Nach dem weißen Hai erfährt ein weiterer Kultfilm anscheinend eine Wiedergeburt als Brettspiel. Die Verspielung zum Die Hard-Film, immerhin einer der besten Weihnachtsfilme aller Zeiten, wird uns in den Nakatomi Tower des ersten Stirb langsam-Films führen.
Das Spiel basiert auf dem Original Die Hard-Film von 1988. Es ist ein sogenanntes One-Vs-Many-Spiel für 2-4 Spieler. Ein Spieler tritt – was sonst? – als John McClane gegen eine Gruppe von bewaffneten Personen in einem Wolkenkratzer an. Dabei wird es ein asymmetrisches Gameplay geben und die Diebe werden gemeinsam gegen John McClane arbeiten. Ziel ist, die Geiseln aus dem ikonischen Nakatomi Hotel zu befreien. Das Gameplay soll dabei die unvergesslichen Szenen des Films auf dem Tisch entstehen lassen und die Spieler mitnehmen auf eine Reise durch Lüftungsschächte und in Feuergefechte.
So cool wie John McClane? Das Stirb langsam-Brettspiel
Ob das so cool wird, wie Bruce Willis als John McClane? Ich setze hier mal ein Fragezeichen. Denn einen solchen actiongeladenen Streifen in die Mechanik eines Brettspiels zu übertragen, bedarf schon einigen Geschicks. Wenn sich hierbei nicht zumindest ein Echtzeitkomponente wiederfindet oder ein geschickter Countdown, wird das glaube ich nicht hinhauen. Da muss schon Druck im Spiel sein, um sich mit der Rettung der Geiseln zu beeilen. Aber da derzeit über das eigentliche Gameplay noch so gut wie nichts bekannt ist, halte ich mich zunächst bedeckt.
Dennoch finde ich es interessant, dass die Lizenzierung von Filmen nun nach den Videospielen auch den Brettspielmarkt erfasst hat und nicht nur Geek-Filme oder -Serien realisiert werden, sondern auch immer mehr Mainstream-Filme den Weg in die Brettspielwelt finden. Und damit meine ich als wirklich eigenständiges Spiel mit passendem Gameplay und nicht als Star Wars Variante von Carcassonne oder Monopoly.
Verlegt wird das Spiel bei USAopoly (The OP) und soll im zweiten Quartal 2019 erscheinen. Inwiefern es sprachangepasste Versionen geben wird, ist aktuell noch nicht bekannt.
Welche Filme wünscht ihr euch denn als nächstes als Brettspiel realisiert und wie findet ihr den Trend, Filme zu verspielen?
Das kleine Draw&Write Spiel Welcome To eroberte trotz schlechter Anleitung die Herzen der Spieler und war ruckzuck nicht mehr zu kriegen. Die nächste Auflage kommt dann auch mit überabreiteter Regel und nun folgen in Kürze 6 (!!!) neue Erweiterungen. Das ganze wurde auf der Internationalen Spielemesse (FIJ) in Cannes vorgestellt.
Ziel all dieser Erweiterungen ist es, den Spielern, die das Spiel schon sehr oft gespielt haben, mehr Variabilität und neue Optionen zu bieten. Dabei steht auch ein wenig der Spaß im Vordergrund.
Die Oster-Erweiterung bringt einen komplett neuen Spielplan und fordert die Spieler durch geschicktes Setzen von Ziffern mit Kreisen – als 8,9,6,0 Ostereier auf dem Plan einzusammeln. Dabei kann eine 8 zwei Ostereier „sammeln“ (eines im oberen Kreis der 8, eines im unteren), eine 6 jedoch nur eines. Die Karte „Kalter Krieg“ zeigt ein Wohngebiet, in dem es einige Bunker gibt, um Leute vor dem drohenden Nuklearkrieg zu sichern. Schreibt man eine Zahl auf einen Bauplatz mit Bunker im Garten, kann man diese Anzahl Personen retten. Wer in einer Straße am meisten retten kann, bekommt für diese Straße 10 Punkte. Entscheidet man sich allerdings für die Flower Power Seite, erhält man 10 Punkte, wenn man am wenigsten Personen retten kann – man glaubt quasi an das Gute in der Welt. Diese beiden neuen Spielpläne kommen in einem Doppelpack und bilden Erweiterung Nummer 1. Dazu kommen aber in dieser ersten Erweiterung für Welcome to… noch neue Aufgabenkarten für die beiden neuen Spielpläne und ein echter KI-Modus für das Solo-Spiel, bei dem man gegen unterschiedliche Achritekten „spielen“ muss. Diese künstlichen Gegner punkten in Abhängigkeit der gewählten Karten. So erhält der Architekt Alan am Ende bspw. 3 Punkte je Parkkarte, die man gewählt hat.
