Wolfgang wird ein neuer Trendname werden, da bin ich mir sicher. Zumindest in Spielerkreisen. Denn dieser Wolfgang Warsch legt in einem unglaublichen Tempo Spiele vor, die ein Spektrum von Party- bis Kennerspiel umfassen. Drei Nominierungen zum Spiel bzw. Kennerspiel des Jahres 2018 und auch in 2019 schon zahlreiche neue Spiele angekündigt. Nun erscheint mit Wavelength ein weiteres Spiel von Wolfgang Warsch, das als Partyspiel mit psychedelischem Cover auf Kickstarter um unser Crowdfunding-Geld wirbt. Es wurde von Wolfgang Warsch, Alex Hague und Justin Vickers entwickelt. Und ganz ehrlich: Das Spiel klingt direkt nach einem großen Spaß.
Wie Wavelength gespielt wird
Bei Wavelength treten zwei Teams gegeneinander an. Ziel ist es auf „der Maschine“ einen Pfeil so auszurichten, dass er genau auf ein jedesmal wieder zufällig ausgerichtetes Farbspektrum zeigt, dessen genaue Position die Spieler aber nicht kennen. Einer je Team – der sog. „Psychic“ – weiß es aber. Und der zieht zu Beginn der Runde eine Karte, die eine Bandbreite vorgibt – bspw. heiß und kalt. So ist ganz links somit ultraheiß (für mich bspw.: Lava) und ganz rechts ultrakalt (für mich bspw.: flüssiger Stickstoff). Dieses Spektrum ist dem Team bekannt. Nun muss der Psychic mit einem einzigen Begriff dem Team einen Hinweis geben, wo in etwa sich der Zielbereich befindet. So wäre Kaffee bspw. eher heiß aber nicht eben nicht ganz heiß, so mittelheiß. Die Krux liegt also im Abschätzen, welches Spektrum von heiß bis kalt der „Psychic“ hier angelegt hat und wo wir dort Kaffee einsortieren würden. Hat sich das Team auf eine Position geeinigt, enthüllt der “Psychic” die wahre Position. Je besser das Team war, desto mehr Punkte. Das gegnerische Team kann ebenfalls einen Rateversuch unternehmen, muss aber nur raten ob das Ziel rechts oder links von der eingestellten Position liegen wird.
Was ich von Wavelength halte
Ich bin kein großer Fan von Partyspielen. Ich finde sie nicht vollkommen schrecklich und manche finde ich auch okay-ish. Wavelength hat mich jedoch direkt in seinen Bann gezogen – und das liegt nicht an der krassen psychedelischen Covergestaltung. Ich kann mir die Party richtig vorstellen, wenn man es schafft, den Zeiger genau richtig einzustellen. Alle schreien und klatschen in die Hände. Und zwar auch der Tippgeber. Dazu die total abgefahrene Gestaltung und „die Maschine“. Ich kann mir vorstellen, dass da eine Menge Party drinsteckt. Zudem kommt Wavelength komplett ohne Zahlen aus. Das Spekturm in dem man sich bewegt ist komplett frei und das macht es so genial einfach und verflixt schwierig zugleich. Man muss erahnen, welche Skala der „Psychic“ angelegt hat und wie der Kaffee darauf nun einzusortieren ist. Es geht also mehr um Empathie als um Telepathie.
Eine Besonderheit: Das Spiel findet komplett in der Spielschachtel statt. Nichts muss herausgenommen werden und in einer großen Runde kann man alles herumreichen und über die Speisetafel wandern lassen. Ein klasse Idee, gerade für große Gruppen und auch sogar im Freien.
Fazit zu Wavelength
Für mich eines der interessantesten Partyspiele der letzten Zeit. Schon The Mind war eine Überraschung für mich und man muss das Spiel erfahren, um seine Genialität zu begreifen. Bei Wavelength habe ich direkt ein besseres Gefühl dafür, was mich erwartet und was ich erwarten kann – eine Party, nicht mehr und nicht weniger. Ich bleibe zunächst mal an der Seitenlinie, denn eine deutsche Version ist dabei eigentlich Pflicht, wobei man ja nur wenige Worte braucht.
Für 29 US Dollar seid ihr dabei. Geliefert werden soll bis Oktober 2019, also entweder ein GenCon und/oder Essen-Release.