Ja, ich muss gestehen, ich habe es noch NIE gemacht. Ich habe noch nie eines dieser App-gestützen Unlock-Spiele gespielt. Aus irgendeinem Grund hatte sich nie die Gelegenheit ergeben. Nun aber doch! Heroic Adventures heißt der neueste Teil der Serie und entführt uns in eine 8-bit-Welt, ins London des Sherlock Holmes‘ und in die merkwürdige Welt von Alice im Wunderland.
Zunächst mal das Übliche: Packung aufreißen und den Geruch des neuen Spiels inhalieren. (Sorry, ich mag neue Spiele eben…) Deckel hoch und Material begutachten. Drei versiegelte Kartensätze, ein Regelheft und zwei weitere Spezialhefte für zwei der drei Abenteuer. Na dann, erst mal Regeln studieren.
Das geht ja einfach: Es gibt Gegenstände, die man miteinander verwenden kann, dafür gibt man die Summe der beiden Zahlen, die oben auf der karte stehen, in die App ein und erhält das Ergebnis. Auch Maschinen – die scheinen in diesem Teil neu zu sein – funktionieren ähnlich. Die ganzen Gegenstände sind auf Karten, die man nicht numerisch aufsteigend sortiert als Stapel daliegen hat, sondern als gemischte Stapel an die Mitspieler verteilt. So muss man bei jedem neuen Raum die relevanten Karten schnell suchen. Ein netter Effekt, symbolisiert er doch ein wenig das Durchsuchen des Raums. Eigentlich war nach Kurzem schon fast alles klar und ich hatte Bock direkt loszulegen. Ach ja, App runterladen nicht vergessen…
Als die Mitspieler da waren, noch mal kurz alles erklärt und dann ging es auch schon los. Wir starten mit der 8-bit-Story – angeblich die leichteste Unlock Story im Karton. Wir sind auf einem Dachboden. Uns ist langweilig. In der Ecke steht ein Spielautomat. Die ersten Schritte sind klar. Raum durchsuchen Karten anschauen und versuchen das Teil zu starten. Und nun wird es lustig: Bei manchen der Karten muss man eine Augmented Reality Funktion der App nutzen. Das funktioniert folgendermaßen: Angenommen ihr steht an einem Teich und seht den Grund nicht, da die Spiegelung zu stark ist. Dieser Teich ist auf einer Karte zu sehen, zumindest seine Oberfläche. Mit Taucherbrille, die ihr gefunden habt und euch aufsetzt indem ihr die Nummer in die App eintippt, erhaltet ihr eine spezielle AR-Funktion der App und die Kamerafunktion öffnet sich. Haltet nun die Kamera über die Karte und ihr könnt sehen, was unter Wasser los ist. Das Beispiel war nur fiktiv, um nichts zu spoilern, aber ihr werdet es ohnehin schnell erleben. Wir fanden den Effekt super und er hat die Atmosphäre toll unterstützt. Dieser AR-Effekt findet sich dann noch ein paar im Spiel und ihr erkennt es auch immer an einem speziellen Symbol auf den Karten. Bisschen komisch war allerdings, dass dieses Symbol nicht in der Anleitung erklärt war. Aber vielleicht sollte das auch Teil der Erfahrung sein.
Irgendwann haben wir den Videospielautomaten zum Laufen gebracht und dann ging es richtig ab! Die ganze Zeit läuft so 8-bit-Musik wie bei einem alten Computerspiel. Die Zeit läuft runter, Karten müssen gesucht werden. Schnell weiter in den nächsten Raum! Was soll das? Wie sollen wir das lösen? Vielleicht damit? Ne, das war Quatsch. Mist! Strafe! Damit verlieren wir Zeit. :-/ Also neu versuchen. Ach so, ist doch klar! Das mit dem benutzten und dann die Tür öffnen. Irgendwann hatten wir es dann geschafft. Leider mit einem eher nicht so tollen Ergebnis. Aber ne Menge Spaß hatten wir auf jeden Fall.
Was wir toll fanden war die Einbindung der Unlock-App. Insbesondere die AR-Elemente haben die Immersion deutlich erhöht. Wir waren richtig drin im Spiel und fühlten uns unter Druck. Die Musik tut ihr übriges. 🙂 Die Rätsel waren zwar nicht sonderlich schwer, aber dadurch, dass man dauernd in Situationen geworfen wird, bei denen man nicht weiß, was genau zu tun ist, war es dann doch okay. Insgesamt hatten wir eine gute Zeit in der 8-bit-Welt und waren danach auch ein wenig erledigt, da die im Vergleich stärkere Immersion doch erheblich mehr Druck erzeugt, als dies bei den EXIT-Spielen bei mir bisher der Fall war.