Erweiterung Nummer zwei kommt im Sommer und bringt einen Spielplan, bei dem man das Wohngebiet mit Eiscremeversorgen muss. Der Eiscreme-Truck fährt dabei immer direkt zu der Nummer man gerade einträgt, zwischenzeitlich erreichte Häuser werden übersprungen. Wer den Wagen aber zuerst durch eine Straße schleust, erhält dafür Bonuspunkte. Als zweiten Spielplan erhält man den unvermeidlichen Zombie-Spielplan. Hier muss man Barriakaden platzieren, um sich nicht anzustecken. Mit Zombiekarten bewegen sich diese bis zur ersten Lücke in den Barrikaden. Häuser, die den Zombies zum Opfer fallen, werden mit einem „Z“ gekennzeichnet und können keine Zahl mehr enthalten. Dazu gibt es jeweils passende Aufgabenkarten für Eiscreme- und Zombie-Spielplan.
Erweiterung Nummer drei bringt für den Herbst eine Halloween-Erweiterung, bei der man entscheiden muss, ob es Süßes oder Saures gibt. Mit den „gessamelten“ Geistern und Süßigkeiten kann man dann Erweiterungen bauen oder Bonuspunkte sammeln. Diese Vorteile kann man jeodch nur ein Spieler nutzen. Und natürlich gibt es dann noch eine Weihnachts-Erweiterung, bei der man Zahlenreihen bilden muss. Wer die längste Zahlenreihe in einer Straße hat, erhält Sonderpunkte in Höhe der Häuseranzahl in einer Zahlenreihe.
Und wem das nicht reicht, der kann sich noch auf eine Reise-Edition des Basisspiels freuen. Diese enthält das Spiel mit kleinen Karten und abwischbare Spielpläne mit passenden Stiften.
Die erste Erweiterung wird schon ab April in Europa verfügbar sein, die zweite ab Juni und die dritte ab September. Wann die Reise-Edition in 2019 erscheint steht noch nicht fest. Fehlt nur noch die Big Box Edition. 🙂
Im Bewegtbild seht ihr es bei den Kollegen von Boardgamegeek. Da seht ihr auch die passend gestalteten Spielpläne, die mit entsprechenden Illustrationen daherkommen. Ein rundes Paket. Preise sind noch nicht bekannt.
Mit Erweiterungen ist das ja immer so eine Sache. Mancher giert geradezu danach, während andere sie so gar nicht brauchen können und lieber beim Grundspiel bleiben. Wie dem auch sei, für alle Liebhaber der Spiele und Vielspieler stehen einige interessante Erweiterungen in den Startlöchern. Im Folgenden eine Kurzzusammenfassung über die Erweiterungen zu Anachrony, Terra Mystica und Teotihuacan und Terraforming Mars.
Die Kaufleute von Terra Mystica
Die Erweiterung zu Terra Mystica notiert aktuell unter dem Arbeitstitel Merchants (engl.: Kaufleute) und btingt – Überraschung – Kaufleute ins Spiel.
Die neue Erweiterung wird Händler, symbolisiert durch Schiffe für die meisten Fraktionen, beinhalten. Diese werden von einem neuen Gebäudetyp, der Werft, produziert. Die unterschieldichen Völker schicken ihre Kaufleute zu den gegnerischen Gebäuden, um Siegpunkte und Ressourcen zu erhalten. Völker, die Händler empfangen, können ihre Macht aufladen, ganz als ob ein gegnerisches Gebäude neben dem eigenen Gebäude gebaut würde. Damit wird die komplexe Strategie von Terra Mystica um ein neues taktisches Bewegungselement erweitert.
Alle 20 Fraktionen erhalten eine Erweiterung ihres Völker-Spielbretts, um einen Handelsposten in die Werft entwickeln zu können. Diese liefert dann zusätzliche Sonderaktionen zum Bewegen und Bauen von Schiffen. Es wird neue zusätzliche Gunstplättchen, Rundenbonusteile, Wertungsmarker Stadtmarker und Machtaktionen geben. Und weiterhin KÖNNTE diese Erweiterung auch mit physischen Versionen der Online-Karten Loon Lakes und Fjords enthalten.
