In dieser Kategorie schaue ich zurück auf gespielte Spiele und gebe einen Kurzeindruck zum Spiel. Das sind keine Rezensionen, sondern nur kurze Betrachtungen und Erwähnungen – eine Art Tagebucheintrag. Dazu berichte ich auch über interessante „Findings“ im Netz rund um Brettspiele oder von Veranstaltungen. Los geht’s mit der Ausgabe KW 12/23 – Eine neue Welt in Uwes Industriegebiet.
Eine neue Welt – Terra Nova
Wer behauptet, dass die Welt da draußen immer komplizierter wird, der sollte unbedingt mal Terra Nova spielen, nachdem er Terra Mystica gespielt hat. Der kleine Bruder der großen Schwester lässt viele Elemente weg und vereinfacht, ohne dass er seine DNA vergisst. Bisher nur zu zweit gespielt, aber ich finde es schon erstaunlich wie gut das funktioniert. Und wie schnell sich das spielt! Ich denke, das ist einer der Hauptpunkte, die mich in den ersten Partien begeistert hat. Es ist wie eine Fast Food Variante eines luxuriösen fünf Gänge Menüs. Dennoch liegt es mir euch etwas im Magen, denn es vermisst auch die unglaubliche Verwobenheit und Tiefe von Terry Mystica. Dennoch eine Version, die mir gefällt, vor allem, wenn man mal Lust auf Terry Mystica hat, aber nicht die Zeit. Den echten Spielspaß bietet aber meiner Meinung nach nur das Original – und auf das lasse ich nur wenig kommen.
Ein Fort für die Kinder
Fort ist ein Deckbau Spiel (bei Spielworxx erschienen) in dem wir ein … nun ja … Fort bauen. Nach einer Partie habe ich allenfalls an der Oberfläche gekratzt, aber die Mechanismen haben mir gut gefallen und ich war etwas überrascht über die Tiefe des Spiels. Ich hatte erwartet, dass es deutlich einfacher sei und auch für Kinder zugänglich(er). Aber nur weil das Thema Kinder beinhaltet, muss es ja nicht für Kinder sein. Hat eine Lernkurve. Ach ja, Währung sind Pizza und Spielzeug, logisch oder?!
Lernkurven in Uwes Industriegebiet
Apropos Lernkurven … manchmal sind es die spontanen Käufe, die am Ende die besten sind. Oranienburger Kanal interessierte. Ich zunächst nicht. Als Uli von Spielworxx dann schrieb , dass er noch 100 in den Shop einstelle, schaute ich es mir doch mal an und entschied mich zum Kauf. Das 1-2 Personen Spiel ist im Kern nicht kompliziert und spielt sich mehr als fluffig – vor allem solo. Wir bauen unser Industriegebiet auf und versuchen möglichst viele Prestigepunkte zu sammeln. Dies tun wir durch den Bau von Gebäuden und das Aktivieren derselben. Dies geschieht entweder durch das vollständige Umschließen mit Wegen, Straßen, Schienen oder Kanälen sowie durch das Verbinden mit anderen Gebäuden über Brücken. Zunächst hat man das Gefühl, dass gar nichts vorangeht, gegen Ende setzt aber der Turbo ein und das Industriegebiet floriert geradezu. Dennoch geibt es einige Fallstricke. Das fängt schon beim Ressourcenmanagement an, führt über die kniffligen Vorgaben, wie die Gebäude von Strecken umgeben werden müssen, um den besten Ertrag abzuwerfen bis hin zu den Vorgaben wie Strecken angelegt werden müssen (Schienen und Kanäle immer angrenzend aneinander!!!). Ach ja, schlussendlich gibt es dann noch zwei Decks mit je 60 Gebäuden, von denen nur weniger als die Hälfte ins Spiel kommen. Alles in allem ein echter Klopper mit wahnsinniger Varianz und viel Entdeckungspotenzial. In den beiden Erweiterungen sind dann noch mal je zwei Kartendecks á 60 Karten enthalten. Ich bin hier noch lange nicht am Ende, aber freue mich auch mal auf eine Partie zu zweit. 🙂
Plagiat oder kein Plagiat – das ist hier die Frage
Peer Sylvester hat in einem ausführlichen Artikel mit dem Thema Plagiate im Brettspielbereich auseinandergesetzt. Aufhänger waren drei unterschiedliche Fälle, wobei der letzte und sehr aktuelle Fall um das Spiel Unfinished Business besondere Beachtung fand, da es auch in Deutschland veröffentlicht werden soll. Ein sehr lesenswerter Artikel, denn man muss sich immer wieder bewusst machen, dass die Verfolgung solcher Plagiate, insbesondere im Ausland nahezu sinnlos und vor allem zeit- und kapitalintensiv sind.
Und dann waren da noch die kleineren Spiele. Micro Macro forderte uns dreimal mit 4 Sterne Fällen, die waren knifflig, haben aber echt wieder Spaß gemacht. Limes ist immer noch ein gut funktionierendes Spiel für zwei Personen, das einfach gut funktioniert – einmal zu zweit und einmal solo.
Micro Macro von J. SichMicro Macro von J. SichLimes von Martyn F
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