Die Unlock-Reihe gibt es nun ja auch schon ein wenig länger und der veröffentlichende Verlag Asmodee wird nun auch in Europa alle Fälle als einzelne Boxen veröffentlichen. In den USA ist das schon immer der Fall. Ich werde dann auf jeden Fall noch mal meinen Krimimaster des Vertrauens fragen, welche der Unlock-Teile ich mir noch anschauen sollte.
Als nächstes geht es nun nach London und wir lösen mit Sherlock Holmes einen Fall. Ich bin schon gespannt, wie schwer die Rätsel sind und ob Sherlock Holmes auch schon Augmented Reality genutzt hat. 😀
Ohne App geht nichts – auch bei Unlock…
Ein Wort noch zum Thema App-Unterstützung: Das Thema wird ja immer recht ambivalent betrachtet. Grundsätzlich finde ich es okay, wenn die App als Begleiter fungiert, der mir Aufgaben abnimmt oder ein bestimmtes Spielgefühl erst ermöglicht. Allerdings muss natürlich auch sichergestellt sein, dass die App möglichst lange unterstützt wird. So berichtete Mitspieler Sven (a.k.a. IceDice74) an dem fraglichen Abend, dass er ein Spiel am Vorabend nicht mehr spielen konnte, da die App nicht mehr verfügbar war. Nur durch Zufall hatte der Sohn sie noch auf dem iPod touch installiert. Sowas geht natürlich nicht. Vor allem dann nicht, wenn die App für das Spiel absolut entscheidend ist. Ich weiß, dass die Aufrechterhaltung einer App Geld kostet, aber die Einstellung einer App sollte gerade bei einem großen Verlag gut durchdacht sein. Vor allem, wenn das Spiel ohne App nur noch ein Fall für den Müll ist.
Wie sind eure Erfahrungen mit App-basierten Spielen? Wie weit darf das gehen? Was sind gute Beispiele für App-Integration? Und welchen Unlock Teil sollte man sich unbedingt zulegen? Fragen, die ihr gerne in den Kommentaren beantworten dürft. 🙂
Nachdem laut eigener Aussage der erste Teil der Escape Taleseines der meistverkauften Spiele des Verlages ist (neben dem nun ebenfalls zu Board&Dice gehörigen Teotihuacan), erscheint nun ein zweiter Teil der Reihe Escape Tales.
Der erste Teil (hier meine Rezension dazu) erschien mittlerweile auch auf Deutsch beim Kosmos Verlag, der hoffentlich auch den zweiten Teil der Escape Tales Reihe veröffentlichen wird.
Im Gegensatz zum ersten Teil, der eher in einer Art Zwischenwelt angesiedelt war, soll der zweite Escape Tales Teil in einer realistischeren und gegenwärtigeren Welt spielen. Es ist eine separate Geschichte, die den Besitz oder Kenntnisse des ersten Escape Tales Teils nicht voraussetzt. Es ist also alles dabei, was man zum Spielen braucht. Aber ehrlich gesagt klingt die Story trotzdem ziemlich abgehoben…
Der zweite Teil Escape Tales: Low Memory bringt gegenüber dem ersten Teil The Awakening laut dem Verlag Board&Dice mehr Karten mit mehr Rätseln. Dazu gibt es drei verschiedene Geschichten innerhalb eines Haupthandlungsstrangs. So kann man die Handlung aus drei verschiedenen Perspektiven erleben. Zudem soll der Wechsel der Perspektive auch einen anderen Blick auf den jeweiligen Ort bringen, wodurch auch die Geschichte wieder eine andere Wendung nehmen kann. Am Ende soll dadurch die Handlung und die Verbindung der Charaktere untereinander aufgedeckt werden.