Diese Erweiterung wird voraussichtlich 2019 auf der SPIEL in Essen verfügbar sein und erscheint auf deutsch bei Feuerland Spiele. Weitere Details und Infos auf dieser Boardgamegeek-Seite.
1. Erweiterung für Teotihuacan
Teotihuacan: Late Preclassic Period fügt dem Grundspioel unterschiedliche Elemente hinzu. Da wären asymmetrische Start- und Spielvoraussetzungen, ein vierter Tempel, neue Technologien, variable Effekte, die sich auf jede Jahreszeit auswirken und Finsternis. Da es sich um Module handelt, können diese einzeln oder in Kombination verwendet werden. Ich mag modulhafte Erweiterungen, so kann man den Teil, den man besonders mag verstärken und das Spiel Stück für Stück komplexer gestalten oder in eine bestimmte Richtung entwickeln.
Die erste Erweiterung für Teotihuacan soll zur GenCon 2019 erscheinen. Ein Release bei Schwerkraft dürfte ebenfalls sichergestellt sein.
Terraforming Geldbeutel – die nächste Terraforming Mars Erweiterung Turmoil
Hier scheint kein Ende in Sicht. Die fünfte Erweiterung für Terraforming Mars erscheint ebenfalls zur Spiel 19 im Oktober unter dem Titel Turmoil – englisch für „Aufruhr“. Es wird neue Unternehmen, neue Projekte und eine neue Art von Karten (Globale Ereignisse) für das Basisspiel geben. Auch hier kann von einer deutschen Lokalisierung ausgegangen werden. Die Fanbasis des Spiels dürfte nach dem Hype der vergangenen Jahre nun groß genug sein.
Anachrony ist anscheinend nicht komplex genug
Das ohnehin schon tischfressende Euro-Monster Anachrony aus dem Verlag Mindclash Games erhält ebenfalls eine Erweiterung. Hinter dem Titel Fractures of Time verbirgt sich eine große Erweiterung, die einige neue Elemente ins Spiel bringt. So gibt es neben den bereits bestehenden Pfademn einen neuen Pfad, den Path of Unity. Interessanter als das ist allerdings das neue Element Flux, das es dem Spieler erlaubt, einen seiner bereits platzierten Exosuits auf einen neuen Aktionsplatz zu verschieben (im englischen “Blink” genannt), anstatt einen neuen zu platzieren. Oder er kann auch sofort einige seiner Worker nutzen. Dies erhöht die Effizienz bei der Aktionswahl enorm. Allerdings kann die Nutzung der Technologie auch zu Problemen fürhen, die sofortige negative Effekte für die Spieler auslösen.
Da Anachrony ohnehin schon einige Komplexität besitzt, dürfte diese Erweiterung das Ganze noch mal erheblich steigern.
Die Erweiterung geht gemäß aktueller Planung am 16. April auf Kickstarter live. Infos auf BGG findet ihr hier.
Bitte beachtet den folgenden Hinweis: Alle Informationen stammen aus inoffiziellen Quellen (überwiegend boardgamegeek.com und können sich noch ändern.
Ja, auch Ravensburger kann uns noch überraschen. Der große deutsche traditionsreiche Verlag mit der markanten blauen Ecke auf dem Karton bringt im Juni 2019 zusammen mit Prospero Hall den Kassenschlager Jaws (Der weiße Hai) auf unsere Spieltische.
Einer gegen alle…
In Jaws übernimmt ein Spieler die Rolle des Killerhais vor Amity Island, während die anderen 1-3 Spieler die Rollen Brody, Hooper und Quint übernehmen, um den Hai zu jagen. Charakter- und Ereigniskarten definieren die Fähigkeiten der Spieler und geben die Spielabläufe für Mensch und Hai vor. Das Gameplay ist in zwei Szenarien unterteilt – Amity Island und The Orca – um die Geschichte des Films zu replizieren:
Im Szenario von Amity Island bedroht der Hai die Schwimmer und will vermeiden gefangen zu werden. Die anderen Spieler versuchen, den Standort des Haies zu lokalisieren und die Schwimmer vor Haiangriffen zu bewahren.
Im Orca-Szenario, das auf der Rückseite des Spielbretts gespielt wird, befinden sich Brody, Hooper und Quint an Bord des sinkenden Schiffes, von dem aus sie den Kampf gegen den Hai führen. Mit zusätzlichen Aktions- und Strategiekarten schützen sie die Orca vor den Haiangriffen.
