das erscheint irgendwie logisch und eröffnet natürlich die Möglichkeit die Rohstoffe zu erobern, indem man ein Gebiet mit vielen Rohstoffen angreift.

Ziel bei Scythe ist es, am Ende möglichst viel Geld anzuhäufen. Wird das Spielende ausgelöst, indem einer der Spieler seinen letzten Stern für eines der zu erreichenden Ziele platziert, hat, wird abgerechnet. Dabei zählen verschiedene Elemente des Spiels in Abhängigkeit der am Spielende erreichten Popularität der eigenen Fraktion. Auch hier sicherlich nichts komplett neues, aber eben neu arrangiert.

Was uns gefallen hat

Insgesamt handelt es sich um eine interessante Verknüpfung unterschiedlicher Mechanismen und einiger sehr interessanter Interpretationen bekannter Mechanismen. Es ist ein bißchen wie bei einem neuen Restaurant. Man kennt alle Zutaten der angebotenen Menüs, aber die Kombination der Zutaten und deren Zubereitung eröffnet doch wieder interessante Erlebnisse. So oder ähnlich ging es uns auch bei Scythe.

Besonders gut fanden wir, dass das Spiel sich sehr flüssig spielt. Da man seinen Aktionsauswahl-Pöppel immer auf ein anderes Feld bewegen muss, kann man im Grunde nur aus drei möglichen Feldern wählen. Klingt erst mal einfach, beinhaltet aber doch eine gewisse Komplexität. Wie so häufig geht es auch in Scythe um eine imageOptimierung des Mangels, denn man hat gefühlt immer zu wenig Rohstoffe oder Geld, um die gewünschten Aktionen durchzuführen. Zudem ist die Kombination aus oberer und unterer Aktion so gewählt, dass man eigentlich immer eher nur eines davon braucht und deshalb geschickt planen muss (ist bei mir übrigens in die Hose gegangen).

Was natürlich auch gefällt die Gestaltung der Welt. Hier muss ich wirklich sagen, dass ich selten etwas so kunstvolles im Brettspielbereich gesehen habe. Die Begegnungskarten sind derartig schön gestaltet, dass man sie sich wirklich lange und gerne betrachtet. Auch das Material macht einen überaus wertigen Eindruck. Hat man die Luxusedition mit bemalten 3D-Ressourcenmarkern und Metallmünzen gewinnt das Ganze noch mal an Gewicht. HIer muss ich wirklich sagen: Chapeau an Jamey Stegmaier und Jakub Roszalski für diese Leistung.

Über eine Solovariante mit einem Automa-Deck verfügt Scythe übrigens auch noch. Diese habe ich noch nicht getestet, eröffnet aber die Möglichkeit, die eigene Strategie zu verfeinern und neue Punkthöchststände zu erreichen.

 

Was uns nicht gefallen hat

Man könnte Scythe vorwerfen, es mache nichts neu, sondern verknüpfe nur Bestehendes und arrangiere Bewährtes. Aber sind wir mal ehrlich, genau darum geht es doch häufig. Gerade in der Kunst oder in der Musik ist dies der Motor, der ständige Veränderung und Vielfalt vorantreibt. Deshalb ist dieser Vorwurf meines Erachtens nicht gerechtfertigt. Bleibt die Preisfrage… In der Tat: 80 Euro sind eine neue Marke bei einem Spiel. Beachtet man aber die Detailarbeit, die sowohl Jamey, als auch Jakub in dieses Spiel gesteckt haben, ist es irgendwie gerechtfertigt. Sicherlich ist noch ein kleiner Hype-Aufschlag von vielleicht fünf oder zehn Euro dabei, aber auch den hat sich der clevere Marketing-Stratege Jamey Stegmaier vielleicht verdient für seine Mühen und ausgesprochen engagierte Unterstützung seiner Kunden. Am Ende muss jeder selber entscheiden, was es ihm wert. Abgezockt wird man hier meines Erachtens nicht, den andere Verlage rufen mittlerweile nahezu vergleichbare Preise auf, liefern aber deutlich schlechteres bzw. günstiger zu produzierendes Material mit.

Fazit

Scythe ist ein solides Workerplacement und Siedler-esques 3X Spiel (das vierte “X” (exterminate) kommt nicht wirklich zum Tragen) mit interessanten Mechanismen, einer fantastischen Welt mit herausragendem Art-Work und tollem Material. Aber jeder muss sich selbst fragen, inwiefern er bereit ist hierfür 80,- auszugeben. Ich mag die Optik und das Spielgefühl so sehr, dass es mir die Unterstützung der Kickstarter-Kampagne auch im Nachhinein wert war. Wir werden es sicherlich noch öfter spielen, auch wenn es mit nur vier Fraktionen, die sich nur durch ein paar Kleinigkeiten unterscheiden, nicht mit einer solchen Variabilität ausgestattet ist, wie bspw. Terra Mystica. Aber Nachscub ist ja in Form einer Erweiterung bereits in Sicht…

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