Das Grundsystem ist wohl ähnlich zu dem von The Awakening und wird zum Auflösen der Rätsel wohl auch wieder auf die App zurückgreifen. Die Story wird aber ein egänzlich andere sein und ich habe den mir bekannten Schnipsel mal frei übersetzt:
Wir schreiben das Jahr 2060. Elizabeth packt ihre Taschen und verabschiedet sich von ihrem Mann. eigentlich war geplant auf eine gemeinsame Reise zu gehen. Aber Elizabeth muss noch arbeiten, verspricht aber nachzukommen, sobald sie sich mit dem Abschluss ihres Forschungsprojekts beschäftigt hat. Einen Moment später schaut sie auf das autonom fahrende Auto ihres Mannes, das die Einfahrt des Hauses verlässt. Ihre Gedanken sind bereits auf ihre Arbeit gerichtet. Ein ganz normaler Tag – oder zumindest das, was Elizabeth dafür hält. Am nächsten Morgen wacht Elizabeth auf ihrem Sofa auf. Sie hat schreckliche Kopfschmerzen, und ihr Haus ist zerstört – auf den Kopf gestellt, als wäre jemand eingebrochen. Obwohl sie es immer wieder versucht, kann sie sich seit dem Moment, als sie die Arbeit verlassen hat, an nichts mehr erinnern. Sie beschließt die Gedankenlesemaschine zu verwenden. Es ist das perfekte Werkzeug dafür, nicht wahr? Jede technologische Entwicklung hat aber auch ihren Preis…
Quelle: Board&Dice
Das alles klingt für mich schon wieder hochgradig interessant und ich freue mich schon auf das neue Spiel. Vor allem bin ich gespannt, wie man die Perspektivwechsel zu spüren bekommt und ob das Ganze dann tatsächlich so immersiv ausfällt, wie sich das Board&Dice wünscht. Ich hoffe jedenfalls, dass auch der zweite Teil auf Deutsch erscheint, denn obwohl ich ganz gut englisch kann, ist so eine Geschichte in der Muttersprache noch mal deutlich immersiver.
Habt ihr den ersten Teil schon gespielt? Wenn ja, wie fandet ihr ihn im Vergleich zu anderen Escape- oder Rätselspielen?
Lesezeit: 4MinutenEscape Räume, Escape Spiele, eigene Escape Räume in Schulprojekten oder zu Hause. Kaum eine Spielekategorie hat in den letzten Jahren so stark an Fans gewonnen, wie die Escape Spiele. Befeuert wurde das Ganze natürlich durch die grandiose EXIT-Reihe bei Kosmos des Autorenpaares Inka und Markus Brandt. In der Folge gab es eine Vielzahl weiterer Veröffentlichungen und auch das Segment der Krimispiele wurde neu belebt. Entscheidend für den großen Erfolg ist auch, dass Escape Spiele nicht nur von uns Geeks gespielt werden, sondern auch als „Zeitvertreib“ von Nichtspielern eine breite Akzeptanz erfahren. Gerade zu Anlässen wie Silvester oder Geburtstagen spielen sich viele gerne durch ein Escape Spiel.
Nun geht Board&Dice mit The Awakening aus meiner Sicht den nächsten logischen Schritt und verheiratet ein Escape Game mit einem anderen Trend in der Brettspielindustrie – dem Storytelling. Ich hatte bereits bei Ankündigung von den Plänen berichtet, konnte nun aber auch einen ersten Eindruck gewinnen, da Board&Dice mir den finalen Prototyp zugesendet hat.
In The Awakening lenken wir gemeinsam die Geschicke eines Vaters, der mittels eines spirituellen Rituals versucht, seine Tochter aus dem Koma zu erwecken. Dabei dringt er – ich denke soviel darf ich verraten – in eine Art Zwischenwelt ein, bestehend aus Versatzstücken seiner und ihrer Erinnerungen. Das Spannende ist nun weniger, dass man im Verlauf des Spiels Rätsel lösen muss – das ist wohl von vornherein klar gewesen, sondern, wie man zu diesen gelangt.
Wie The Awakening gespielt wird
Anders als bei den existierenden Escape Spielen, bei denen man mehr oder weniger linear alle Rätsel in einer bestimmten Reihenfolge lösen muss, steht man bei The Awakening immer wieder vor Entscheidungen. Und diese Entscheidungen beeinflussen, ob welche Teile des Storybaums man sieht oder nicht bzw. wie es in der Story weitergeht. Dazu kommt, das man sich, ganz im Stile von T.I.M.E. Stories, an den einzelnen Orten auf eigene Faust umsehen muss.