Wenn die Menschen den Hai töten, gewinnen sie. Wenn der Haiangriff auf den Orca gelingt, gewinnt der große weiße Hai.
Filmkult auf dem Spieltisch
Natürlich kann man über die Sinnhaftigkeit der Darstellung des Hais in dem Film lang und breit diskutieren. Aus rein filmischer Sicht ist der das Machwerk ein Meisterstück. Schnitt, Musik, der gesamte Aufbau und auch die Schonungslosigkeit der Erzählung ziehen jeden Zuschauer in seinen Bann. Das Ganze nun nachspielen zu können, reizt mich schon sehr. Auch wenn es nun nicht nach einem übermäßig innovativen Spielprinzip klingt, gefällt mir die Ausstattung und Optik des Spiel schon. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die blaue Ecke aktuell zum aktuellen Überraschungsspiel Villanious nicht auf den Karton kommt.
Ich denke, dass ich mir das Spiel mal ansehen werden. Aber noch ist etwas Geduld gefragt. Der Erscheinungstermin wurde zwar mit Juni 2019 angegeben, es soll also wohl zur GenCon veröffentlicht werden. Ob und wann das Spiel dann auf deutsch erscheint, wurde bisher noch nicht offiziell verkündet. Ich gehe aber mal schwer davon aus. Das gibt dann einen Film- und Brettspielabend – erst schauen, dann spielen. Und als nächstes dann Sharknado, liebes Ravensburger-Team…
Lesezeit: 2MinutenGarphill Games hat mit Räuber der Nordsee und Architekten des Westfrankenreichs zwei sehr interessante Spielereihen am Laufen. Sind die Räuber der Nordsee eine bereits weitgehend abgeschlossene Trilogie, befindet sich Architekten des Westfrankenreichs noch auf dem Weg zu den Unterstützern der Kickstarter-Kampagne. Aber auch Architekten des Westfrankenreichs soll weitere Teile bekommen. Aber Stillstand heißt bekanntlich Rückschritt und so hat Shem Phillips auf Facebook mit einem Foto bereits das nächste Spiel angeteasert.
Ob ‘The Mico’ hier wieder aktiv wird beim Artwork…?!
Das neue Spiel wird als Dice Placement Spiel in einem Sci-Fi-Universum angesiedelt sein. Das heißt, dass Würfel als “Arbeiter” dienen und deren Wert entscheidend ist für das Auslösen der Aktionen. In dem Segment ist für mich immer noch Alien Frontiers eines der besten Spiele, weshalb ich wirklich sehr gespannt bin auf Shem Phillips’ neues Spiel. Viel hat Shem leider noch nicht verraten, aber das Spiel stammt aus der Feder von Sam Macdonald, der ja auch bereits für Architekten des Westfrankenreichs verantwortlich war. Auf dem Bild erkennt man unterschiedliche Fraktionen, die ihrerseits unterschiedlichen Einfluss auf die Würfel nehmen können oder über andere Fähigkeiten verfügen. Dazu erkennt man verschiedene Gebäude, die die Ressourcen produzieren.
Das Artwork wird dieses mal übrigens nicht The Mico machen, sondern es wird durch Shems Bruder Sam quasi in Familienhand bleiben.
Insgesamt 1-4 Spieler messen sich im Ressourcenmanagement mit fremden Rassen und auf fernen Planeten. Innerhalb einer Stunde soll das Ganze nur dauern. Dazu kommt ein Solo-Modus – mittlerweile ja fast üblich bei vielen Spielen. Ich bin sehr gespannt auf das Spiel, denn nicht nur der Solo-Modus, sondern auch die vergleichsweise kurze Spieldauer lassen ein interessantes und kompaktes Spiel erwarten. Wenn ich Glück habe, kriege ich ja auch hier mal einen Prototyp in die Finger.
Das Spiel soll wie schon die vorhergehenden Spiele über Kickstarter finanziert werden. Die Kampagne startet gemäß aktueller Planung zum Jahresbeginn 2019. Bis dahin werden sicherlich noch einige Details zu dem Spiel bekannt werden.
Lesezeit: 2MinutenDie meisten Sachen im Leben sollen möglichst bequem sein. Hosen, Internet einrichten, Bahn fahren. Bequemlichkeit steht bei uns Menschen hoch im Kurs.
Auch Spiele, Filme und Bücher mögen viele lieber bequem. Bloß nicht zu viel unbequeme Gedanken machen oder über unbequeme Themen nachdenken. Bei Buch und Film gibt es schon jede Menge unbequeme Inhalte, die uns auch als Konsument fordern. Ein gutes Beispiel für einen solchen Film ist beispielsweise Halt auf freier Strecke, ein Film, der mich sehr getroffen hat.
Bei Brettspielen war das bisher eher unüblich. Spaß und bequeme, leichte Themen beherrschten hier viele Jahrzehnte das allgemeine Bild. Es ging eher um Unterhaltung als um den Diskurs. Doch auch bei Brettspielen setzt ein Wandel ein. Mag es mit dem ständig und überall in der Szene gepriesenen Kulturgut Spiel zusammenhängen oder auch mit der Suche nach aufmerksamkeitsstarken Themen – und nein, das Wort Hitler im Titel alleine reicht nicht, um unbequem zu sein!
This War of Mine – die Brettspielumsetzung eines erfolgreichen Videospiels – machte irgendwie den Anfang. Die Kickstarter-Kampagne sorgte für erheblichen Aufruhr und konnte einiges an Geld einsammeln. Man spielt Überlebende eines Krieges und wird permanent mit schwierigen Entscheidungen konfrontiert, wie sie auch in Kriegszeiten vorkommen. Mein erster Test des Spiels steht noch aus, aber viele Reviewer sind voll des Lobes.
Auch Board and Dice bringt mit The Awakening eine unbequeme Variante eines Escape Rooms, muss man doch einem Mädchen helfen dem Gefängnis des Komas zu entkommen. Hier kommt aber wohl ein gewisser Okkultismus dazu, den ein merkwürdiges Buch kommt auch drin vor – hoffentlich nicht wieder Cthulhu… Auf dieses Spiel bin ich sehr gespannt und werde es mir in Essen auf der Spiel’18 ansehen.
Nun bringt Asmodee mit Holding On: Das bewegte Leben des Billy Kerr ein Spiel auf den Markt, das die Spieler in die Rolle eines Palliativteams schlüpfen lässt. Die Spieler müssen sich um Billy, einen fiktiven Charakter mit einem bewegten Leben, kümmern und auf medizinische Notfälle reagieren. Billy Kerr ist 60 Jahre alt und hat nach einem Herzinfarkt nur noch wenige Tage zu leben. Nicht nur die medizinische Versorgung ist wichtig, auch sein Vertrauen zu gewinnen steht im Mittelpunkt des Spielgeschehens. Denn im Verlauf der zehn zusammenhängenden Szenarien müssen die Spieler Bruchstücke von Billys Lebenserinnerungen zusammensetzen. Stück für Stück erfahren die Spieler so immer mehr über das sorgenvolle Leben ihres Patienten.
Ob das Spiel wirklich eine tiefe thematische Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Leben davor erlaubt, bleibt natürlich abzuwarten. Aber das grundsätzliche Thema finde ich schon sehr interessant. Materialtechnisch und von der reinen Anmutung her erinnern mich die ersten Bilder ein wenig an T.I.M.E. Stories. Mal schauen, wie viele Parallelen es spielmechanisch gibt. Auch dieses Spiel werde ich mir auf jeden Fall in Essen ansehen.
Wie steht ihr zu unbequemen Themen in Spielen? Wollt ihr es lieber locker leicht oder findet ihr die kritische Auseinandersetzung mit solchen Themen auch bei Brettspielen gut? Meinungen willkommen…
Lesezeit: 2MinutenBoard & Dice kündigt nach dem Escape-Spiel The Awakening ein weiteres Spiel für die SPIEL‘18 an. Sierra West spielt im Nordamerika zur Zeit der Siedler Trecks und reiht sich ein in die Reihe Pionier-Spiele. War Pioneers von Queen Games ein eher familienorientiertes Spiel, klingt Sierra West eher nach einem kartenbasierten Kennerspiel. Bisher gibt es noch keine offiziellen Bilder vom Spielmaterial, aber die Bilder der Prototypen geben schon einen ganz guten Einblick in die Art und Weise, wie es dann auf dem Tisch aussieht.
Worum es bei Sierra West geht
In den späten 1840er Jahren gingen Tausende von Pionieren nach Westen, um neue Möglichkeiten und Reichtümer zu suchen. Viele dieser mutigen Seelen reisten mit dem Wagen über die Sierra Nevada ins zukünftige Kalifornien. Im Spiel *Sierra West* wirst du zum Expeditionsleiter, der eine Gruppe dieser Pioniere weiterführen muss – mit einem ausgewogenen Verhältnis von Strategie und Taktik in jeder Runde.