Den Kern für das Vorankommen liefert das Spielbrett, eingeteilt in zwölf Segmente (A-D und 1-3), auf das dann die sogenannten Ortskarten (Location cards) gelegt werden. Dazu gibt es je Szenario eine vorgegebene Zahl an Aktionsmarkern als eine Art Zeiteinheiten (im ersten Szenario bspw. 6 an der Zahl) und eine Mapping Tabelle, die die einzelnen Bereiche des Spielbretts den Abschnitten im Storybuch zuordnet. Die Aktionsmarker werden eingesetzt, um die einzelnen Bereiche des jeweiligen Ortes zu untersuchen. Einen solchen Aktionsmarker platziert man auf dem untersuchten Bereich (bspw. Auf B2) und schaut auf der Mapping Karte, welcher Abschnitt aus dem Storybuch diesem zugeordnet ist und liest. Damit kann man als Gruppe entscheiden, was man sich anschaut und wofür man seine vorhandene Zeit (dargestellt durch die Aktionsmarker) einsetzt.
Der Aufbau zu Beginn des Spiels.
Sind die Aktionsmarker aufgebraucht, muss man eine der Untergangskarten (Doom cards) umdrehen, diese vorlesen und die Anweisungen befolgen. Die einzelnen Untersuchungen fördern dann – was sonst – Rätsel zu Tage, die man lösen muss, um in der Geschichte weiterzukommen.
Die Rätselkarten sind mit Symbolen versehen – kommt mir bekannt vor ;-). Die Symbole wiederum finden sich auch in der zugehörigen App, über die man die Lösungen einträgt. Somit bildet diese web-basierte App ein wichtiges Herzstück. Man erfährt hier, wie viele Karten man für das Rätsel benötigt, um es lösen zu können und kann sich Tipps oder sogar die Lösung anzeigen lassen, wenn alle Tipps nicht helfen. Wichtig ist, dass man ohne diese elektronische Hilfe das Spiel NICHT spielen kann, da ansonsten keine Lösungsmöglichkeiten beiliegen. Wer also diese Art der Unterstützung nicht mag, der sollte besser an der Seitenlinie bleiben.
Wie uns The Awakening gefallen hat
Man konnte es oben schon etwas durchhören, The Awakening hat uns durchaus gut gefallen. Es ist vor allem die Verbindung aus nicht linearem Storytelling und den guten Rätseln, die uns gefallen hat. Über die Qualität und Schwierigkeit der Rätsel möchte ich nicht abschließend urteilen, das überlasse ich dem Krimimaster Stephan, aber im Rahmen meiner bisherigen EXIT und Escape Erfahrungen waren die Rätsel absolut in Ordnung. Das eine oder andere war dabei, das uns etwas einfach vorkam, aber an anderen haben wir schon etwas länger getüftelt.
Das Story Buch führt uns Schritt für Schritt durch das Abenteuer…
Toll finde ich die Idee mit den Aktionsmarkern und dem „Open World“-artigen Konzept. Was wann und wie zuerst angesehen und untersucht wird, obliegt in den meisten Fällen uns. Auch können wir entscheiden, ob wir in dem eigentlich abgeschlossenen Raum noch länger verweilen oder ob man weiterziehen möchte.
Die Story steht bei The Awakening im Mittelpunkt, war für meinen Geschmack aber zunächst etwas abgegriffen. Mädchen im Koma, Vater führt geheimes Ritual durch und ab in die Traumwelt. Das ist mir bisher etwas wenig. Zudem erscheint das zunächst ernst erscheinende Thema des Mädchens im Koma zunächst nur im Hintergrund zu lauern. Aber wer weiß, was da noch kommt. Außerdem ist es ohnehin eine reife Leistung für den kleinen Verlag ein solch komplexes Machwerk zu stemmen. Dazu braucht es schon viel Konzentration und Hingabe. Die wurden aber auf jeden Fall investiert.
Hervorzuheben sind noch mal die Bilder auf den Karten, die die Stimmung meiner Meinung nach sehr gut einfangen und wären die Karten und Schriften etwas größer, dann könnte man sogar bei gedämpftem Licht spielen. Das ist jedoch kontraproduktiv, da die ohnehin düster gestalteten Bilder dann vielleicht nur schwer erkennbar wären.
Und noch etwas macht The Awakening besonders im Vergleich zu anderen Escape Spielen – kein Zeitdruck! Es gibt keine Uhr, die mitläuft, keinen Timer, keine Punkte oder Minuspunkte. Man spielt sich einfach in der gebotenen Geschwindigkeit durch das Szenario. Und wenn man mal kurz das Popcorn aus der Mikrowelle holen muss oder zum Pizza essen unterbricht, dann ist das auch kein Problem. Das hat einen weiteren Vorteil: Man kann den Spielstand speichern. Dazu gibt es am Ende der Regel eine Tabelle, in die man einträgt, welche Karten man hatte und welche Stellen man bereits untersucht hat und kann so das Spiel auch jederzeit vertagen. Bei einer Spieldauer von angegebenen 180 – 360 Minuten auch durchaus ein notwendiges Feature.