Wie Sierra West gespielt wird
Vor dem Spielaufbau wählen die Spieler ein sogenanntes Berg-Deck, um einen Berg überlappender Karten über dem Spielbrett zu bauen. Jedes Deck enthält spezielle Karten und Teile, die mit den Grundkomponenten des Spiels kombiniert werden. Dieses Vorgehen soll einen starken thematischen Bezug, unterschiedliche Wege zum Sieg und interessante Wendungen in der Spielmechanik bieten.
Zu Beginn jedes Spielzuges werden drei Karten gezogen und in das eigene Spielertableau eingeordnet. So bleibt nur ein Teil der auf den Karten gezeigten Aktionssymbole sichtbar und es werden verschiedene Pfade (Aktionssequenzen) für die Pionierfiguren erstellt, die von links nach rechts genutzt werden können.
Oben das Berg-Deck aus Karten unten das eigene Spielertableau von Sierra West.
Zu den gängigen Aktionen von Sierra West gehören: Erkundung des Berges, Verbesserung des Decks, Gewinnung von Ressourcen und Steigerung des Punktepotenzials.
Zusätzliche Aktionen werden von den unterscheidlichen Berg-Decks ins Spiel gebracht – wie zum Beispiel Goldminen, Angeln oder die Jagd auf Outlaws. Wenn die Bewegungen der Pioniere endeen, hat man Zugriff auf die Arbeiterplatzierungsfelder auf den Karten und dem Spielbrett. Dort kann man Ressourcen gegen Punkte eintauschen, das Deck verbessern etc.
Nach und nach werden neue und aufregende Dinge entdeckt: Jedes Stück des Berges ist entweder eine Aktionskarte (um das eigene Deck zu verbessern) oder eine spezielle Karte, die der Kartenreihe unterhalb des Hauptbretts hinzugefügt wird. Diese Reihe bringt allen Spielern bis zur letzten Runde neue Chancen und Herausforderungen.
*Sierra West* kann laut Angaben des Verlages in weniger als einer Stunde aufgebaut und gespielt werden. So kann man an einem Abend verschiedene Decks ausprobieren und verschiedene Wege zum Sieg entdecken.
Was ich von Sierra West halte
So werden die Aktionen der Siedler geplant…
Auf Basis der vorliegenden Informationen/Bilder und ohne das Spiel gespielt zu haben, klingt es zumindest nach einer interessanten Kombination Arbeitereinsetzspiel, Progammierung durch Karten und Deck-Building zu kombinieren. Das Abdecken der Karten auf den Spielertableaus erinnert mich an La Granja von Andreas Odendahl. Ob der Langzeitspaß und die Varianz halten, was vom Verlag versprochen wird, bleibt abzuwarten. Auch ist noch zu wenig bekannt über die genauen Aktionsmöglichkeiten. All das wird nur ein Test des Spiels zeigen. Das werde ich auf der Messe natürlich machen und bin schon wirklich gespannt drauf. Bei mir wandert der Titel zumindest auf die *Interested* Liste der Spiel’18 auf Boardgamegeek.
Lesezeit: 3MinutenBoard&Dice legt kräftig los dieses Jahr. Nach Blight Chronicles wurde nun auch noch ein weiteres Story-getriebenes Spiel angekündigt. Die Story dahinter liest sich sehr atmosphärisch und erinnert ein wenig an den Film Ghost – Nachricht von Sam. Der Titel The Awakening und das toll gestaltete Cover zeigen schon, in welche Richtung es geht…
Mitreißende Story, offene Erkundung
Die Spieler übernehmen die Rolle von Sam, dessen Tochter seit über 2 Monaten im Koma liegt. Die Ärzte können immer noch nicht erklären, was passiert ist oder was das Koma verursacht hat. Ihrer Meinung nach ist alles in Ordnung mit dem Mädchen, sie ist gesund und sie sollte eigentlich nicht in diesem komatösen Zustand sein. Sam ist, wie die meisten Menschen in einer solchen Situation, verzweifelt und sucht nach Antworten, wo immer er kann. Das führte zu einer denkwürdigen Begegnung mit Mark. Marks Sohn war einmal in einer ähnlichen Situation und er konnte seinem Sohn helfen und ihn aufwecken. Er überreichte David ein gruselig aussehendes Buch und sagte, dass er in diesem Buch ein Ritual namens The Awakening finden wird. Aber er warnte ihn – er müsse sich mental vorbereiten, denn dieses Ritual wird ihn in eine andere Dimension versetzen, wo er seine Tochter findet und verstehen sollte, was die Ursache für ihren Zustand ist. Wenn er Glück hat, kann er sie auch aufwecken. Sam nahm das Buch und bewahrt es nun seit über einer Woche auf. Endlich ist er bereit, in den Keller zu gehen und ein Ritual durchzuführen…
The Awakening kommt mit einem ausführlichen Storybook
Das Spiel ist also eine Art Escape-Spiel und wuchert mit einigen Pfunden.
Offene Erkundung möglich
Jeder Ort ist offen, was bedeutet, dass die Spieler die Möglichkeit haben werden, Orte so zu erforschen, wie sie wollen. Es liegt an ihnen, welche Bereiche des Ortes sie besuchen und in welcher Reihenfolge.. Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Ort zu verlassen, und je nach dieser Wahl – die Auswirkungen auf die gesamte Geschichte werden unterschiedlich sein.
Hoher Wiederspielwert
Dank des offenen Erkundungsansatzes und der Möglichkeit, einen Ort auf mehr als eine Weise zu verlassen soll sich ein hoher Wiederspielreiz ergeben. Die Spieler erhalten so nicht Zugang zu jedem Rätsel im Spiel und auch nicht zu allen verfügbaren Orten. Alles, was die Spieler tun, wirkt sich auf das Endergebnis des Spiels aus – was bedeutet, dass das Spiel mehrmals mit unterschiedlicher Herangehensweise gespielt werden kann.
Spannende Geschichte
Hier lag in der Entwicklung ein Schwerpunkt. Eine Geschichte, die die Spieler für mehrere Stunden Spielzeit ins Geschehen ziehen würde. Eine Geschichte, die so fesselnd ist, dass sie den Spielern für ein paar Tage im Gedächtnis bleibt. Wie ein großer Thriller-Film, der die Spieler bis zum Schluss in Spannung hält.
Mehrere Enden
Da jede Wahl einen anderen Einfluss auf die Geschichte hat, wurden auch verschiedene Enden für die Geschichte ersonnen. Rätsel, die gelöst werden; Wege, die gegangen werden; Entscheidungen, die getroffen werden; Interaktionen mit Charakteren, die gemacht werden; all das wird die Geschichte anders gestalten und einen Einfluss auf das Ende haben.
Kontroverse Themen erreichen das Brettspiel
Klingt alles sehr spannend und auch die Story scheint zumindest mal ein ernsteres Thema zu beleuchten. Wie schon Awaken Realms bei This War Of Mine wagt sich nun auch Board&Dice in eine thematisch schwierigere Ecke, die sicherlich nicht allen Mitspielern gefallen wird. Trotzdem gefällt es mir, dass sich mehr und mehr Verlage trauen, auch mal schwierige Themen anzugehen und nicht immer nur Einheitsbrei zu liefern. Nichtsdestortrotz bleibt es am Ende die Story, die die Spieler bei der Stange hält. Gibt es da Schwächen, werden viele sicherlich vorzeitig abbrechen. Wird die Story wirklich so mitreißend, wie man sich das erhofft? Ist die Atmosphäre wirklich so dicht wie in einem Thriller? All das werden wir erst wissen, wenn The Awakening auf den internationalen Spieltagen vorgestellt wird. Inwiefern eine Veröffentlichung in deutscher Sprache angedacht ist, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen, aber die letzten Spiele des kleinen polnischen Verlages liefen größtenteils über die Spieleschmiede und so könnte es auch hier laufen.
Kleine Randnotiz: Der vollständige Titel Escape Tales: The Awakening lässt vermuten, dass das Spiel als Serie von Escape-Spielen mit ungewöhnlichen Thema angelegt ist. Und anscheinend sind die Escape-Room-Spezialisten von LockMe in die Entwicklung eingebunden, die das Spiel auch auf ihrer Homepage bewerben. Die dort gezeigten Escape-Räume warten auch mit außergewöhnlichen Themen auf und lassen auf weitere spannende Themen hoffen – wenn die Story stimmt…
„My Little Scythe? OMG! Wie süß ist das denn?“ So könnten Kommentare in den sozialen Netzwerken zum neuen Spiel von Stonemaier Games lauten. Denn was Stonemaier Games nun tut basiert auf dem Fan-Content, den ein Scythe-Fan für seine kleine Tochter gebastelt hat und als Print&Play-Variante auf Boardgamegeek bereitgestellt hat. Auf Basis der Welt von My Little Pony erschuf er eine kinder- und familienfreundliche Version von Scythe mit dem Titel My Little Scythe. Das Echo in der Community war natürlich überbordend – die Print&Play-Variante wurde auch mit einem Boardgamegeek Award ausgezeichnet – und schnell wurden Forderungen nach einer Produktion dieser Version laut. Und Jamey Stegmaier wäre nicht Jamey Stegmaier (ein Interview mit ihm findet ihr hier…), wenn er nicht auf seine Community hören würde. Wie schon bei der Wind Gambit Erweiterung wird nun Fan-Content in eine Retail-Version überführt. Einfach klasse, dass sich Jamey Stegmaier diesen Schritt bei My Little Scythe wieder traut. Und Tom Vasel wünsche ich einen guten Appetit, denn er wollte einen Schuh essen, wenn My Little Scythe wirklich erscheint.