Nun bleibt nur noch die Sprachbarriere. Derzeit ist das Spiel nur auf englisch zu bekommen. Wer dessen nicht besonders gut mächtig ist, muss sich aber nicht grämen, sondern darf sich auf 2019 freuen. Der Kosmos Verlag wird dieses Spiel in Deutschland verlegen und steht schon in den Startlöchern. Und wenn sich ein so Escape-Game-erfahrener Verlag wie Kosmos für ein solches Spiel entscheidet, dann ist das schon auch ein Zeichen für Qualität.
Fazit zu The Awakening
Für mich ist die Kombination aus Story und Rätseln die nächste logische Weiterentwicklung der Escape Spiele. Bisher waren die Stories eher eine Art Rahmen für die Rätsel. Durch die Nicht-Linearität wird sie zum Treiber. Und so finden wir mit The Awakeningeine Art analoges Point&Click-Adventure vor, das uns Spaß gemacht hat und bei dem wir uns schon auf die Fortsetzung freuen. Und apropos Fortsetzung: Das System ist – wie auch schon EXIT – unendlich erweiterbar, sogar Lizenzprodukte wären denkbar und gemäß Aussage von Board&Dice wird direkt nach der Messe in Essen mit der Entwicklung des nächsten Teils begonnen.
Board&Dice findet ihr auf der Spiel in Essen in Halle 2 Stand B-106
Vielen Dank an Board&Dice für die Bereitstellung dieses Preview-Exemplars.
Lesezeit: 3MinutenBoard&Dice legt kräftig los dieses Jahr. Nach Blight Chronicles wurde nun auch noch ein weiteres Story-getriebenes Spiel angekündigt. Die Story dahinter liest sich sehr atmosphärisch und erinnert ein wenig an den Film Ghost – Nachricht von Sam. Der Titel The Awakening und das toll gestaltete Cover zeigen schon, in welche Richtung es geht…
Mitreißende Story, offene Erkundung
Die Spieler übernehmen die Rolle von Sam, dessen Tochter seit über 2 Monaten im Koma liegt. Die Ärzte können immer noch nicht erklären, was passiert ist oder was das Koma verursacht hat. Ihrer Meinung nach ist alles in Ordnung mit dem Mädchen, sie ist gesund und sie sollte eigentlich nicht in diesem komatösen Zustand sein. Sam ist, wie die meisten Menschen in einer solchen Situation, verzweifelt und sucht nach Antworten, wo immer er kann. Das führte zu einer denkwürdigen Begegnung mit Mark. Marks Sohn war einmal in einer ähnlichen Situation und er konnte seinem Sohn helfen und ihn aufwecken. Er überreichte David ein gruselig aussehendes Buch und sagte, dass er in diesem Buch ein Ritual namens The Awakening finden wird. Aber er warnte ihn – er müsse sich mental vorbereiten, denn dieses Ritual wird ihn in eine andere Dimension versetzen, wo er seine Tochter findet und verstehen sollte, was die Ursache für ihren Zustand ist. Wenn er Glück hat, kann er sie auch aufwecken. Sam nahm das Buch und bewahrt es nun seit über einer Woche auf. Endlich ist er bereit, in den Keller zu gehen und ein Ritual durchzuführen…
The Awakening kommt mit einem ausführlichen Storybook
Das Spiel ist also eine Art Escape-Spiel und wuchert mit einigen Pfunden.
Offene Erkundung möglich
Jeder Ort ist offen, was bedeutet, dass die Spieler die Möglichkeit haben werden, Orte so zu erforschen, wie sie wollen. Es liegt an ihnen, welche Bereiche des Ortes sie besuchen und in welcher Reihenfolge.. Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Ort zu verlassen, und je nach dieser Wahl – die Auswirkungen auf die gesamte Geschichte werden unterschiedlich sein.
Hoher Wiederspielwert
Dank des offenen Erkundungsansatzes und der Möglichkeit, einen Ort auf mehr als eine Weise zu verlassen soll sich ein hoher Wiederspielreiz ergeben. Die Spieler erhalten so nicht Zugang zu jedem Rätsel im Spiel und auch nicht zu allen verfügbaren Orten. Alles, was die Spieler tun, wirkt sich auf das Endergebnis des Spiels aus – was bedeutet, dass das Spiel mehrmals mit unterschiedlicher Herangehensweise gespielt werden kann.