Überblick über die Komponenten von My Little Scythe
Einige der Mechanismen von My Little Scythe sind natürlich von Scythe inspiriert. Die Spieler wählen in ihrem Spielzug eine der drei Aktionen Bewegen, Suchen oder Bauen. Diese Aktionen ermöglichen es Freundschaften und Kuchen – ja, Kuchen! – zu vermehren, ihre Aktionsmöglichkeiten zu verbessern, Aufträge zu erfüllen, Magie zu erlernen sowie Edelsteine und Äpfel an Schloss Everfree auszuliefern. Und vielleicht kann man ja auch noch eine Tortenschlacht auslösen. Wer als erstes vier von acht möglichen Trophäen gesammelt hat, gewinnt das Spiel. Details könnt ihr in der bereits fertigen Spielregel nachlesen, die ihr hier findet.
Das Spiel enthält 14 Miniaturen in den Größen zwischen 48 und 70 mm, 5 Würfel, je 24 Apfel Meeple und Edelsteine sowie mehr als 140 andere Karten, Tableaus, Token und natürlich ein Spielplan. Dazu kommt ein dreiteiliger Insert der Firma Game Trayz zur besseren Organisation der Materialen sowie eine Anleitung zum Bemalen und eine Blatt zum Festhalten erreichter Meilensteine (Achievements). Ein gutes und rundes Paket und aufgrund der großen Fangemeinde von Scythe ist – mir zumindest – jetzt schon klar, dass das Spiel ein Verkaufserfolg werden wird. Erscheinen soll es zur GenCon am 17. August 2018, der offizielle Verkaufspreis beträgt 50 US-Dollar. Ob es auch auf Deutsch erscheinen wird ist noch nicht bekannt. Es würde mich aber wundern, wenn es nicht zumindest eine deutsche Regel gäbe.
Ein kleines Video zur Einstimmung findet ihr hier:
Lesezeit: < 1MinuteDas tolle kooperative Kartenspiel The Lost Expedition von Peer Sylvester erhält eine erste Erweiterung. Nach der Ausweitung des Spielsystems auf die Welt von Judge Dredd, kommt nun also noch eine Erweiterung des ursprünglichen Dschungelabenteuers hinzu.
Vier neue Module bereichern das Abenteuer
Die Erweiterung The Fountain of Youth & Other Adventures fügt dem Spiel vier neue Erweiterungsmodule hinzu, die einzeln oder gemeinsam hinzugenommen werden können. Diese Module bringen neue Charaktere und neue Storylines. Darunter auch eine Story, in der die Spieler ein Rätsel um Männer in Konquistadoren-Rüstung, die durch den Dschungel streifen, lösen müssen. Weitere Abenteuer beinhalten einen mysteriösen Berg, einen dunklen Fluch und die versunkene Stadt Z. Diese Story-Karten werden in das Grundspiel eingemischt. Aber auch neue Wegekarten soll es geben.
Klingt auf jeden Fall nach einer interessanten Erweiterung und da ich das Grundspiel ganz toll finde, werde ich mir die Erweiterung auf jeden Fall zulegen. Für mich ein Must-Have, wie man heutzutage so schön sagt.
Veröffentlichung im September 2018
Um die Erweiterung The Fountain of Youth & Other Adventures zu spielen, braucht man natürlich das Grundspiel. Autor der Erweiterung ist Peer Sylvester und das Artwork ist wieder von Garen Ewing im gewohnten “Tim und Struppi”-Stil gestaltet. Der Verkaufspreis der Erweiterung soll 20 Dollar betragen und soll im September 2018 erscheinen.