Spannende Geschichte
Hier lag in der Entwicklung ein Schwerpunkt. Eine Geschichte, die die Spieler für mehrere Stunden Spielzeit ins Geschehen ziehen würde. Eine Geschichte, die so fesselnd ist, dass sie den Spielern für ein paar Tage im Gedächtnis bleibt. Wie ein großer Thriller-Film, der die Spieler bis zum Schluss in Spannung hält.
Mehrere Enden
Da jede Wahl einen anderen Einfluss auf die Geschichte hat, wurden auch verschiedene Enden für die Geschichte ersonnen. Rätsel, die gelöst werden; Wege, die gegangen werden; Entscheidungen, die getroffen werden; Interaktionen mit Charakteren, die gemacht werden; all das wird die Geschichte anders gestalten und einen Einfluss auf das Ende haben.
Kontroverse Themen erreichen das Brettspiel
Klingt alles sehr spannend und auch die Story scheint zumindest mal ein ernsteres Thema zu beleuchten. Wie schon Awaken Realms bei This War Of Mine wagt sich nun auch Board&Dice in eine thematisch schwierigere Ecke, die sicherlich nicht allen Mitspielern gefallen wird. Trotzdem gefällt es mir, dass sich mehr und mehr Verlage trauen, auch mal schwierige Themen anzugehen und nicht immer nur Einheitsbrei zu liefern. Nichtsdestortrotz bleibt es am Ende die Story, die die Spieler bei der Stange hält. Gibt es da Schwächen, werden viele sicherlich vorzeitig abbrechen. Wird die Story wirklich so mitreißend, wie man sich das erhofft? Ist die Atmosphäre wirklich so dicht wie in einem Thriller? All das werden wir erst wissen, wenn The Awakening auf den internationalen Spieltagen vorgestellt wird. Inwiefern eine Veröffentlichung in deutscher Sprache angedacht ist, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen, aber die letzten Spiele des kleinen polnischen Verlages liefen größtenteils über die Spieleschmiede und so könnte es auch hier laufen.
Kleine Randnotiz: Der vollständige Titel Escape Tales: The Awakening lässt vermuten, dass das Spiel als Serie von Escape-Spielen mit ungewöhnlichen Thema angelegt ist. Und anscheinend sind die Escape-Room-Spezialisten von LockMe in die Entwicklung eingebunden, die das Spiel auch auf ihrer Homepage bewerben. Die dort gezeigten Escape-Räume warten auch mit außergewöhnlichen Themen auf und lassen auf weitere spannende Themen hoffen – wenn die Story stimmt…
Lesezeit: < 1MinuteExit- und Escape-Games sind der große Trend der diesjährigen Spielemesse in Essen gewesen und viele Spiel- und Rätselbegeisterte haben sich den Herausforderungen des Genres bereits gestellt. Bisher gab es mit Die verlassene Hütte, Das geheime Labor und Die Grabkammer des Pharao drei Teile zu enträtseln. Da man jeden der drei Teile nur einmal spielen kann – schließlich kennt man danach die Rätsel und deren Lösung –, wurde aller Orten bereits nach Nachschub geschrien.
Diese Rufe wurden nun erhört und Kosmos wird drei weitere Teile in der Exit-Reihe herausbringen. Mit Die vergessene Insel, Die Station im ewigen Eis und Die verbotene Burg erscheinen wieder drei Teile des Rätselspaß auf einen Streich. Leider sind die drei neuen Teile erst irgendwann im Frühjahr 2017 erhältlich, aber das wäre wirklich des Guten zu viel gewesen in einem Jahr gleich sechs Teile herauszubringen. Ich bin gespannt, ob die Brands das Niveau der ersten Veröffentlichungen halten können oder ggf. sogar noch steigern konnten. Wir haben bisher nur die verlassene Hütte gespielt und hatten viel Spaß bei den toll ausgearbeiteten Rätseln.
Hier findet ihr die offizielle Ankündigung von Kosmos auf Facebook.
Ein Team. Ein Raum. Die Zeit läuft – und zwar ab nächsten Frühjahr! Denn dann wird es endlich brandneue Themen in unserer “EXIT – Das Spiel”-Reihe geben. Wohin wird euch eure nächste Reise führen?